Im Getränkeladen

2,80 Stern(e) 4 Bewertungen

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Renitent Juli 09

Letztens, an einem sehr heißen Sommertag, bekam ich ganz schrecklichen Bierdurst und eilte in den Getränkeladen um die Ecke. Schnell packte ich mein Quantum in den Wagen und dann ging es mit langen Schritten zur Kasse. Dennoch überholte mich ein dicklicher Mann mit einer Pulle Korn in der einen und einem Flaschenpfandbon in der anderen Hand. „Ich hab nur die Flasche“, säuselte er mit treuem Augenaufschlag und seiner Sache sicher, dass ich ihn vorlasse. Knurrig überließ ich ihm den Vortritt, es war ja außer uns niemand weiter da. Zwar hatte auch ich nur einen Posten, aber was soll s. ich konnte sein Vordrängeln nicht verhindern.
Er stellte seine Flasche auf das Band und legte den Bon dazu. Dabei erklärte er der Frau an der Kasse, dass er leider beim Befüttern des Flaschenrücknahmeautomaten nicht nur etliche Flüssigkeit verplanscht hatte, sondern auch noch eine Flasche zu Bruch gegangen war, aber er hätte die Scherben sofort aufgehoben.
Die Kassiererin meinte: „Na, das ist ja nett von Ihnen. Ich schicke gleich jemanden zum Aufwischen“.
Das aber war für ihn Anlass, seinen gesamten Sermon mit weiteren Ausschmückungen zu wiederholen.
Die Kassenfrau drückte ihm das Rückgeld in die Hand und grinste verständnisvoll. Prompt begann der Suffkopp seinen Text noch mal von vorn. Da reichte es mir. Ich holte meine tiefste Bassstimme hervor und tönte: „So ne Leute ham wa jerne, erst vordrängeln und dann Volksreden halten!“
Er musterte mich erstaunt, steckte sein Geld weg und nahm seine Flasche vom Band. Nur gut, dass er jetzt nicht noch renitent wurde, denn eine noch tiefere Stimmlage stand mir nicht zur Verfügung . . .
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Renitent Juli 09

Letztens, an einem sehr heißen Sommertag, bekam ich ganz schrecklichen Bierdurst und eilte in den Getränkeladen um die Ecke. Schnell packte ich mein Quantum in den Wagen und dann ging es mit langen Schritten zur Kasse. Dennoch überholte mich ein dicklicher Mann mit einer Pulle Korn in der einen und einem Flaschenpfandbon in der anderen Hand. „Ich hab nur die Flasche“, säuselte er mit treuem Augenaufschlag und seiner Sache sicher, dass ich ihn vorlasse. Knurrig überließ ich ihm den Vortritt, es war ja außer uns niemand weiter da. Zwar hatte auch ich nur einen Posten, aber was soll s. Ich konnte sein Vordrängeln nicht verhindern.
Er stellte seine Flasche auf das Band und legte den Bon dazu. Dabei erklärte er der Frau an der Kasse, dass er leider beim Befüttern des Flaschenrücknahmeautomaten nicht nur etliche Flüssigkeit verplanscht hatte, sondern auch noch eine Flasche zu Bruch gegangen war, aber er hätte die Scherben sofort aufgehoben.
Die Kassiererin meinte: „Na, das ist ja nett von Ihnen. Ich schicke gleich jemanden zum Aufwischen“.
Das aber war für ihn Anlass, seinen gesamten Sermon mit weiteren Ausschmückungen zu wiederholen.
Die Kassenfrau drückte ihm das Rückgeld in die Hand und grinste verständnisvoll. Prompt begann der Suffkopp seinen Text noch mal von vorn. Da reichte es mir. Ich holte meine tiefste Bassstimme hervor und tönte: „So ne Leute ham wa jerne, erst vordrängeln und dann Volksreden halten!“
Er musterte mich erstaunt, steckte sein Geld weg und nahm seine Flasche vom Band. Nur gut, dass er jetzt nicht noch renitent wurde, denn eine noch tiefere Stimmlage stand mir nicht zur Verfügung . . .
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
yep,

völlig belanglos. es ging nur darum, eine schreibübung zum thema "renitent" zu erledigen. tut mir leid, euch gelangweilt zu haben.
lg
 
H

Heidrun D.

