Herz auf Schmerz (gelöscht)

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Heidrun D.

Gast
Lieber Walther,

das würde ich jetzt nicht zu den ganz großen Rennern zählen.

Ist halt schwer, bzw. unerreichbar, stets nur Vorzügliches zu liefern. - "Nur der Mittelmäßige ist immer in Hochform" (oder so ähnlich) schallt es doch auch beim Tom dem aufstrebenden Genie entgegen ... ;)

Grüßle
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Lb. Heidrun,

dem Leser/Kritiker sollte man nie widersprechen, da dieser immer recht hat. :) Allerdings ist die Aufnahme von Lyrik von Publikum zu Publikum derart unterschiedlich, daß man schon ins Grübeln kommt.

Das Gute an diesem Umstand ist, daß man erkennt, daß es keine letzte Weisheit gibt. Und: Wer wie ich eh nicht nach dem Olymp strebt, darf auch mit der Titulierung "Ordentliches Mittelmaß" nicht unzufrieden sein. :D

LG W.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Die letzten beiden Strophen sind ganz nett - die ersten zwei - naja... oberflächlicher Herzschmerz eben, kein Wunder, dass die Rose welkt... wenn schon Herzschmerz im Gedicht - dann so richtig, dass man sagen kann - klar, da kann nix anderes hin, genau DAS ist eben Herzschmerz... deins wirkt mehr wie Egoschmerz in Theatralalla... hätte in der oberflächlich gewählten Form mit ein wenig Witz auch noch etwas hermachen können - aber so - pendelt es irgendwie dazwischen - im Nichtssagenden... bin ganz erstaunt, sowas von DIR zu lesen... *Augenbraue hochzieh*

Naja - nobody's perfect *schmunzel*

LG, Rhea
 

Walther

Mitglied
Lb. Rhea_Gift,

wenn das so liest, wie es gemeint ist, als ironisch-sarkastisches Statement zur allgemeinen Herz-Schmerz-Lyrik, mag einem vielleicht ein anderer Gedanke kommen. Nun ist es die Aufgabe des Autors, zu vehindern, daß man sein Gedicht auch ohne Gebrauchsanleitung nicht mißverstehen kann. Diese Art von Humor zieht in unserer liebe Lupe nicht (immer), da man die Gedichte nicht in Rubriken einordnen kann. Hier haben wir nur die Form als Ordnungskriterium.

Nun denn. Man kann nicht immer Gutes abliefern. :)

LG W.
 

Rhea_Gift

Mitglied
hi Walther,

mir ist schon klar, was dein Ziel war - aber dazu ist es wirklich nicht sarkastisch genug - das würde ich noch spitzer herausarbeiten, damit es auch wirklich so wirkt - ist mir zu schwach formuliert... und von DIR erwarte ich bei Sarkasmus/Zynismus eigentlich keine Schwäche *feix* :D

LG, Rhea
 
M

Marlene M.

Gast
Lieber Walter,
ein Gedicht, dass beschreibt, wie der Alltag und die Zeit eine Liebe schwächen können, wie falsche oder zu hohe Erwartungen sich als reine Träume entpuppen.
Ein gutes Thema, was viele verstehen und nachempfinden können.
Die letzten 3 Verse finde ich gut, eingängig und sie gefallen mir persönlich .
Schade finde ich die Klischeebilder von Rose, Liebe, Dorn, únd Herz und Schmerz.
Wenn du aber solch "abgenutzten" Bilder verwenden möchtest, dann würde ich sie nicht in der Häufung nehmen. Die Rose ok.--
zwinkler. Bei den x-Zeilen würde ich persönlich nacharbeiten.
ich kenne dich noch nicht lange, aber ich denke, man kann von dir durchaus anderes erwarten ..lächel

Es traf mal wieder Herz auf Schmerz!X
Und das ein Leben lang?
Ein Seufzer: Er ging himmelwärts.X ( das "er" aus Metrikgründen, kannst du besser!)
Ihm wurde angst und bang.

Die Rose: Hat sie einen Dorn?
Der Finger. Blut. Gestochen.
Gemüt und Seele sind verworrn.
( die Abkürzung verworrn zugunsten des Reims von Dorn- kannst du besser!)
Das Herz? Es ist gebrochen.X

LG von Marlene
 

Walther

Mitglied
Hallo Rhea_Gift,

danke für Deinen Eintrag. In der Tat kann man nicht immer "gut" sein beim Schreiben. Hier nehme ich das einmal so, wie es ist. Anders bekomme ich es eh nicht! :D

LG W.

Lb. Marlene,

danke für Deine Anmerkungen. Ich werde sie sicherlich in einer späteren Version - Gedichte sind ja nie fertig - berücksichtigen. Hier ist, um es einmal klar zu sagen, nichts reimgeschuldet, alles steht genau so da, wie es von mir geplant und beabsichtigt war.

