I Wonder as I Wander

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SandyGrendel

Mitglied
Ich wandere allein

(nach einem Weihnachtslied aus den Appalachen)

Ich wandere allein durch die sternklare Nacht
und hab‘ mir beim Anblick des Himmels gedacht:
Weshalb nur verliess Jesus all diese Pracht
und hat sich den Mensch zum Bruder gemacht?

Maria gebar uns den Heiland im Stall;
ein glänzender Stern fiel hernieder vom All,
und Hirten und Könige sah‘n ihn von weit.
Dies war in der Heiligen Schrift prophezeiht.

Er hätte doch bekommen, was ihm wohlgefiel:
Die Chöre der Engel in herrlichem Spiel,
und sämtliche Schätze, die unsre Welt bot,
doch er wählte Armut und bittere Not.

Ich wandere allein durch die sternklare Nacht
und hab‘ mir beim Anblick des Himmels gedacht:
Weshalb nur verliess Jesus all diese Pracht?
Ich wandere allein durch die sternklare Nacht.
 
T

theubner

Gast
...hallo Sandy - prinzipiell ist das so akzeptabel - einzig die Rhythmen holpern fröhlich vor sich hin - es sei denn, jenes Lied - das ich nicht kenne - ist so getaktet...

...soso - theubner...
 
K

Klopfstock

Gast
Wenn man anstatt "wandere" wandre schreibt
und in der vierten Zeile der ersten Strophe
anstatt "den Mensch" den Menschen
und in der ersten Zeile der dritten Strophe
anstatt "Er hätte doch bekommen" Er hätt'
doch bekommen
- dann holpert nichts mehr.

...soso -Klopfstock...
 

SandyGrendel

Mitglied
Liebe chrishilden

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Existentialismus und Gefühl für das Transzendente ausschliessen. Du weisst aber sicher mehr als ich zu diesem Thema (Sartre liegt für mich schon ein paar Jährchen zurück!)

Was nun kommt, ist nur für musikalisch Interessierte gedacht!

Liebe Klopfstock, lieber theubner,

Diesmal hat theubner recht.

Wie bereits angetönt, handelt es sich um ein indianisch-nordamerikanisches Lied. Es hat eine eigenartige, ausgesprochen melancholische Melodie. Ich habe es drüben 1986 erstmals gehört, und es ist mir sofort eingefahren. Inzwischen hat es in Windeseile auch England "erobert".

Es ist im 3/4 Takt notiert und beginnt mit einem Auftakt:

Sorry, da keine Tabulatoren gesetzt werden können, ist die Sache etwas unübersichtlich.

1. Strophe:

Auftakt 1/4 1. Takt 1/4 1/4 1/8 1/8 (=Holpern) 2. Takt 1/4 1/4 1/4 3. Takt 1/4 1/4 1/4 etc.

(I) (won-der as I) (wan-der out) (un- der the) (sky .....

(Ich) (wan-de-re al-) (lein durch die) (stern-kla-re) (Nacht .....

Selbstverständlich hat dann auch Klopfstock recht:

2. Strophe

Auftakt 1/4 1. Takt 1/4 1/4 1/4 (=kein Holpern) 2. Takt 1/4 1/4 1/4
3. Takt 1/4 1/4 1/4 etc.

(When) (Ma-ry birth'd) (Je-sus, 'twas) (in a cow's) (stall....
(Ma-) (ri- a ge-) (bar uns den) (Hei-land im) (Stall.....

Die weitern Strophen "holpern oder nicht" je nach englischer Textvariante.

Zu hören: COLCD 106 "Christmas Night", Carols of Nativity, The Cambridge Singers, The City of London Sinfonia, conducted by John Rutter.
Letzerer ist auch ein sehr bekannter und populärer Komponist, und ich habe für ihn schon einige Lieder auf Deutsch übersetzt. Da Schleichwerbung hier wohl nicht erlaubt ist, weitere Infos zu den Heften unter info@sandygrendel.ch

Für alle, die bis hierher durchgehalten haben: Chapeau!

Mit vielen Grüssen

SandyGrendel
 



 
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