Idyll

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Vera-Lena

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Idyll

Das Köpfchen unterm linken Flügel
so schläft der Vogel auf dem Baum.
Zur Jagd die Katze schleicht zum Hügel.
Der Mond träumt seinen Mondentraum.

Die Wasser rauschen leiser nun.
Es gluckst der Bach sein Abendlied.
Der Tageslärm scheint auszuruhn.
Der Wind geht kosend durch das Ried.

Die Nacht zieht mich in ihren Kreis,
sie lockt mit weitem Bilderbogen
und wenn ich es noch richtig weiß,
bin ich mit Venus fortgezogen.

Von Stille trunken schwebte ich
auf ihrer sonnverliebten Bahn
und schwebte dort noch sicherlich,
hätt unser Nachbar keinen Hahn.
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

so manche Idylle ist trügerisch. Das liegt in der Natur der Natur.
Dass der Mensch meint beurteilen zu können, was idyllisch ist und was nicht, liegt in der Natur des Menschen.
Die Grenzen für die eigene Idylle liegen oft da, wo die Idylle der anderen anfängt.
Dein Gedicht ist ein wunderbarer Anstoss für weitreichende philosophische Gedanken über die Natur des Menschen - gefällt mir!

Gruß, NDK
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo NDK,

es freut mich, dass Du in diesem Text eine derartige Tiefe entdeckst.

Ja, wenn der Bauer so verliebt ist in seinen Hahn,wie das Lyrische Ich dieses Textes in sein Naturerlebnis dann prallen hier wirklich zwei Idyllen aufeinander. Und warum sollte es nicht so sein?

Danke für Deine Antwort!
Dir noch einen schönen Tag! :)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

wenn denn dann Venus auf der Bahn auch noch
Mars begegnet, dann kann wohl weder Bauer
noch Hahn verhindern, das sich das Idyll auch
in den Morgenstunden fortsetzt.

Und ob es dann tierisch oder menschlich zugeht,
das ist dann ohne jede Bedeutung; jedoch ganz
bestimmt nicht weniger tiefsinnig.

Dir ganz viele schöne Morgenstunden;)) und

von Herzen

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

der feurige Mars..mhh..mhh.... das sind ja ganz neue Perspektiven....

Jetzt stelle ich mir automatisch ein Schachbrett vor mit Lyrischem Ich, Bauer, Mars, Venus und Hahn. Der Hahn tat den blockierenden Zug. Da konnte nur Mars die Flanke wieder aufbrechen, das Lyrische Ich trennt sich notwendigerweise von Venus, der Bauer.....naja und so weiter.

Danke für Deine inspirierende Antwort! :)

Ja, wenn die Sterne allmählich verblassen, das ist eine geradezu magische Zeit und eine Freude, wenn man das ab und zu einmal mit ansehen kann.

Dir zunächst eine gute Nacht und alles Liebe!
Vera-Lena
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

Deine Worte habe ich mit durch die Nacht ge-
nommen. Und meine Gedanken am heutigen Tag
sind die gleichen wie gestern:

Das "ansehen" ist sicherlich eine Freude wert,
aber weißt Du:

Ich denke das bei einer Venus wie Dir wohl kaum
ein Mars anders kann, als Dir zu Füßen zu lieg-
en. (Es sei denn um neue Kraft zu schöpfen).
Also liebe Vera-Lena, auch in Dir ist soviel
Venus, und alles andere als eine blasse; jetzt
vertreib den Hahn vom Misthaufen; die Bäuerin
wird beschäftigt sein den Hahn zu fangen und
Dir bleibt genügend Zeit Dein Idyll zu genießen.

Immer wieder;)). Dir auch heute von Herzen

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

danke für deine Unterstützung in dieser Angelegenheit und Deine ermutigenden Worte! :)
Ja der Hahn, dieser Frühaufsteher, muss ja auch sein Tagwerk verrichten. Aber ich werde schon noch Wege finden, die Freuden des Daseins zu genießen.
Vielleicht berichte ich darüber in einem neuen Text.

Danke für Deine immergrünen lieben Grüße, die ich stes mit Freude entgegennehme.

Auch Dir wiederum einen herzlichen Gruß
Vera-Lena
 



 
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