Hugo der Mäuseritter

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BeLu

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Hugo, der Mäuseritter

Hugo und der Drache

Hugo ist ein echter Mäuseritter, einer der edlen, klugen und mutigen Sorte. Er reist von Ort zu Ort und hilft immer da, wo Hilfe benötigt wird.
Und so kam er eines Tages in die wunderschöne Stadt mit dem Namen Mausetanien.
Dort lebten sehr viele Mäuse in Ruhe und Frieden. Hugo gefiel die Stadt auf anhieb.
Aber was ihm sofort auffiel war, dass alle Leute erschreckend dünn waren. Was war das denn? Das wollte er wissen und so ging er zum Bürgermeister und stellte sich vor.
„Hallo Herr Bürgermeister, ich bin Hugo, der Mäuseritter. Sie haben eine sehr schöne Stadt hier, aber warum sind alle Leute so dünn und unterernährt?“
Der Bürgermeister war heilfroh, dass Hugo bei ihm im Büro war. Natürlich hatte er auch schon von ihm gehört und hoffte nun darauf, Hilfe von Hugo zu erhalten.
„Ach, Hugo! Es ist gut, das du hier bist. Wir hier in Mausetanien haben ein Riesenproblem, das niemand beheben kann oder will.
Weißt du, in den Bergen lebt ein gefährlicher Drache und der frisst unsere ganze Käseernte auf. Egal, ob der Käse auf Bäumen oder Büschen wächst, er frisst uns alles weg. Uns bleibt viel zu wenig übrig.“
Hugo wurde natürlich sofort hellhörig. Das roch nach einem Abenteuer nach seinem Geschmack.
„Herr Bürgermeister, ich werde mich sofort darum kümmern. Ihnen muss geholfen werden.“
„Hugo, pass bloß auf, niemand ist bisher mit dem Drachen fertiggeworden.“
Aber Hugo hatte keine Angst und machte sich sofort auf den Weg.
Nach einem anstrengenden Marsch erreichte Hugo die Berge und suchte nach dem Drachen, um mit ihm über die Käseernte zu reden. Aber er fand ihn nicht.
„Drache, Draaaachee“
Und dann sahen sie sich gleichzeitig und bevor Hugo etwas sagen konnte, spuckte ihm der Drache ein Riesenfeuer entgegen.
Nur ganz knapp entging Hugo dieser Feuersbrunst und rannte so schnell er konnte nach Mausetanien zum Bürgermeister.
„Uff, Herr Bürgermeister, das war gerade eng. Der Drache spuckt ja mit Feuer.“
„Das ist es ja, jeder der sich ihm nähert wird mit Feuer bespuckt. Da kommt keiner gegen an.“
Aber Hugo wäre nicht Hugo der Mäuseritter, wenn er nicht bereits eine Idee gehabt hätte.
„Herr Bürgermeister, hat Mausetanien eine Feuerwehr?“
„Ja, Hugo, haben wir, aber wir haben sie noch nie gebraucht. Was hast du denn vor?“
Und Hugo erzählte dem Bürgermeister von seinem Plan und dieser war begeistert.
Und so heulte zum ersten mal die Feuerwehrsirene in Mausetanien. Weil das so ungewöhnlich war, kamen nicht nur die Feuerwehrleute, sondern fast alle Einwohner der Stadt.
Hugo erzählte auch ihnen von seinem Plan. Danach stellten die meisten Bürger von Mausetanien fest, dass sie noch dringend was anderes zu erledigen hatten.
Aber drei mutige blieben und die reichten auch aus für den Plan von Hugo.
Und so fuhren sie mit der Feuerwehr in die Berge und bereiteten dort alles vor.
Als sie soweit waren, rief Hugo wieder: „Drache, Draaaachee!“
Und richtig, da war er wieder. Doch bevor er wieder Feuer spucken konnte, spritzte ihm die Feuerwehr Wasser ins Gesicht.
„Hey, seid ihr bekloppt? Wisst ihr wie lange es dauert, bis ich wieder Feuer spucken kann? Ihr habt sie wohl nicht alle!“
Und noch viel mehr schimpfte der Drache, aber nach einer Weile musste er Luft holen und diese kleine Pause nutze Hugo aus.
„Wir mussten dein Feuer löschen. Denn sonst können wir nicht mit dir reden, weil du ja sofort wieder spuckst.“
„Hör mal du kleine Maus, ich bin ein Drache. Weißt du wie viele Drachentöter hinter mir her sind. Irgendwie muss ich mir doch helfen.“
„Stimmt“, sagte Hugo, „aber wir sind keine Drachentöter, wir wollen nur mit dir reden.“
„So, und was wollt ihr von mir?“
„Pass mal auf, diese Mäuse leben unten in ihrer Stadt und essen gerne Käse. Aber du isst ihnen den ganzen Käse weg, egal ob von den Büschen oder von den Bäumen.“
„Muss ich doch. Wenn der Käse zu lange da dran hängt, stinkt es ganz gewaltig. Und wenn ich dann mal wieder Feuer spucke, explodiert hier alles. Obwohl...“
„Was, obwohl?“ wollte Hugo von dem Drachen wissen.
„Ach, weißt du, erstens habe ich durch das viele Käseessen über 150 Kilo Übergewicht, zweitens bin ich ja schon 687 Jahre alt. Da ist das bücken zu dem Käse an den Sträuchern nicht mehr so einfach.“
Aber auch da hatte Hugo die richtige Lösung.
„Drache, ich mache dir eine Vorschlag: Du kannst den Käse haben, der an den Bäumen wächst, den Käse an den Sträuchern lässt du den Mäusen aus der Stadt. Kein Feuerspucken wenn sie ernten wollen.“
Und so löste Hugo der Mäuseritter wieder mal eine Menge Probleme auf einem Schlag.
In Mausetanien wurde ein Riesenfest gefeiert und Hugo war der Held der Stunde.
Er wurde natürlich auch Ehrenmaus der Stadt, aber trotzdem musste er weiter. Denn irgendwer benötigt bestimmt die Hilfe von Hugo dem Mäuseritter.
 

Axel B

Mitglied
Hallo BeLu,

eine schöne Geschichte, zu der ich nur zwei Anmerkungen habe.

Danach stellten die meisten Bürger von Mausetanien fest, dass sie noch dringend was anderes zu erledigen hatten.
Erwachsene erkennen sicher den Sinn, aber ob Kinder die vorgeschobene Begründung erkennen, wage ich zumindest vor einem bestimmten Alter zu bezweifeln.

„Hey, seid ihr bekloppt?
Mein rein persönlicher Geschmack: Solche Ausdrücke würde ich meinem Kind nicht durchgehen lassen, vor allem, weil es hier viele Alternativen gibt, die auch besser in die Situation Drache / "Ritter" passen, wie z.b. "Seid ihr von Sinnen?" oder "Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?".

Beste Grüße
Axel
 



 
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