HomblBombl

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steinmezzer

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Hallo zusammen!
Ich hoffe Euch gefällt meine Geschichte.

Die Abenteuer von HomblBombl und Lutz dem Löwen
Episode I


HomblBombl und sein Freund Lutz der Löwe wohnen im Kindergarten „Rotes Haus“. Der Kindergarten heißt „Rotes Haus“ weil er in einem roten Haus ist – es hat ein rotes Dach, rote Wände und eine rote Tür, einzig die Fensterrahmen sind blau. HomblBombl und Lutz der Löwe wohnen gerne im „Roten Haus“, denn hier ist immer viel los: Jeden Morgen in der Woche (bis auf das Wochenende) kommen viele Kinder zum Spielen und Toben, Basteln und Malen, oder auch, um Geschichten vorgelesen zu bekommen. Lutz der Löwe mag es nämlich am Liebsten, wenn man ihm Geschichten vorliest. HomblBombl spielt lieber mit den Kindern Verstecken oder er guckt ihnen beim Sandburgenbauen im Sandkasten zu.

An einem schönen, sonnigen Tag saßen HomblBombl und Lutz der Löwe auf der Rutsche und wollten eine mordsmäßige Abfahrt hinlegen, da stieg den beiden auf einmal ein Duft in die Nase.
»Riechst Du das?« fragte HomblBombl.
»Jaaa«, antwortete Lutz der Löwe. »Aber was ist das?« Lutz der Löwe hielt seine Nase in die Luft und schnupperte, aber er konnte nicht sagen, wonach es roch.
»Himbeerpudding!« sagte HomblBombl. »Nein, nein ... Schokoladenkekse mit Schokoglasur ... UND Schokostreuseln«.
»Kaugummisalat mit Früchten!« meinte Lutz der Löwe.
»Nein, nein, es ist etwas anderes ... geröstete Pflaumen in Marzipan!«
»Apfelsaftsuppe mit Rot!«
»Mit ROT?« fragte HomblBombl und schüttelte den Kopf. »Was soll denn Rot sein? Rot kann man doch nicht essen. Rot ist eine Farbe!«
Lutz der Löwe schaute HomblBombl an: »Kirschen sind rot«, sagte er und »Kirschen kann man essen!«
»Ja, aber ... «, doch HomblBombl wurde gleich wieder von Lutz dem Löwen unterbrochen.
»Erdbeeren sind rot.«
»Ja, aber Lutz ... «
»Paprika sind rot und... Pullover sind auch manchmal rot – und manchmal schmecken sie sogar!« Lutz der Löwe sah HomblBombl mit großen Augen an. Es war ganz klar für ihn – er hatte recht!
»Aber es riecht hier nicht nach Pullover, egal welche Farbe!« HomblBombl schnupperte noch einmal, aber er konnte immer noch nicht sagen, was für ein Geruch in der Luft lag.
»Wir müssen herausfinden was es ist«, stellte er schließlich fest. »Denn wenn es auch nur annähernd so gut schmeckt, wie es riecht, dann möchte ich es probieren!«
»Ganz meiner Meinung!« sagte Lutz der Löwe und beide rutschten die Rutsche hinunter, um sich auf die Suche zu machen.

Als die beiden am Gartenzaun angelangt waren, trafen sie dort einen komischen Vogel. »Hallo Vogel«, sagte HomblBombl, »riechst Du auch das, was wir riechen? Es riecht nämlich ziemlich gut! Und wir würden gerne wissen was das ist, damit wir es essen können!«
»Ich rieche nichts, denn ich bin ein komischer Vogel!« sagte der komische Vogel. »Aber geht mal weiter in diese Richtung«, er zeigte mit seinem Flügel nach rechts, »dort wohnt Familie Schubidu, bei denen gibt es auf jeden Fall immer was zu essen.« Und damit war das Gespräch für den komischen Vogel beendet und er stolzierte weiter am Zaun entlang.
»Kennst du Familie Schubidu?« fragte Lutz der Löwe.
»Nein.« HomblBombl schüttelte den Kopf. »Aber wir können sie ja kennen lernen, was meinst Du?«
»Ja. Gut. Ok.« Lutz der Löwe war einverstanden.
»Na, dann los.« Und so gingen HomblBombl und Lutz der Löwe in die Richtung, die ihnen der komische Vogel gezeigt hatte.

