Ihr banges Flehen

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HarryHaller

Mitglied

Ihr banges Flehen


Ihr Blick zwingt mich in geile Sucht
Treibt mich in eine jähe Flucht
Oh nein, wie soll ich ihr entkommen
Bin ihr doch niemals je entronnen

Schon seit der Zeugung elendlich gefangen
Bin ich auf ihrem Leim gegangen
Ich habe einfach keine Wahl
Denn Einsamkeit ist eine Qual

Wär ich doch frei von ihren hässlich Trieben
Könnt ich mich selbst vielleicht bald lieben
Ich schneid sie ab, die haarig dicken Eier
Und schlage mich zum Geistesfreier

Doch Freiheit bringt das leider nicht
Ein schwarzer Tunnel ohne Licht
An seinem Ende noch ein hoffend Schrein
Vielleicht kann er die Rettung sein

Die Lösung scheint „von Dannen“ gehen
Und da, ich höre leis ihr banges Flehen
Widersetzung ist gleich Mutation
Zur körperfreien Ich- Inkarnation…


EK 08-10-2009​
 
B

Benedikt Behnke

Gast
Hi!

Schönes Gedicht, echt geiles Zeug dabei, vor allem die haarig dicken Eier, die abgeschnitten werden, der Geistesfreier (tolle Idee), zu dem das lyrische Ich sich wandelt!
Ich störe mich nur an "bin ihr doch niemals je entronnen" ... das ist ein Mix aus "Bin ich ihr jemals entronnen?", "bin ihr niemals entronnen" und "Bin ich ihr je entronnen?" ... hm, was könnte man stattdessen sagen ... vielleicht "bin ihr niemals ganz entronnen" oder "bin doch nie gänzlich entronnen" oder "vollkommen bin ich nie entronnen" ... letzteres gefällt mir am Besten, aber vielleicht ist deine Formulierung ja äußerst beabsichtigt, gewollt, gewünscht, tragend, einzig und allein richtig, dann ist mein Kommentar gänzlich fehl am Platz!
Aber lieber mal was Falsches gesagt, als ewig das Richtige verschwiegen!

;D

Gruß
Bene
 

HarryHaller

Mitglied
Hallo,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Eigentlich war es so gewollt, denn ich wollte mit dieser Verdopplung -niemals und je- sozusagen die doppelte Zwecklosigkeit des Widerstands ausdrücken, so wie zweimal lebenslänglich vor Gericht, einmal würde ja auch bis zum Tode reichen(vorausgesetzt, es wäre nicht in Deutschland, wo man 2 mal lächelt und dann wegen guter Führung...etc.).

Ebenso soll es ausdrücken, dass das LyrIch es auch schon ewig oft versucht hat...

Nähme ich einen Deiner guten Vorschläge, klänge es für sich selbst stimmiger, aber die Extraportion Milch, ähhh Verzweiflung, würde fehlen...

Nochmals Danke für deinen Tipp, ich werd nochmal ein wenig drüber grübeln, vielleicht gefällt es mir dann ja auf deine Art besser...

Lieben Gruß
Eric
 



 
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