Ignoriere das Banale

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Phaidros

Mitglied
Am Anfang steht das Wort Am. Das ist banal, aber darf gesagt werden. Alles darf gesagt werden. Alles, was gesagt werden darf, darf auch geschrieben werden. Und das ist gut so, denn auch Zitate dürfen jederzeit verarbeitet werden. Sind es berühmte Zitate, braucht man nicht einmal den Urheber zu nennen, sondern darf gelassen auf die Allgemeinbildung verweisen. Genau in der Mitte steht übrigens ein t. Und wer will sich darüber streiten? In der Banalität steckt die Brutalität des Einfachen. Heute, wo alles schon gesagt, alles geschrieben und endlos diskutiert ist, fällt es schwer sich vom Banalen abzuheben. Abgehobene Gedanken haben den Boden unter den Füßen verloren. Wer will Ihnen folgen? Doch kommt es unweigerlich, im unendlichen Gültigkeitsbereich des Universums, das Ende!

ff, 28.5.2004
 
Hi Phaidros,

ein schöner, einfacher Gedanke. Sehr stringent durchgeführt.

Inhaltlich möchte ich anmerken, dass es bei diesem Zitat ja offenbar um den Anfang des Evangeliums nach Johannes geht (Joh 1,1). Der Anfang wird wie vieles häufig falsch zitiert, wobei ich gar nicht weiß, ob die Zitierenden überhaupt Herkunft und Ursprung des Zitats kennen.

Er heißt jedenfalls nicht „[red]Am[/red] Anfang [red]steht[/red] das Wort…“, sondern „[blue]Im[/blue] Anfang [blue]war[/blue] das Wort…“.

Auch heißt es statt „Wort“ eigentlich im Original „Logos“, was in manchen Bibelfassungen nicht übersetzt wird. Man kann dieses „Logos“ aber getrost als „Wort“ übersetzen.

Du könntest natürlich überlegen, ob du das "korrekte" Zitat zu Grunde legst. Bis auf die Passage mit dem "t" in der Mitte würde sich ja nicht viel ändern. Statt "am" würde "im" stehen. Na ja, das klingt etwas altertümlicher, so ist das halt mit der Bibelei.

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“

Herzliche Grüße
Monfou Nouveau
 



 
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