Als sie ein Stück entlang des Gartenzauns gelaufen waren, kamen sie zu einer Mäusefamilie. »Guten Tag«, sagte HomblBombl. »Ich heiße HomblBombl und das ist mein Freund Lutz der Löwe.«
»Schubidudu?« fragte die Maus.
»Wir sind auf der Suche nach dem leckeren Duft ... ich meine danach, wo der Duft herkommt ... «
»Schubi Dubi dubidu?« sagte die Maus.
»Oh!« Lutz der Löwe schaute die Maus an. »Wir sprechen ihre Sprache nicht! HomblBombl, sie kann uns nicht verstehen!«
»Wir – suchen – lecker – lecker – jam jam – Duft!« versuchte es HomblBombl noch einmal und dabei schnupperte er mit seiner Nase in der Luft herum.
»Schubidubi Dudu Didi?« sagte die Maus und hielt ihnen ein kleines Stück Käse hin.
»Sieh doch, sie kann uns doch verstehen! Aber ich glaube, der Käse ist nicht das, was wir suchen!«
»Ja, da hast Du recht!» Lutz der Löwe sah auf den Käse und dann zu HomblBombl. »Der leckere Duft kommt bestimmt nicht von diesem Käse!«
»Nein – Danke! Aber – Vielen – Dank – für – die – Hilfe!« HomblBombl hoffte, die Maus würde ihn verstehen. »Wir – suchen – weiter!«
»Auf Wie – der – seh – hen!« sagten beide zu Frau Schubidu.
»Schubi!« sagte Frau Schubidu und schüttelte den Kopf.
Und so machten sich HomblBombl und Lutz der Löwe wieder auf den Weg.


Ohne viel miteinander zu sprechen gingen HomblBombl und Lutz der Löwe weiter. Zwischendurch hielten sie immer mal wieder ihre Nasen in die Luft, um sich zu vergewissern, dass sie noch auf dem richtigen Weg waren.
Sie trafen auf einen alten Gummistiefel, dann auf zwei Kornblumen, wenig weiter unterhielten sie sich mit einer Heugabel, aber keiner konnte ihnen weiterhelfen.
»Aber irgendwoher muss der Duft doch kommen.« meinte HomblBombl nach einiger Zeit.
»Ja«, sagte Lutz der Löwe. »Denn Duft kommt immer irgendwo her!«
Nach einer kleinen Pause, in der beide wohl an die leckersten Dinge dachten, die man so essen kann, sagte HomblBombl: »Dort drüben ist ein Baum! Und wenn ich mich nicht irre, dann könnte der Duft von genau da herkommen.«
»Jaaa!« Lutz der Löwe hielt seine Nase in die Luft und schnupperte. »Der Duft wird stärker ... hmmm ... ein ... Lakritzbaum!«
»Das ist doch kein Lakritz!« HomblBombl schüttelte den Kopf. »Das ist ... das ist ... Rübensirup mit Pfefferminz!«
»Nein. Pfannekuchen-Kuchen!«
»Nutella-Eis mit Guss!«
»Baumkuchen???« fragte Lutz der Löwe und schon standen sie vor einem riesigen Baum, schnupperten und gucken in die Blätter hinein.

