Himmelfahrt

Ralf Langer

Mitglied
Himmelfahrtskommando

Nicht mehr wie früher
zürnen uns die Götter,
es scheint, als hätte sie
die Zeit geeint.
Und was uns dann
Von ihrem Geist
in uns verblieb
hat sie zum Schluss
verneint.

So sind wir endlich,
und auch ganz - allein,
wenn wir nach alter Sitte,
hier und dort noch Lämmer
auf die Schlachtbank führen,
steigt der besänftigende Duft
von totem Fleisch
- nicht mehr olympisch-
nur noch in ein höheres Nichts hinein.
 

Ralf Langer

Mitglied
Himmelfahrtskommando

Nicht mehr wie früher
zürnen uns die Götter,
es scheint, als hätte sie
die Zeit geeint.
Und was uns dann
von ihrem Geist
in uns verblieb
hat sie zum Schluss
verneint.

So sind wir endlich,
und auch ganz - allein,
wenn wir nach alter Sitte,
hier und dort noch Lämmer
auf die Schlachtbank führen,
steigt der besänftigende Duft
von totem Fleisch
- nicht mehr olympisch-
nur noch in ein höheres Nichts hinein.
 

Ralf Langer

Mitglied
Himmelfahrtskommando

Nicht mehr wie früher
zürnen uns die Götter,
es scheint, als hätte sie
die Zeit geeint.
Und was uns dann
von ihrem Geist geblieben
haben wir zum Schluss
verneint.

So sind wir endlich,
und auch ganz - allein,
wenn wir nach alter Sitte,
hier und dort noch Lämmer
auf die Schlachtbank führen,
steigt der besänftigende Duft
von totem Fleisch
- nicht mehr olympisch-
nur noch in ein höheres Nichts hinein.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
mhm, ich finde den neuen Titel nicht besser. Himmelfahrt assoziiert bei mir immer mit lustiger Männerrunde...
 

Ralf Langer

Mitglied
danke erst einmal,

habe lange überlegt, ich
denk bei himmelfahrt eher an jesus.

hier ist aber dann doch die himmelfahrt
des verbrannten fleiches in die obere leere gemeint.
deswegen wollte ich das "-kommando" gestrichen haben.
lg
ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
Himmelfahrt

Nicht mehr wie früher
zürnen uns die Götter,
es scheint, als hätte sie
die Zeit geeint.
Und was uns dann
von ihrem Geist geblieben
haben wir zum Schluss
verneint.

So sind wir endlich,
und auch ganz - allein,
wenn wir nach alter Sitte,
hier und dort noch Lämmer
auf die Schlachtbank führen,
steigt der besänftigende Duft
von totem Fleisch
- nicht mehr olympisch-
nur noch in ein höheres Nichts hinein.
 
H

Heidrun D.

Gast
Mmmh, lieber Ralf,
diesmal geht dein Gedicht nicht so richtig an mich ...

Die Himmelfahrt (etwas unglückliche Formulierung) könntest du m. E. ganz streichen. - Im Folgenden noch ein paar weitere Gedankenspiele mit dem Text:

Nicht mehr wie früher [blue](neue Überschrift)[/blue]

zürnen uns die Götter,
es scheint, als hätte sie
die Zeit geeint.
[strike]Und was uns dann[/strike]
[blue]Was ist
von ihrem Geist geblieben?
Wir haben das am Schluss
verneint.[/blue]

[So sind wir endlich ganz allein,]
für mich verzichtbar

wenn wir nach alter Sitte,
[strike]hier und dort [/strike]noch Lämmer
auf die Schlachtbank führen,
steigt [blue]uns[/blue] der Duft des Opfers
[strike]von totem Fleisch[/strike]
nicht mehr olympisch
[strike]nur noch [/strike]in ein höheres Nichts hinein.
Begründung: Dem Gedicht fehlt es in meinen Augen ein wenig an Schwung. Es ist natürlich nicht einfach, ein antikes Thema modern und leichtfüßig zu verpacken und dennoch dem antiken Vorbild in etwa zu folgen. - Ein wenig Kürzung wäre vielleicht auch dienlich.

Inhaltlich habe ich rein gar nichts zu meckern. Das ist alles wieder klug durchdacht.

Hoffentlich kannst du mit meinen Vorschlägen etwas anfangen oder wirst durch sie inspiriert.

