Ich möchte meinen Mund...

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Mirko Kussin

Foren-Redakteur
hallo cara,
bevor dieser kleine text hier kommentarlos untergeht, ein paar worte dazu...
ich finde ihn ziemlich gut..
worüber ich etwas stolpere ist der konstruierte satzbau in der dritten und in der sechsten zeile. ich kann verstehen, dass du da vielleicht eine melodie im kopf hast und wenn der tes´xt sich reimen würde, wäre es auch legitim.
so wirkt es eher wie ein stolperstein: ich ertappte mich dabei nach nem reim zu suchen, weil da doch von der melodie her einer sein sollte ;-)...
ansonsten ein großes kompliment: ein schöner schlichter text ohne viel tamtam und kitsch der sich steigert und furios endet...
grüße mirko
 

Duisburger

Mitglied
Hallo cara,

ich möchte mich Mirkos Worten anschließen. Ein schönes Gedicht, doch etwas holprig umgesetzt.
Ich muss gesehen, das ich dein Werk schon vor ein paar Tagen runterkopiert habe, aber jetzt erst dazu komme, ihn zu kommentieren.
Der schöne Inhalt und die sanften Worte stehen im Kontrast zu den etwas erzwungenen Versen. Hier wäre weniger mehr gewesen. Ich versuche einmal, dein Werk etwas zu entkrampfen und zu straffen:


Möchte meinen Mund an deine Schulter legen,
mit meinen Lippen deinen Duft schmecken.

Behutsam einen Pfad zu deinem Hals erspüren,
um dann dort verweilen an deinem warmen Puls.

Auf meinen Lippen fühlen wie du lebst
dich selbst immer wieder neu erschaffst.

Mit jedem leisen Pochen deiner Adern.



Event. soltest du das Wort "Lippen" durch "Zunge" ersetzen,
das du im dritten Vers nochmal das Wort "Lippen" benutzt.
Solche Doppelungen sollte man vermeiden, da man beim lesen unwillkürlich darüber stolpert.
Ich denke, so liest es sich flüssiger.
Nimm es als Anregung und mache weiter so.


Lg

Uwe
 

cara

Mitglied
Hallo Mirko!

Danke für deinen netten Kommentar! Ich habe auch lange überlegt, ob ich die Strophen so schreiben möchte, wie ich es dann getan habe. Aber, für mich betrachtet, habe ich das kleinere Übel gewählt, vor allem in der 6. Zeile, denn ich wollte "an deinem Puls" hervorheben. Dass es noch zusätzlich in die "Sprachmelodie" passte, die ich mir vorgestellt habe, war dabei für mich noch eine nette Zugabe. Und eben weil ich eine bestimmte Melodie hereingebracht habe (ich sehe Sprache gerne als eine Art Musik, komme ja auch von der Musik her) stolpere ich gerade nicht darüber. Aber das ist natürlich auch Geschmackssache! :)

Liebe Grüße, cara
 

cara

Mitglied
Hallo Uwe!

Ich habe ja schon eine Antwort an Mirko geschrieben, deswegen werde ich hier vor allem auf deine Umgestaltung meines Gedichts eingehen.
Man _könnte_ es natürlich so machen, nur dann hätte es nicht mehr viel mit meinem Gedicht zu tun. Ich wollte gewisse Akzente setzen, die in der von dir vorgeschlagenen Form leider weitestgehend verloren gehen (zum Beispiel das "warmen Puls", ich wollte eben den Puls nicht noch mit einem Adjektiv belegen, damit es *purer* rüberkomt; oder die Betonung auf "dich _selbst_ erschaffst", die würde mir auch verloren gehen).
Ich könnte natürlich auch einmal "Lippen" durch "Zunge" ersetzen, mir wäre da das erste "Lippen" lieber (also beim schmecken), aber irgendwie bringe ich da einen anderen Inhalt rein, etwas, was ich eigentlich nicht ausdrücken wollte...
Hm, ich glaube, ich muss da noch mal in mich gehen und das erstmal auf mich wirken lassen.
Vielen Dank für deinen Gegenvorschlag!

Liebe Grüße, cara
 
S

snow

Gast
Hallo Cara,

bitte lass´ es genau so.
Sonst wirkt es nicht mehr, wie es eben wirkt.

Liebe Grüße
Snow
 

cara

Mitglied
Hallo Snow!

Vielen Dank für deinen lieben Kommentar!
Ich muss ehrlich sagen, das erleichtert mich irgendwie, dass jemand so denkt. Nachdem ich mir alles nochmal habe durch den Kopf gehen lassen, was angemerkt worden war, habe ich festgestellt, dass ich es auch (rein gefühlsmäßig) gar nicht fertig bringen würde, das Gedicht groß abzuändern.

Liebe Grüße, Cara
 
S

snow

Gast
Danke

Hallo Cara,
Gedichte sind wie Kinder.
Man spürt sie in sich.
Sie brechen aus
Wachsen
Gedeihen
Manchmal muss man sie ein wenig lenken
aber am Ende sind sie unser eigen Fleisch und Blut.
Das sollten wir beachten.

Oder so.

Ganz lieb
snow
 

San Martin

Mitglied
Ja, bitte lass es so, wie es ist. Die ungewöhnlichen Formulierungen tragen zum Klang des Gedichtes positiv bei. Mir gefällt es sehr.
 



 
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