»Wer schnuppert denn hier?« hörten die beiden eine Stimme sagen.
»Oh. Hallo.« sagte HomblBombl. »Ich bin HomblBombl und das ist mein Freund Lutz der Löwe.«
»Guten Tag!« sagte auch Lutz der Löwe, denn er wollte höflich sein.
»Und wo kommt ihr her und was wollt ihr hier?« fragte der Baum.
»Wir wohnen im „Roten Haus“ da drüben«, HomblBombl zeigte in die Richtung des Kindergartens. »Wir haben vorhin auf der Rutsche etwas Leckeres gerochen, und da dachten wir, wir suchen mal danach und gucken wo es herkommt!«
»Ja, weil leckere Sachen, die essen wir nämlich gerne!« fügte Lutz der Löwe hinzu.
»Aha«, sagte der Baum. »Na, Jungs, da seid ihr ja bei mir genau richtig! Es ist nämlich so: ich bin ein Leckerbaum! Davon habt ihr bestimmt noch nichts gehört, oder?«
HomblBombl und Lutz der Löwe schüttelten den Kopf.
»Ja, einen Leckerbaum, den findet man auch nicht überall« meinte der Baum wichtig. »Weil Leckerbäume, so wie ich es bin, sind immer auf Wanderschaft. Heute hier und morgen vielleicht auch noch, aber übermorgen, da bin ich dann wieder woanders. Ich hab schon viel von der Welt gesehen ... ich kann euch Geschichten erzählten, dass euch die Ohren abfallen würden... «
»Ja, aber was genau ist denn nun ein Leckerbaum?« HomblBombl war sehr neugierig.
»Na, du bist aber ein ganz ungeduldiger Bursche!« der Baum guckte streng auf die beiden hinunter. »Ich bin doch gerade dabei euch das zu erklären! Wo war ich stehen geblieben?«
»Bei den Geschichten, die du erlebt hast ... « meinte HomblBombl kleinlaut.
»Ja. Genau! Jetzt fällt es mir wieder ein. Ich komme nämlich gerade aus China! Da guckt ihr, was?!«
HomblBombl und Lutz der Löwe guckten tatsächlich erstaunt.
»Und wie geht das? Einfach von China hierher zu kommen?« fragte Lutz der Löwe. »Das ist doch ein ganz schön weiter Weg, den man da zurück legen muss?«
»Das ist Baumzauberei! Das darf ich nicht verraten!« flüsterte der Baum leise. »Aber ihr könnt mir ruhig glauben! Wir Leckerbäume, wir haben magische Kräfte – sonst würden wir auch nicht so heißen! Denn, und nun komme ich auf deine Frage zurück HomblBombl, wir können uns nicht nur von einem Ort zum anderen bewegen, nein, wir können auch alle Speisen der Welt - sozusagen - herbeizaubern!«
HomblBombl und Lutz der Löwe waren sprachlos.
»Unsere Blätter haben magische Kräfte ... was esst ihr denn gerne?«
»Ohh, ich liebe Schokoladenkuchen!« platze es aus HomblBombl heraus.
»Na dann wartet, ich werfe mal ein Blatt für euch ab.« Und der Leckerbaum ließ leise eins seiner Blätter hinunter fallen.
HomblBombl hob es auf, und wirklich es roch nach Schokoladenkuchen! Vorsichtig biß er ein kleines Stückchen davon ab. Ohhh, wie lecker das schmeckte. HomblBombl kam es so vor, als hätte er gerade ein riesiges Stück vom besten Schokoladenkuchen der Welt probiert!
»Daf ift aber legger ... «, schmatze er. »Daf if noch ein Blatt ham?«
Lutz der Löwe schaute ärgerlich zu HomblBombl: »He! Ich bin auch noch da ... ich möchte auch mal probieren!«
»Tschulligung!« schmatze HomblBombl.
»Was isst du denn gerne, Lutz der Löwe, du?« fragte der Leckerbaum.
Lutz der Löwe bekam glänzende Augen, dann sagte er: »Ich esse für mein Leben gerne Bananenquark mit Sahne und bunten Steuseln!«
Gesagt, getan: der Baum warf ein Blatt zu Lutz dem Löwen hinunter. Dieser fing es auf und steckte es sich in den Mund und seine Augen glänzten noch mehr!
»Könnte ich noch mal Schokoladenkuchen bekommen?« fragte HomblBombl.
»Ja natürlich! Dafür bin ich ja da!« meinte der Baum. »Ihr sagt mir, was ihr essen möchtet, und ich werfe das Blatt zu euch hinunter!«
Und das taten HomblBombl und Lutz der Löwe dann auch ...