Insgesamt sähe die gekürzte Version dann so aus:

Nicht mehr wie früher

zürnen uns die Götter,
es scheint, als hätte sie
die Zeit geeint.
Was ist
von deren Geist geblieben?
Wir haben es am Schluss
verneint,

wenn wir nach alter Sitte
noch Lämmer
auf die Schlachtbank führen,
steigt uns der Duft des Opfers
nicht mehr olympisch

in ein höheres Nichts hinein.
Herzliche Grüße
Heidrun
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo heidrun,

hab dank für deine gedanken.

ich selbst habe den gedanken dieses stückes schon ein wenig umgesponnen, und arbeite gerade an einer anderen fassung,
in der die götter und das moderne wesen "mensch"
direkter aufeinander prallen.

hier in diesem stück, dachte ich eigentlcih daran auch
den krieg als blaupause zu hinterlegen.
deswegen:
schlachtbank und totes fleisch
als bild für gefallene soldaten,
deswegen auch der ursprungliche titel
"himmelfahrtskommando"


die zeile:
"so sind wir endlich
und auch ganz - allein"

ist eigentlich ein zentraler gedanke in meiner( des autoren )welt.
die endlichkeit, das endlich so sein, das ganz sein,als teil des allein seins.

vielleicht eher was essayistisches?

hm, ich bin kein freund davon gedichte zu löschen,
und sehe hier das die entscheidung richtig war.

also , hab dank für deine hinweise

lg
ralf

ach so,
ich finde deine verkürzung gelungen...
 
H

Heidrun D.

Gast
Hallo Ralf,

ich finde nicht, dass du dein Gedicht löschen solltest. Im Gegenteil.
Wenn:
schlachtbank und totes fleisch
als bild für gefallene soldaten,
deswegen auch der ursprungliche titel
"himmelfahrtskommando
gelten sollen (der Gedanke ist doch vortrefflich), könntest du das doch einfach mehr in den Vordergrund schieben und die Götter eher nebenbei agieren lassen. Denn zwei Ziel- (Schwer-)punkte nehmen jedem Text die Kraft.

Was meinst du?

Heidrun
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Ralf,
so gefällt es mir deutlich besser.

Abschließend könntest du noch überlegen, ob du nicht das Wort "besänftigenden" durch etwas Kurzsilbigeres ersetzen solltest ...

Ich kann mir denken, dass diese erneute Mäkelei etwas bizzelt, oder schlimmer noch, nervt, doch klanglich gibt es einfach zu viele Silben. Jedenfalls nach meinem Hören.
Eine Möglichkeit wäre "dämpfenden", wenn es vielleicht auch nicht ganz ausdrückt, was du meinst ...

Herzliche Grüße
Heidrun

Ich verstände allerdings auch, wenn dir nun die Lust an einer erneuten Änderung vergangen ist. ;)
 

Ralf Langer

Mitglied
ach oli,
der dichter zerklärt sein werk ;)

zu allererst: ich bin gerade in einem altgriechischem gemüt,
wie du unschwer an meinem vorherigen ouevre " epigonen"
feststellen kannst.

" himmelfahrt" also,

hier muß du wissen, das der text erst den titel "himmelfahrtskommando"
trug

strophe eins ist eine art treppe
vom polytheismus ( die götter)
über monotheismus ( es scheint sie haben sich geeint
zun atheismus (... verneint)

soweit die fahrt durch einen leerer werdenden himmel

strophe 2
blickt auf die menschen

die nun auch vereinzelt sind
dann kommen die opfer, heißt der mensch opfert nach wie vor
z.b. im kriege die soldaten, dem geld etc.
nur da ist oben niemand mehr, der zu besänftigen wäre,
der duft, ist nur bote toten fleisches( hier gewollte anklänge an krieg und seine opfer- stichwort: schlachtbank)

so steigt der duft des verbrannten fleisches nach oben
( ALSO HIMMELFAHRT)

der himmel enthält aber nichts tranzendentes mehr,
er ist ein " höheres nichts":

also haben wir in strophe eins
die fahrt durch einen leeren himmel
und in strophe zwei
die himmelfahrt von totem fleisch über den duft
in einen säkularisierten ort....

soweit meine theoreme...

lg
ralf
 
H

Heidrun D.

Gast
Tschuldigung:
Die Treppe der Götter

all-einig
verneint

Leere des Himmels
ist auch schon wieder fast ein Kurzgedicht. Daran siehst du, dass du unbedingt etwas daraus machen, nicht aber löschen solltest.

Grüßle
Heidrun
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo heidrun,

manchmal - so wie hier - hilft das erklären um
die essenz des eigenen stückes zu finden,
was wiederum hilft, beim nächstens anlauf
sich klarer zu fassen

ralf
 

revilo

Mitglied
Hallo Ralf, mir gefällt Deine Wandlungsfähigkeit....Du schreibst nie den gleichen Trott....Deine Gedichte marschieren nicht im Gleichschritt und veweigern den Taktstock........mach weiter so......meine Frage war sicherlich bescheuert oder gar deplaziert.......aber ich habe Dich ganz gut verstanden...........
LG revilo
 



 
Oben Unten