Herbstzeremonien

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agonius

Mitglied
Herbstzeremonien

Golden reflektieren überreife Blätter
trächtiger Bäume in dem Sonnenlicht.
Abschiedsmelodien singt kühl das Herbstwetter
ins schwermütig schwelende Angesicht.

Rote Farbtupfer wiegen sich im Mohn am Feld.
Blumen welken im gilben Sarg.
Graue Wolkenherden reiten am Himmelszelt.
Erden Schoß schaudert bang und karg.

Winde peitschen in die Fluten der See,
Schwäne langsam nach Süden fortziehen.
Warme Tage sind lange schon pase´
In den herbstlichen Zeremonien.

Bunte Drachen flattern im Wind
Kinder halten fröhlich sie an langer Schnur,
Vögelschwärme fliehen geschwind,
zwitschern wie aus einer Naturpartitur.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Werter Agonius

Um es klar und deutlich zu sagen: Schlimm!

Wenn die Bäume die Blätter hängen lassen, dann sind sie eindeutig niederträchtig.

So wie Du den Begriff "reflektieren" verwendest, denken die Blätter nach. Da solltest Du man drüber reflektieren. :D

Wer die Gesichtsverbrennungen erleidet bleibt auch unklar....

Und überhaupt... das Ganze klingt nicht.

Gruss

Jürgen
 
H

Haki

Gast
hallo agonius,

auch ich halte dein gedicht für nicht gut. mir kommen die bilder die du schaffst zu konstruiert vor. sie kommen nicht wirklich an. auch einige sätze sind so formuliert, dass ich dein gedicht nicht flüssig lesen kann.

desweiteren hast du die regeln der metrik komplett außer acht gelassen. das ist wirklich wichtig, um da einen gewissen rhytmus in dein gedicht fließen zu lassen...

liebe grüße,
haki
 

agonius

Mitglied
Servus Jürgen,

ich fühle mich völlig missverstanden.
Die Blätter spiegeln (reflektieren) das Sonnenlicht wider und die Bäume sind trächtig durch die schwere Last ihrer Früchte, wie z.B. Nüsse, Äpfel etc.. Das schwelende Angesicht bezieht sich auf den Herbst in seinen bunten (brennenden) Farben und hat nichts mit einer Gesichtsverbrennung gemeinsam. Es lautet auch nicht Gesicht des Herbstwetters, sondern Angesicht. Damit wollte ich ausdrücken, dass das kühle Herbstwetter im Kontrast zu dem vertrocknendem Laub steht.

Was die Metrik betrifft, hätte ich es vielleicht besser in der Schreibwerkstatt gepostet, wie aus Deiner und Hakis Kritik hervorgeht.
Deshalb bedanke ich mich für Eure Kritik und hoffe, dass mir bei der Metrik Verbesserungsvorschläge zukommen werden.

Liebe Grüße
agonius
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo nochmal

Bäume, die im Sonnenlicht reflektieren, denken über irgend etwas nach. Bäume, die das Sonnenlicht reflektieren, spiegeln selbiges welches.
Bei einem Schwelbrand gibt es nur ein schwaches Glimmen. Kein Bild für den "flammenden" Herbst und schwelende Angesichter empfinde ich je nach Kontext als morbide oder lächerlich. Da hast Du einfach das falsche Wort erwischt und das Antlitz, ja das kannst Du auch nicht so einfach auf dem Nichts zaubern. Hier besteht noch kein Kontext zum Herbst und man denkt zunächst eher an die Gesichter (?!?) der Blätter oder der Bäume. Man ahnt schon, was Du meinst aber das Ganze wirkt unfreiwillig komisch.

Die Wolkenherden, so sie reiten, tun dies ÜBERS und nicht am Himmelszelt (am Himmelszelt, das wäre wohl der Horizont?!) und wenn ich weiter suche, dann finde ich bestimmt noch mehr Ungereimtheiten.

Kurzum: Leider leider stimmt hier vorne und hinten nichts. Ich weiss, diese Offenheit ist brutal aber ich bitte Dich mir zu glauben, dass ich nicht boshaft sondern einfach nur offen bin (wie mein Arsch).

Gruss

Jürgen
 

agonius

Mitglied
Danke presque_rien,
das läßt hoffen, dass es dem einen oder anderem Leser
ja doch gefällt. Mir tuts gut, ich bin aber auch jedem konkreten Verbesserungsvorschlag gegenüber aufgeschlossen.
Servus
agonius
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
So, ich hab mal versucht noch was draus zu machen, denn dass Thema ist es wert Beachtung zu finden. Nimm es als Anregung und, wenn du willst, feile ein bisschen rum und drück ihm deinen Stempel auf. Viel Spaß. ;)

Golden reflektieren überreife Blätter
spät trächtiger Bäume mildes Sonnenlicht.
Es ist Herbstzeit und sein furioses Wetter,
bläst uns Abschiedsmelodien kühl ins Angesicht.

Dunkle Farben dominieren auf den Feldern,
Blumen schonen sich bereits fürs nächste Jahr.
Graue Nebelschwaden steigen aus den Wäldern,
todgeweiht scheint, was das öde Land gebar.

Winde peitschen in der Seen Flut
In den Süden ziehen Vogelschwärme
reisen hinterher des Sommers Glut
Alles sucht Geborgenheit und Wärme.

Bunte Drachen flattern wild im Sturmeswind.
Kinder halten lachend sie an langer Schnur.
Wenn auch andre Jahreszeiten einzig sind,
keine färbt so wie der Herbst uns're Natur.


Viele Grüße
Thomas
 

agonius

Mitglied
Besten Dank, Thomas für Deine gelungene Überarbeitung. Ich finde sie auch besser als meine ursrüngliche Version. Das ist es, was ich liebe, Teamarbeit. Ich habe praktisch den Rohdiamanten vorgelegt und Du hast daraus quasi einen Brillianten geschliffen. Ich meine so kann man es im großen Ganzen stehen lassen.
Liebe Grüße
jürgen
 



 
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