Homage

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Duisburger

Mitglied
Hallo Woschanova,

du wolltest deine Liebe zum Wattenmeer
lyrisch darstellen, doch das ist dir
leider nur unvollkommen gelungen.

Hier war zuviel der guttönende Vers der Vater des Gedankens, dabei blieb das Bild, welches du dem Leser vermitteln wolltest. weitgehend auf der Strecke.
Ich möchte nachfolgend versuchen, die meine Kritik zu erläutern

unter nebeln mal verborgen
auch glänzend in der sonne scheinend
[blue]ein unglücklicher Sprung, hier sollte
das "auch" durch "mal" ersetzt werden,
wobei das "mal" in der ersten Zeile
durch "oft" ersetzt werden sollte,
mit es hier keine Doppelung gibt.[/blue]
verziert mit kleinen wunderburgen
lädst du mich immer wieder ein.
[blue]die "wunderburg" ist eine schöne Methapher,
doch ist der Folgesatz wieder unlyrisch.
"ziehst immerfort mich zu dir hin" würde
das selbe aussagen, hätte aber einen lyrischen Klang. [/blue]
der sehnsucht weiter horizont
schenkt träume, auch von dir
[blue]wieso "auch"? Von wem noch? Diese Zeile wirft
Fragen auf, die nicht beantwortet werden.
Sie wirkt ein wenig unbeholfen.[/blue]
der wellenschlag der flut
schenkt pures leben mir.
[blue]Dir? Das die Flut dem Wattenmeer das Leben bringt,
ist nachvollziehbar. Nun eine Hommage an die Flut?[/blue]
verliebt in deine ganze weite
bei sturm und hohem wasser auch
[blue]wieder dieses unglückliche "auch".
Sturm = kein hohes Wasser? Ein Widerspruch.[/blue]
mag ich dich so sehr
mein geliebtes wattenmeer.
[blue]Wie weiter oben auch verfällst du hier
unbemerkt in den Reim, was zum Rest so gar nicht passt.
"mag dich so sehr" klingt dann auch für eine Hommage
als Abschluss reichlich dünn und wenig lyrisch.[/blue]
Du solltest dein Werk nocheinmal gründlich überarbeiten.
Versuche vor allem, dem Leser Raum für seine Phanasie zu geben, es darf nicht wie eine Beschreibung klingen. Lass im Kopf des Lesers jene Bilder entstehen, welche du mit deiner Liebe zum Wattenmeer verbindest.
So erreichst du den Leser viel eher und nachhaltiger.

lg Uwe
 



 
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