Ich und das Meer

mavys

Mitglied
Ich und das Meer

Wer wie Ich sich vor Wissen sträubt um immer Kind zu bleiben kommt nie über wesentliches hinaus, bleibt dumm vor allen Dingen; bleibt stehen mit staunenden Blicken weil nichts diesen Blick versperrt. Ich baut kein Labyrinth aus Information, will es nicht. Ich schwimmt im Strom des Meeres wie ein Tiefseefisch, der keine Mauern kennt und sich geborgen fühlt im Kalten, im Blauen, im Bodenlosen. Wo wohl das Leben entstanden ist, dort gleitet er am liebsten. Bedauert nur, dass Meer nie sein Bleiben ersehnt, sondern ihn zwingt auf zu tauchen um zu atmen und bedauert, dass er es ist, der dieses Meer trinkt wie er die Wälder frisst. Die Erde ist zu klein für seinen Appetit. Mit der Vergangenheit und der Zukunft wird auch die Gegenwart immer tief im dunklen Blau schweben, dass eigentlich schwarz heißt. Denn Himmellicht kennt diese Tiefe nicht. Ich liebt das Meer, seine Farben nah an der Oberfläche, seinen Geschmack, denn es ist wesentlich, Geburtsort des Lebens. Und obwohl auch das nur eine Vermutung ist, hält Ich daran fest. Denn manche Dinge spürt man erst und dann weiß man es wirklich. Und so wie das Salz des Meeres eine Würze hat, die sich sogar im Wind verteilt, so spürt Ich, dass er die gleiche Macht hat, die gleiche dunkle Tiefe. Und so wie Worte niemals den Weg dorthin finden werden, weil sie Farbe an der Oberfläche sind, steigen seine Gefühle von dort auf und dahin hinab wo es beständig 4Grad plus ist. Eine Kälte, die nötig ist um soviel Wasser zu sammeln und nicht schwinden zu lassen. Es rauscht das Meer. Es schweigt. Es brüllt. Es gibt. Es ist wesentlich. Es ist wesenlos. Es ist ein Wesen. Ich schwimmt und taucht als Teil seines Untergangs und lebt von ihm und seinen Metaphern. Der Respekt vor dem Meer ist groß und längst nicht genug. Es kann Ich töten wenn Meer will.
 



 
Oben Unten