Hugo der Mäuseritter 2. Teil

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BeLu

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Wie Hugo zu seinem Pferd kam

Hugo der Mäuseritter liebte seine Wanderungen, aber sehr oft taten ihm dabei seine Füße schrecklich weh, und er wünschte sich dann ein Fahrzeug. Leider hatte er keins und so lief er halt, aber das mochte er auch sehr gerne.
Bei einer dieser Streifzüge nach neuen Abenteuern hörte er schon von weitem lautes Schimpfen und Zanken.
Als er näher kam, stellte er fest, dass jemand mit einem Pferd wohl recht unzufrieden war, denn dieser Jemand schrie: „Undankbarer Gaul, ich gebe dir Futter und Unterkunft, und dir ist langweilig. Was erleben willst du, die Welt kennen lernen. Wie soll ich das machen? Ich muss arbeiten, kann nicht den ganzen Tag auf der Wiese stehen und Gras futtern.“
Hugo war neugierig geworden und ging auf den Bauern zu. „Guter Mann, was ist los? Warum schreist du das arme Pferd an?“
„Wer bist du kleine Maus denn? Das Pferd will Unterhaltung, aber ich muss arbeiten. Ihm ist langweilig. Mir nicht, habe keine Zeit für so was.“
„Also, ich bin Hugo, der Mäuseritter. Und wenn deinem Pferd langweilig ist, und es die Welt sehen will, so kann es mit mir kommen. Ich reise ja in der Welt herum.“
„Du bist der berühmte Mäuseritter? Ich habe schon viel von dir gehört. Hast du wirklich einen Drachen mit dem Feuerwehrschlauch besiegt? Ist ja kaum zu glauben.“
Der eben noch so erboste Bauer war erfreut, Hugo kennen zu lernen, denn Hugo den Mäuseritter kannte er nur aus der Zeitung und aus Erzählungen.
„Ja, stimmt, den Drachen habe ich mit Wasser besiegt, aber eigentlich war es ein Missverständnis zwischen uns beiden. Was ist, gibst du mir dein Pferd?“
„Wenn ich dir mein Pferd gebe habe ich ja keins mehr. Was soll ich denn da machen?“
Hugo wusste wie immer Rat.
„Ist doch ganz einfach: Jetzt stehst du hier, schimpfst mit dem Pferd und deine Arbeit bleibt liegen, du bist unzufrieden. Dem Pferd, wie heißt es eigentlich? Also, dem Pferd ist langweilig, es ist auch unzufrieden. Mir tun meine Füße vom vielen laufen weh, ich bin auch unzufrieden. Wenn du mir das Pferd gibst, hast du mehr Zeit, das Pferd sieht die Welt, mir tun die Füße nicht mehr weh und alle sind wir zufrieden.“
Ui, was für eine lange Rede, aber alles was Hugo gesagt hatte, stimmte haargenau. Der Bauer überlegte.
„Hallo Hugo, ich heiße Agatha. Wenn ich darf, laufe ich mit dir, wohin du willst, Hauptsache, es ist die weite Welt.“
Diesmal hatte sich das Pferd zu Wort gemeldet, es trippelte vor lauter Vorfreude mit seinen Hufen.
Der Bauer überlegte immer noch. „Stimmt, ich habe mehr Zeit, aber keine Agatha mehr. Was soll ich ohne sie machen?“
„Nicht mehr schimpfen. Ist doch auch viel gesünder, wenn man sich nicht so aufregt.“
„Ja, es stimmt schon, ich habe noch viel zu tun. Ist gut, nimm Agatha und zeige ihr die Welt.“
Und so kam Hugo der Mäuseritter zu seinem Pferd mit dem Namen Agatha, die nun zu Zweit in die weite Welt ritten um Abenteuer zu erleben und anderen zu helfen.
 



 
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