»Apfel-Rosinen-Käse-Kuchen!«
»Waldmeistergötterspeise mit Vanillesauce!«
»Gummibärchensalat mit Brausepulver!«
»Lakritzstangen mit gelben Streifen!«
»Pistazien- und Joghurteis in der Waffel!«
»Marzipanfrüchte mit Honig!«
»Kokosnuss-Vanille-Milchshake!«
...
So verbrachten sie den Nachmittag am Leckerbaum und als sie satt waren setzten sich HomblBombl und Lutz der Löwe unter den Baum und sahen sehr glücklich aus.
»Ohhh ... das war gut!« seufzte HomblBombl.
»Jaaa. Das war das beste Essen, was ich je in meinem Leben hatte!« gab Lutz der Löwe zurück.
»Das freut mich zu hören!« sagte der Leckerbaum. »Dann kann ich ja weiterziehen und die nächsten glücklich machen!«
»WAS?!« erschreckt fuhren HomblBombl und Lutz der Löwe hoch. »Du willst schon gehen?«
»Ich bleibe immer nur so lange, bis ich die Leute, die zu mir kommen, glücklich und satt gemacht habe. So ist das mit uns Leckerbäumen. Das ist unsere Aufgabe.«
»Oh wie schade.« Lutz der Löwe hatte eine Träne im Auge. »Ich dachte, du könntest vielleicht noch ein wenig länger bleiben, so dass wir dich morgen noch mal besuchen könnten ... «
»Tut mir leid, Jungs. Aber auf mich warten noch andere ... irgendwo auf der Welt ... und da muss ich hin. Am besten, ihr geht nun zurück zum „Roten Haus“. Es wird schon langsam dunke, und bestimmt werdet ihr schon vermisst.«
»Naja gut. Ok.« Antwortet HomblBombl.
»Kommst Du denn gar nicht mehr wieder hierher?« wollte Lutz der Löwe noch wissen.
»Das kann ich euch nicht sagen. Vielleicht sehen wir uns noch einmal wieder – vielleicht aber auch nicht. Ihr müsst einfach Augen und Nase offen halten!«
»Das tun wir bestimmt!« sagte HomblBombl und die beiden machten sich auf den Weg zurück nach Hause. Zum Abschied winkten sie noch einmal dem Baum zu, und es sah so aus, als würde er auch zurückwinken.
Schweigend gingen die beiden den Weg entlang. Erst als sie wieder am Gartenzaun ankamen, meinte Lutz der Löwe: »Ach wie schade, dass er nicht bleiben konnte!«
»Ja«, antwortete HomblBombl. »Ich hab doch noch gar nicht alles ausprobiert an Essen, was man hätte ausprobieren können!«
Sie drehten sich noch einmal um und wollten dem Leckerbaum zuwinken, aber er war schon verschwunden.

»Er ist weg!« sagte HomblBombl zu seinem Freund.
»Ja. Er ist schon wieder unterwegs!« Lutz der Löwe sah traurig aus.
»Aber wir haben ja uns.« HomblBombl legte den Arm um Lutz den Löwen. »Und zusammen finden wir ihn bestimmt noch mal wieder. Und wenn nicht, dann essen wir eben hier im „Roten Haus“!«
»Ja, das machen wir«, antwortet Lutz der Löwe und er war froh, dass er einen so guten Freund hatte.


ENDE
 



 
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