Ich erkläre mir selber die Welt. So kann ich existieren.
Ich denke mir Begründungen aus für Dinge, deren Sinn mir verborgen bleibt, damit ich nicht daran ersticke. Ich versuche, mich selber am Leben zu erhalten, indem ich mich daran klammere, was mir das Leben vorspielt.
Betäubt von dem krampfhaften Versuch, an der Oberfläche zu bleiben, sinke ich nur noch tiefer. Mein Verstand sickert in eine unbezwingbare Leere, das aussichtslose Bestreben, nicht aus den Fugen zu geraten, rinnt an mir herab wie eine zähe Masse. Die Idee, die ich mir von mir selbst gemacht habe, wird brüchig.
Ich tauche unter, Wasser umschließt mich, die Gegenwart wird tonlos und leicht. Wie einfach es wäre, die Augen zu schließen und sie nie wieder zu öffnen; und dann immer tiefer zu sinken, hinab ins Nichts...
Gibt es Orte auf dieser Welt, an denen völlige Stille herrscht, außer im Wasser?
Ich weiß, dass ich wieder auftauchen muss. Ich scheitere mal wieder an dem Punkt, an dem die stumme Gleichgültigkeit der Angst vor Kontrollverlust weicht. Bevor es dazu kommen kann, kämpfe ich mich hoch. Panik. Ich schnappe nach Luft. Wovor fürchte ich mich? Warum kann ich mich nicht fallen lassen, mich von der Ungewissheit, wie weit ich gehen könnte, umschließen lassen, bis ich plötzlich weiß, dass ich schon zu weit gegangen bin?
Und dann schweben, fort von aller Angst, in die dunkle, warme Tiefe, die ich bin.
Ich weigere mich, in mein Innerstes zu blicken, weil ich weiß, dass ich daran zerbrechen werde. Und merke nicht, dass ich schon längst zerbrochen bin an dem, was ich mir selber antue.
Die Nacktheit erschüttert die Menschen so sehr, dass sie ihr ganzes Leben alles daran setzen, sie zu bedecken, sie zu verleugnen und sie schließlich fast zu vergessen. Nur ein Hauch von Blöße klirrt in ihren Augen, hallt nach in den nichtssagenden Worten, die sie sich Tag für Tag zurechtlegen und nach denen sie ihr Dasein ausrichten.
Ich kleide meine Einsamkeit in bedeutungslose Beziehungen, ich kleide meine Unsicherheit in sinnloses Geschwafel, ich kleide meine Angst in betäubende Beschäftigungen, ich kleide mich in mein vorausgeplantes Leben, ich flüchte mich in eine maßgeschneiderte Welt, wenn mein Kleid schon in nassen Fetzen an mir herunterhängt, und wenn mich eine verletzende Wahrheit über mein zerlöchertes Selbst übermannt, dann bedecke ich meine Nacktheit mit dem Stoff, der aus einer neuen Lüge gewebt schon längst Form angenommen hat.
Ich denke mir Begründungen aus für Dinge, deren Sinn mir verborgen bleibt, damit ich nicht daran ersticke. Ich versuche, mich selber am Leben zu erhalten, indem ich mich daran klammere, was mir das Leben vorspielt.
Betäubt von dem krampfhaften Versuch, an der Oberfläche zu bleiben, sinke ich nur noch tiefer. Mein Verstand sickert in eine unbezwingbare Leere, das aussichtslose Bestreben, nicht aus den Fugen zu geraten, rinnt an mir herab wie eine zähe Masse. Die Idee, die ich mir von mir selbst gemacht habe, wird brüchig.
Ich tauche unter, Wasser umschließt mich, die Gegenwart wird tonlos und leicht. Wie einfach es wäre, die Augen zu schließen und sie nie wieder zu öffnen; und dann immer tiefer zu sinken, hinab ins Nichts...
Gibt es Orte auf dieser Welt, an denen völlige Stille herrscht, außer im Wasser?
Ich weiß, dass ich wieder auftauchen muss. Ich scheitere mal wieder an dem Punkt, an dem die stumme Gleichgültigkeit der Angst vor Kontrollverlust weicht. Bevor es dazu kommen kann, kämpfe ich mich hoch. Panik. Ich schnappe nach Luft. Wovor fürchte ich mich? Warum kann ich mich nicht fallen lassen, mich von der Ungewissheit, wie weit ich gehen könnte, umschließen lassen, bis ich plötzlich weiß, dass ich schon zu weit gegangen bin?
Und dann schweben, fort von aller Angst, in die dunkle, warme Tiefe, die ich bin.
Ich weigere mich, in mein Innerstes zu blicken, weil ich weiß, dass ich daran zerbrechen werde. Und merke nicht, dass ich schon längst zerbrochen bin an dem, was ich mir selber antue.
Die Nacktheit erschüttert die Menschen so sehr, dass sie ihr ganzes Leben alles daran setzen, sie zu bedecken, sie zu verleugnen und sie schließlich fast zu vergessen. Nur ein Hauch von Blöße klirrt in ihren Augen, hallt nach in den nichtssagenden Worten, die sie sich Tag für Tag zurechtlegen und nach denen sie ihr Dasein ausrichten.
Ich kleide meine Einsamkeit in bedeutungslose Beziehungen, ich kleide meine Unsicherheit in sinnloses Geschwafel, ich kleide meine Angst in betäubende Beschäftigungen, ich kleide mich in mein vorausgeplantes Leben, ich flüchte mich in eine maßgeschneiderte Welt, wenn mein Kleid schon in nassen Fetzen an mir herunterhängt, und wenn mich eine verletzende Wahrheit über mein zerlöchertes Selbst übermannt, dann bedecke ich meine Nacktheit mit dem Stoff, der aus einer neuen Lüge gewebt schon längst Form angenommen hat.