Ich kann nicht mehr

3,30 Stern(e) 4 Bewertungen

OmaOnline

Mitglied
Ich kann nicht mehr

Du sagst mir, sterben will ich
Dann lass mich bitte leben
Was kann ich denn noch tun für dich
Hab ich dir nicht schon Alles gegeben

Was ist das für ein Gefühl
keinen Ausweg mehr zu sehen
Mit meinem Schmerz bin ich schon am Ziel
Nur Angst, weiter kann ich nicht mehr gehen

Es ist dein Wille, ich lasse dich nun los
Keine Träne weiss, wie sehr ich leide
Es scheint, mein Selbstschutz ist gnadenlos
Ich will nicht auch noch auf der Strecke bleiben

Wenn du nicht mehr willst
dann leb wohl mein Freund……
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Hallo OmaOnline,

dem ist nichts mehr hinzuzufügen!
"Es scheint, mein Selbstschutz ist GNADENLOS" - so scheint es nur, denn der Überlebenswille des mit hinein gezogenen Freundes/Partners muss irgendwann einsetzen. Sehr treffend, das "gnadenlos"!

An einer Stelle würde ich es sogar "unbarmherziger" formulieren: Anstelle von "Nur eine Träne weiß..." könnte auch "Keine Träne weiß..." stehen. Und "ich will nicht auch noch auf der Strecke bleiben" ist durch das ´gnadenlos`hinreichend impliziert; es könnte entfallen.
(Dies sind aber nur Vorschläge).

Sehr, sehr gut!

Viele Grüße,
 

Kinghorst

Mitglied
... nur eine Träne weiß....

Da ist mir Michael Holm ja noch lieber: Tränen lügen nicht!

Und wie hieß noch der andere? Der mit der Träne, die auf Reisen geht?
 

roland

Mitglied
OmaOnline schreibt einen Beitrag, in dem Trennung und Abschied
angesprochen werden. Sie wählt dafür die Abteilung „Betroffenheitslyrik“,
nicht „Jux und Trallala“.
Verabschieden und Sterben sind Größen, die nicht auf Heino und Schnulze
reduziert werden sollten. (Weil: den Bühnenkaspern nimmt man die
innere Bewegung kaum ab, allgemein erwartet man von solchen Werken
nur den Anschein von „Wind“, „Tränen“, „Herz“ und nicht ein echtes Gefühl.
Bei OmaOnline lesen wir hingegen, daß alles schon im Keller ist,
daß jemand, den sie lieb hat, vom eignen Tod zu ihr sprach.)
Ich halte es für nicht angebracht, die Wortwahl ihres Beitrags mit der von Schnulzen zu vergleichen.

OmaOnline, wenn ich Deinen Text richtig verstanden habe,
hattest / hast Du eine schwere Zeit und vielleicht steht eine noch schwerere bevor. Ich sag Dir ehrlich, daß ich mit Dir nicht tauschen möchte; weiß auch, daß darüber vom „Schicksal“ bestimmt wird.
Vielleicht begannen die Abschiede für Dich schon vor einiger Zeit oder finden sich jetzt immer öfter ein.
Ich lese in Deinem Text viel von Verantwortung tragen und spüre etwas, was ich (mit Ehrfurcht) „Haltung“ nennen würde. Bei aller Zerreißkraft Deiner Lasten hältst Du stand.
LG Roland
 

Kinghorst

Mitglied
Sorry, bitte um Entschuldigung.
Da hatte ich wohl was missverstanden. Habe es nur für eine der vielen Meine-Beziehung-ist-kaputt-und-jetzt-hat-sie-mich-verlassen-Weltschmerzdichtungen gehalten, in denen mal wieder das Bild der Tränen herhalten musste.
Mea Culpa. Ich nehme alles zurück. Hätte das Gedicht öfter lesen sollen. Noch mal: Bitte um Verzeihung.
 

OmaOnline

Mitglied
Hallo Zeder

ich danke dir sehr für deinen Kommentar. Ich habe deinen Vorschlag angenommen, denn du hast recht, es klingt noch unbarmherziger, wie du sagst.
Ich musste es mir einfach von der Seele schreiben.
Eine sehr bittere Erfahrung für mich.

Liebe Grüsse
Carmen
 

OmaOnline

Mitglied
Hallo Roland

Ich danke dir sehr, dass du mich so verteidigt hast. Es hat mich in der Tat etwas geschockt, diesen 'Kommentar' zu lesen.
Zu meinem Gedicht:
Es geht um einen guten Freund, der mit seinem Leben nicht mehr klar kommt. Es ist nicht das erstemal, dass er mir sagt... ich kann nicht mehr.
Und wie oft habe ich gelitten und um ihn gebangt. Es kostete viel Kraft.
Nun sagt er wieder...ich gehe, wir werden uns wohl nicht mehr sehen. Willst du ewig leben ?
Und jetzt kann ich nicht mehr und will es auch nicht mehr.
Denn ich habe alles getan, was ich tun konnte.
Ich wünsche ihm nur, dass er seinen Frieden findet.

Lieben Gruss
Carmen
 

OmaOnline

Mitglied
Hallo Kinghorst

ich nehme deine Entschuldigung an. Du solltest vorher immer genau lesen, bevor du solch einen Kommentar loslässt.
Es ist ok.

LG
 

roland

Mitglied
Hallo Carmen, danke für Deine Zeilen und die offenen Worte. Ich bin sehr bewegt davon.
Ich halte es für richtig, nach langer Zeit des vergebenen (gemeinsamen) Kampfes sich zu retten und nicht mit zu unterliegen. Und weiß, daß dies sehr viel Kraft erfordert, eine ganz besonders große Belastung ist.
`Rette Dich, hin zu anderen Menschen`: dann, wenn man (hoffentlich rechtzeitig vor der Kante des Abgrundes) sich aus dem Knoten, der Verstrickung, gelöst hat. Ich wünsche Dir allen Mut der Welt dafür.
liebe Grüße
Roland






Hallo Kinghorst, sorry, daß ich so massiv losging. Vielleicht hätte ich Dich erst fragen sollen, ob Du evtl. nicht aufmerksam warst? Aber ich kam nicht auf diesen Gedanken. Danke, daß Du Dich entschuldigt hast, ich glaub, das war sehr wichtig.
Roland
 

silverbird

Mitglied
Liebe Oma-Online
dies ist nicht das erste deiner Gedichte, das mich so erschüttert hat. Wir haben uns schon mal geschrieben, vielleicht erinnerst du dich noch. Ich sehe, dass die Situation sich nicht zum besseren verändert hat und das ist ganz ganz schlimm. Das wichtigste, das du tun kannst, ist dich nach Möglichkeit zu schützen, so gut es geht. Du willst dein Leben weiter leben und du wirst es auch weiter leben. Aber diese schmerzliche Erfahrung die du nun machst, wird dich begleiten. Ich wünsche dir allen Mut der Welt für deinen Weg und grüsse dich herzlich
silverbird
 

OmaOnline

Mitglied
Hallo Silverbird

Ich danke dir sehr für deine Anteilnahme. Es ist leider so, dass ich nicht mehr die Kraft dazu habe, mir das noch länger an zu tun.
Sicher erinnere ich mich, dass wir schon mal gepostet haben. Du musst dir keine Sorgen machen. Ich schreibe nicht nur über meine Gefühle. Bin für Freunde immer da und höre ihnen zu. Darüber schreibe ich dann... ihre Ängste, ihren Kummer, die ich sehr gut nachfühlen kann.


Wünsche dir auch alles Liebe

Gruss
Carmen
 



 
Oben Unten