Herbstfreuden

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herziblatti

Mitglied
Herbstfreuden

Noch eine fatale Geschichte, die mit Äpfeln beginnt.
Vollreif, gelbrot, mit und ohne Wurm liegen sie im Gras, von der lachenden Sonne angewärmt. Verführerischer Duft, der den Igel anlockt. Der Geruch des Stacheltiers fährt dem Hund in die feine Nase, die sehr ausführlich und sehr nahe, wenn auch etwas ratlos, an der Stachelkugel verweilt.
In den bereits kühler werdenden Herbstnächten bevorzugt der Hund das Bett seiner Halterin als Schlafplatz - was zur Folge hat, dass ich so gegen vier Uhr vierundvierzig das Licht anknipse und drei exakt übereinandersitzende rote Flohbisse als logisches Ende einer Kausalkette kratze.
Am nächsten Tag wiederum Sonnengelächter über rotbäckigen Apfelchen, und der Herbst freut sich.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
"...logische Ende einer Kausalkette..."

Im kurzen Text: ein ganzes Universum mit Äpfeln, Igel, Hund, Herbst und juckenden Kausalketten - schön.

P.
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo herziblatti,
eigentlich sind das ja zwei geschichten.

ich finde, so wie´s geschrieben steht, ist das noch rohwahre. evtl. geeignet zwei kurztexte zu liefern, die unter dem thema herbstfreuden firmieren. ich weiß, du kannst das, hab deine szene über einen nachdenklichen tod gelesen ...

lg
die dohle
 

herziblatti

Mitglied
Hallo Die Dohle, vielen Dank für Lesen & Vorschlag, zwei Miniaturen daraus zu machen. Ich habs durchgespielt und bin zu dem Schluss gekommen, den Text wie er ist zu lassen.
LG - herziblatti
 

molly

Mitglied
Hallo Herziblatti,

im Moment sind die Igel noch unterwegs, also aufpassen, dass nicht ein ganzer Flohzirkus beim Hund gastiert. Eine runde,gelungene Geschichte: Äpfel, Igel Hund und...
Zwei Miniaturen fände ich auch nicht sehr gut.


Liebe Grüße

molly
 
D

Die Dohle

Gast
ja, schon klar, der floh, hallo herziblatti,

die idee mit den zwei geschichten kam mir, da der igel im zweiten teil verloren geht. mir fehlt irgendwie die klammer, die die beiden schauplätze zusammenführt. ... ´ne gefühlssache, alle haben´s warm, sogar der floh, nur vom igel weiß man in dieser nacht nix genaues nicht.

ein vorschlag daher:

" In den bereits kühler werdenden Herbstnächten sucht der Igel das wärmende Nest im Kompost, hingegen der Hund bevorzugt das Bett seiner Halterin als Schlafplatz ..."

so etwa sinngemäß, eine idee nur, zu deiner freien verfügung.

lg
die dohle
 

herziblatti

Mitglied
Hallo molly, danke :) auch für den Warnhinweis, leider zu spät: es sind ein großer und fünf kleine Igel, und sie haben einen Untermietvertrag. LG - herziblatti
 

anbas

Mitglied
Hallo herziblatti,

auch mir gefällt diese Geschichte. Allerdings würde ich den ersten Satz streichen und die Äpfel in den dann neuen ersten Satz einbauen.

Liebe Grüße

Andreas
 

herziblatti

Mitglied
Herbstfreuden

Vollreif, gelbrot, mit und ohne Wurm liegen die Äpfel im Gras, von der lachenden Sonne angewärmt. Verführerischer Duft, der den Igel anlockt. Der Geruch des Stacheltiers fährt dem Hund in die feine Nase, die sehr ausführlich und sehr nahe, wenn auch etwas ratlos, an der Stachelkugel verweilt.
In den bereits kühler werdenden Herbstnächten bevorzugt der Hund das Bett seiner Halterin als Schlafplatz - was zur Folge hat, dass ich so gegen vier Uhr vierundvierzig das Licht anknipse und drei exakt übereinandersitzende rote Flohbisse als logisches Ende einer Kausalkette kratze.
Am nächsten Tag wiederum Sonnengelächter über rotbackigen Äpfelchen, und der Herbst freut sich.
 

herziblatti

Mitglied
Hallo Andreas, danke fürs Lesen und Mögen :) ich hab mich, wie vorgeschlagen, von meiner Paradies-Schleife getrennt, hm. Mal schauen, bin mir überhaupt nicht sicher. LG - herziblatti
 

anbas

Mitglied
Die Schleife würde aus meiner Sicht nur Sinn machen, wenn Du beide Texte (oder noch weitere) zusammen als ein Werk, "Zyklus" o.ä. einstellst.
Liebe Grüße
Andreas
 
U

USch

Gast
Hallo Herziblatti,
ein sehr schöner kleiner Text, voller Sinnlichkeit und Überraschung.
LG USch
 

herziblatti

Mitglied
Herbstfreuden

Vollreif, gelbrot, mit und ohne Wurm liegen die Äpfel im Gras, von der lachenden Sonne angewärmt. Verführerischer Duft, der den Igel anlockt. Der Geruch des Stacheltiers fährt dem Hund in die feine Nase, die sehr ausführlich und sehr nahe, wenn auch etwas ratlos, an der Stachelkugel verweilt.
In den bereits kühler werdenden Herbstnächten bevorzugt der Hund das Bett seiner Halterin als Schlafplatz - was zur Folge hat, dass ich so gegen vier Uhr vierundvierzig das Licht anknipse und drei exakt übereinandersitzende rote Flohbisse als logisches Ende einer Kausalkette kratze.
Am nächsten Tag wiederum Sonnengelächter über rotbackigen Äpfelchen, und der Herbst freut sich.

© Heidi Merkel
 



 
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