Hoffnung

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@ NDK

Es geht noch kürzer und vor Allem prägnanter:

Einst warst Du Hoffnung
dann warst Du Lachen
nun bist Du Staub
in Winden
(Dein) Lachen
und ich weine
Hoffnung.

Wechselwirkungs-Welt, nichts ist jemals zu Ende, alle Anfänge und Enden sind zwei Seiten desselben.

Hoffnung - Lachen - Staub werden - immer noch lachen - nur derjenige, der nicht Ohren hat und keine Augen für die Funktionsweise dieser Welt wird dann weinen, aber selbst in dieser Unwissenheit kann er doch nicht anders als Hoffnung weinen, was wissend Tränen der Freude wären.

PS: Denke Dir den Zeitpfeil aus Deinem Text weg, dann ist alles gleichzeitig da, und Weinen und Lachen fallen zusammen. Was dann übrigbleibt, ist ein entgrenztes, maßloses sich-Wundern.
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Waldemar Hammel,

Danke für Deine Zeilen.
Der "Zeitpfeil" ist ein Zugeständnis an unsere übliche Sichtweise auf Zeit. Jeder Augenblick umfasst meinem Empfinden nach alles Werden und Vergehen. Mehr ist nicht und mehr wird nie sein. Inwieweit unser Ich-Verstand, der auf Überleben programmiert ist, die eigene Endlichkeit erfassen und akzeptieren kann, steht auf einem anderen Blatt.
"Was dann übrigbleibt, ist ein entgrenztes, maßloses sich-Wundern."
Bei mir bleibt schlicht Hoffnung übrig, von der fühle ich mich in jedem Augenblick umgeben. Die Endlichkeit des Ichs und das Eingebettetsein in einen größeren Zusammenhang ist für mich persönlich der Teil des Menschseins, mit dem man sich nicht früh genug anfreunden kann, sonst bleibt die Welt ein Ich-Leben lang ein Jammertal - das wollte ich zum Ausdruck bringen.

Schöne Grüße, NDK
 
@ NDK

[Der "Zeitpfeil" ist ein Zugeständnis an unsere übliche Sichtweise auf Zeit.]

Ja, alle Sprache funktioniert nur in Zeit, als Zeitliche. Der Zeitpfeil ist ihr unabtrennbar eingeboren, steckt selbst schon in ihren einzelnen Worten. Sie "verführt" in die Zeitlichkeit, mit der man automatisch "Anfang", "Ende" usw. am Halse hat, sobald man Sprache denkend, schreibend, sprechend benutzt.
(Es wäre furchtbar interessant, eine Kunstform zu finden, in der man Sprache (auch Musik) als Entzeitlichte verwenden könnte. Es wäre dies eine "Sprache des Animismus")

[Jeder Augenblick umfasst meinem Empfinden nach alles Werden und Vergehen. Mehr ist nicht und mehr wird nie sein.]

Ja!

[Die Endlichkeit des Ichs und das Eingebettetsein in einen größeren Zusammenhang ist für mich persönlich der Teil des Menschseins, mit dem man sich nicht früh genug anfreunden kann, sonst bleibt die Welt ein Ich-Leben lang ein Jammertal -das wollte ich zum Ausdruck bringen.]

Ja, und tausendmal JA! Man sollte sich auch nicht per Zufällen diese Einsicht in jedem Leben neu gewinnen müssen, sondern sie sollte ausdrücklicher Teil schon der (Schul-)Bildung sein.
---

Mit meinem Text-Änderungsvorschlag:

....
nun bist Du Staub
in Winden
(Dein) Lachen
.....

wollte ich darauf hinaus, dass es gar nicht (mehr) "Dein Lachen" ist, das der Wind trägt, sondern ein immerwährendes Lachen, aus dem "Dein Lachen" des scheinbaren Anfangs erst als Abspaltung entstand, und in welches dieses "Dein Lachen" auch wieder zurückfällt.

Bei uns Jiddels sagt man: "Unser Gott ist ein fröhlicher Gott, und deshalb lacht auch das Herz der Welt. Wie könnte es anders." Und dieses Lachen kommt natürlich auch aus dem eigenen Inneren, wenn man nur lernen kann sich ganz intensiv zuzuhören.
 
R

Richard von Lenzano

Gast
Hallo NDK

mir gefällt der Text - so wie er ist.
 
S

Seelenblume

Gast
man sollte texte lassen so wie sie sind. er ist schön! danke, ndk.
 

NewDawnK

Mitglied
@ Dorothea

Vielen Dank für Dein Lob!

@ Seelenblume

Was "man" sollte, dazu kann ich Dir nichts sagen. Mir persönlich gefällt die vorgeschlagene Verdichtung sehr. Ich habe sie deshalb nicht übernommen, weil LyrIch gerne in viel Hoffnung badet, deshalb durften es in diesem speziellen Falle auch mal ein paar Worte mehr sein. Danke auch Dir.

Schöne Grüße, NDK
 
Guten Tag, NKD,

dieses Werk haut mich in seiner Kürze und Tiefe total um. mir feheln die guten Worte um das auszudrücken wa sich beim lesen empfand. ich möchte es mit deine Namen kopieren und weiter versenden. Ist das OK?

Heike
 

NewDawnK

Mitglied
@ Heike

Freut mich, dass Dir der Text gefällt. Selbstverständlich kannst Du ihn kopieren - Hoffnung kann man gar nicht genug unter die Leute bringen... :)

Schöne Grüße, NDK
 

Perry

Mitglied
Hallo NDK,
gefällt mir gut vom Inhalt her und den Bildern.
Zur formalen Gestaltung bin ich jedoch der Meinung, dass man noch etwas rausholen könnte.
Vorschlag:
Einst warst du Hoffnung
dann Lachen
manchmal warst du Weinen
nun bist du Staub

In allen Winden
hör' ich dein Lachen
und ich weine
um der Hoffnung willen
LG
Manfred
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo werte Kollegen

Ich frage mich gerade, warum dieses Werk so grossen Anklang findet. Zugegeben: Der Gedankengang ist stringent und das Bild gelungen.

Nur sind die Wiederholungen

Erst warst Du Hoffnung
...
um der Hoffnung willen

Dann warst du Lachen
....
hör' ich Dein Lachen

hier alles andere als elegant - ja sogar äusserst hässlich und verderben alles. Man hätte es wesentlich schöner formulieren können. Derartige Einsilbigkeit wird in Gedichten hart abgestraft; hier ist sie aber noch schlimmer!

Gruss

Jürgen

P.S.: Wie Ihr bei den Bewertungen sehen könnt, bin ich anfänglich auch auf diesen Blender hereingefallen.
 
R

Richard von Lenzano

Gast
Bewertung

JoteS,

und warum hast Du dieses Werk mir einer 9 benotet?

Nach Deinem o. Kommentar lief dann wohl irgendetwas falsch - entweder der Kommentar oder die Benotung

fragt sich
Richard
 



 
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