Daß das Gedicht nicht so aufgenommen wird, wie ich mir es gewünscht habe, ist das Schicksal des Schreibenden, dessen Vorstellung nicht die der Lesenden treffen muß. Damit soll gesagt werden, daß Texte manchmal so funktionieren, wie sie sollen - und manchmal nicht. Dieser Text funktioniert leider nicht, damit muß ich leben. Auch wenn's schwerfällt! :D

Danke für Deine Mühe!

LG W.
 
M

Marlene M.

Gast
nein, lächel...eigentlich musst du damit nicht leben, lieber walter. es geht ja nicht um das "Aufnehmen der Leser", sondern um das handwerkliche Geschick des Autors.
ich persönlich möchte mich noch weiter entwickeln, auch, wenn ich schon einiges recht gut kann.( sagt man)
man lernt immer dazu...schmunzel.
es bleibt bei dir- meine Tipps waren nur Ratschläge.
ich habe auch Reidruns Ratschlag bei meinem Werk "brand-herd" angenommen und das Werk abgeändert. es hat dadurch nur gewonnen.
Zwinkergrüße von Marlene
 

Walther

Mitglied
Lb. Marlene,

der Unterschied liegt darin, ob die Vorschläge "verbessern". Hier haben wir leider eine unterschiedliche Auffassung von "besser machen".

Dieser Text ist in einer ganz bestimmten Intention geschrieben worden, dafür wurden exakt die beabsichtigten Stilmittel eingesetzt. Hier gibt es nichts zu "verbessern", hier müßte man Text und/oder Zielrichtung ändern. Das ist etwas ganz anderes. So gesehen ist der Text, wenn man ihn als nicht zielführend einordnet, "verloren".

Ich wiederhole nochmals, daß ich hier klar erkenne, daß mein Ziel in diesem Forum nicht erreicht worden ist - in einem anderen Raum sieht man das ganz anders. Dort ist die Zustimmung zum Text übrigens unisono.

Damit solltest auch Du Dich zufrieden geben können, weil ich eingestanden habe, daß dieser Text eben in der Lupenumgebung nicht so funktioniert, wie er es sollte. Da die Lupe ein ernst zu nehmendes Publikum darstellt, ist das ein Hinweis, daß möglicherweise grundsätzlich ein Webfehler im Text ist. Das habe ich bereits eingeräumt.

Wie ich diese Erkenntnis bearbeite, möchte ich allerdings gerne selbst entscheiden dürfen.

Danke und Gruß W.
 
M

Marlene M.

Gast
nicht böse sein, Walter- ich wollte dir bestimmt nicht zu nahe treten.
LG von Marlene
 

Walther

Mitglied
Lb. Marlene,

es geht nicht um "zu nahe treten". Kritik ist gut und notwendig. Sie wird gerne aufgenommen. Man braucht sie aber nicht noch gesondert breitzutreten, wenn bereits alles gesagt ist, was dazu zu sagen war.

LG W.
 

presque_rien

Mitglied
Hey Walther,

da ich dich ja schon ein Bisschen länger kenne, habe ich das Gedicht schon so gelesen, wie du es gemeint hast - die ersten drei Strophen zumindest. Die finde ich auch ganz gut, ich mag's wie du die Standard-Wortkombis in kurzen Sätzen - und teilweise Fragen - zusammenbringst - es erweckt den Eindruck des aus-dem-Off-Kommentierens.

Ich habe aber Probleme mit dem zweiten Teil des Gedichts (und so hat jeder was zu meckern ;)).
Die Rose, rot, verwelkt,
Wenn man noch Lust und Leben singt
Und ineinander schwelgt.
???
Meinst du, dass der Kitsch vergeht, wenn man "echte" Liebe lebt? Das ist die einzige Interpretation, die Sinn machen könnte, aber selbst dann fände ich das Bild der verwelkten Rose unpassend. Oder meinst du, dass Liebe vergeht, wenn man zu viel ineinander schwelgt? Aber dazu ist das "Lust und Leben singt" zu optimistisch.

Auch hier habe ich Fragen:
Am Morgen bricht der Alltag an.
Die Träume sind zu Ende.
Und weil man sich nicht halten kann,
Verrinnt er durch die Hände.
Ist "er" der Morgen? Oder der Alltag? Beides macht für mich an dieser Stelle keinen Sinn. Die Träume verrennen durch die Hände! Der Alltag umschließt eher, und der Morgen.. der vergeht natürlich eh schnell, ob man sich hält oder nicht. Also ich zumindest hab's nicht verstanden ;).

LG presque
 

Walther

Mitglied
Liebe presque-rien,

bevor ich das Gedicht lösche, antworte ich gerne auf Deine Hinweise, belegen sie doch, daß man sich diesem Text durchaus nähern kann. :D

Die rote Rose ist das Symbol für die (frühen?) Liebe. Die Kombination der Bilder zeigt an, daß eben diese sich gerne im täglich Verl.i.eben verbraucht (durch Abnutzen). Die Schmetterlinge, werden nicht wenige lautstark bestätigen, sind das Beste an der ganze Liebesgeschichte!

Man kann das in der Tat auch so sehen, wie Du das beschreibst. Gedichte haben in ihrer Verdichtung, die ja immer Weglassen zur Folge hat, durchaus Interpretationsraum. Aber gemeint war, was ich oben beschrieben habe.

Nun zur letzten Strophe, in der die Doppeldeutigkeit durchaus nicht ohne Grund verwandt wurde. Zum Einen verrinnt natürlich der Alltag zwischen den Händen. Rein sprachlich bezieht sich das "er" auf ihn, weil die "Träume" in der Mehrzahl sind. Der Alltag ist auch der Feind der roten Rose, weil er uns abnutzt, in Beschlag nimmt und am Ende "umbringt".

Der Vers "Weil man sich nicht halten kann" hat hier eine entscheidende Bedeutung, und zwar im doppelten Sinne derselben. Denn zum Einen kann der Mensch meist nicht "an sich halten", womit das "Sichnichtbeherrschenkönnen" gemeint ist, und zum Anderen verhindert der bewußte Alltag, daß man sich nicht halten, im Sinne des umfangenden Festhaltens, kann.

Ich halte diese Strophe für das Beste dieses Gedichts, weil in ihr jener Interpretationsraum schwebt und schwingt, wie ich ihn für meine Gedichte schaffen will. Nun gelingt es eben durchaus nicht immer, all das, was man sagen will, zu vermitteln. Dieses Scheitern ist in solchen Texten billigend in Kauf genommen. Hier erlebe ich es in Teilen. Aber daher schreibt man ja, um immer wieder herauszufinden, ob die Kommunikationsschichten, die man in einen solchen unscheinbaren Text einbaut, entdeckt, verstanden und estimiert werden können.

Danke für Deinen ausführlichen Eintrag. Sag mir bitte Bescheid, wenn Du meinen Kommentar gelesen hast. Danach würde ich die Lupe gerne von diesem nicht sehr geschätzten Text erlösen.

LG W.
 

presque_rien

Mitglied
Hey Walther,

danke für deine ausführliche Antwort! :)

Ja, die lyrische Kommunikation mit dem Leser ist oft ein undankbares Geschäft - aber, wenn erfolgreich, das Beste, was es gibt. Abgesehen von den Schmetterlingen natürlich. ;)

Auch wenn du das Gedicht löschen wirst, hoffe ich, du hast nichts dagegen, wenn ich hier eben meine Version der letzten zwei Strophen hinkritzel, die für mich (besser) das ausdrücken würde, was du beschreibst.

Zuviel Gefühl! Das Wir als Ziel:
Die Liebe ein Geflecht,

Das alles fasst und ganz durchdringt!
Doch Rosenrot schon welkt,
Wenn man noch Lust und Leben singt
Und ineinander schwelgt.

Am Morgen bricht der Alltag an.
Die Träume sind zu Ende.
Und weil man sich nicht halten kann,
Rinnt wir uns durch die Hände.

LG presque

P.S.: Nähern kann man sich grundsätzlich allem... solang's legal ist :D
 

Walther

Mitglied
Lb. presque-rien,

meinst Du:
Am Morgen bricht der Alltag an.
Die Träume sind zu Ende.
Und weil man sich nicht halten kann,
Rinnt er uns durch die Hände.
Das gäbe Sinn. Deine Version verwirrt mich etwas. ;)

Danke und Gruß W.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Denke, war schon mit [red]wir[/red] gemeint - das WIR rinnt durch die Hände - der Alltag rinnt ja nun eh immer und immer - aber mit ihm das WIR - find ich gut auf den Punkt gebracht. Wenn keine Absicht, hat der Zufall hier mal was Gutes geleistet ;)

LG, Rhea
 

presque_rien

Mitglied
Ne ne ne, ich mein das schon so wie's da steht. Das "Wir" rennt uns durch die Hände - wegen Alltag eben. Vielleicht hätte ich "Wir" groß schreiben sollen. *seufz* Ich merke schon, ich entferne mich in letzter Zeit immer mehr von deutscher Standardgrammatik ;)
 

Walther

Mitglied
Liebe presque-rien,

das ist nun die Textarbeit, mit der wenigstens ich weiterkomme. Vielen Dank dafür. Das Resultat, etwas abweichend von Deinem Vorschlag, ist oben umgesetzt.

Nochmals vielen Dank für Deine Mühe und Geduld.

LG W.

Lb. Rhea_Gift,

danke für die Erläuterung. Ich habe die Änderungen jetzt umgesetzt und hoffe, daß diese Variante nun einige Schwächen wegräumt.

LG W.
 
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Für weitere Antworten geschlossen.



 
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