Gast
Aba mia jefällt`s!

Ich finde nicht, dass sich Beiträge im Tagebuchsektor ausschließlich mit der Heimkinderproblematik oder der Einschätzung zur Weltpolitik befassen sollten ... ;)

Ich liebe solche kleinen Geschichtem, insbesondere, wenn sie so nett und pointiert erzählt werden. - Und die Sache mit der Basstimme kommt überraschend und stellt durchaus ein gelungener Schluss dar.

Renitente Grüße
Heidrun

(interessant, dass den Reds ausgerechnet dieses Thema eingefallen ist, so ganz spontan ... :D :D :D)
 
H

Heidrun D.

Gast
Für die flammende Marion

http://static.iq.lycos.de/data/de/c2d/59/c2d599515b69a77f7adbc4d82231cc00_1.jpg

Fallin`in love

Horch, da fliegt er wieder rein,
wird mein Wolpertinger sein!

Süß ist er und kuschlig weich
und befellt noch überreich,
Flügel hat er, zärtelnd schön,
und die liegen ohne Föhn!
Kitzeln spaßig die Geweihn,
ach, sie sind aus Elfenbein;
Augen hat er wie Opal,
noch viel kühner als ich mal ...

Freunde haben`s längst gesehn,
dass es ist um mich geschehn,
lass sie reden, schweig fein still,
kann ja kosen, wen ich will!

© Renitentia II.
P.S.: Das schöne Foto hat aber Marie-Luise gefunden!
 
S

suzah

Gast
hallo flammarion,
sagte mir nicht viel. du kannst sonst viel besser schreiben.
liebe grüße suzah
 
S

Spaetschreiber

Gast
Man Leute, das ist eben nur eine Situationsbeschreibung. Wie oft sind mir derartige Knallnasen begegnet. Genauso wie es hier steht, passiert es auch und die knurrige Stimme hab ich in solchen Situationen ebenfalls. Eine kleine unterhaltsame Story aus nem Getränkeladen. SO IST DAS LEBEN. Mir gefällts.

Liebe Grüße Tom
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
vielen

dank für s lesen und kommentieren.
ja, so ne kurze begegnung gibt eben nicht mehr her . . .
lg
 
S

suzah

Gast
hallo spaetschreiber,

"Eine kleine unterhaltsame Story aus nem Getränkeladen."

ich verstehe die kommentare nicht. warum meint ihr den text hochloben zu müssen?
flammarion hat das nicht nötig, denn sie kann ja sonst viel besser schreiben. hier sagt sie selbst, dass sie nur nebenbei eine schreibaufgabe erfüllen wollte.

liebe heidrun,
das gilt auch für dich.

liebe grüße suzah

ps hatte diesen kommentar bereits eingestellt, ist aber nicht erschienen, fehler?
 
S

Spaetschreiber

Gast
@suzah
Dieser Text steht unter: „Tagebuch“. Da schreibt man so seine Erlebnisse, Beobachtungen des Tages hinein. Literarischen Wert soll das nun ja nicht wirklich haben. Spontanität ist hier der Kern der Texte, denn diese ist immer ehrlich, schnell und wahrhaftig. Genauso lese ich ihn, nichts weiter. Wenn ich mir diese Situation gut vorstellen kann, eben auch nur mit diesen einfachen Worten einer biergierigen, kleinen Einkäuferin, dann gibt’s daran nichts herum zu mäkeln. Natürlich kann man alles auch immer anders machen. Aber in dieser Kategorie der Leselupe die selbem Maßstäbe anzulegen wie in allen anderen Foren, widerspricht doch dem Kerngedanken eines Tagebuchs. Ein „Hochloben“ meinerseits kann ich nicht erkennen.

Ups, gerade bemerke ich, dass man sogar eine Bewertung abgeben kann. In einem Tagebuch? Wer hat sich denn das ausgedacht. Dann werde ich das mal sofort erledigen. Schade, dass es nicht möglich ist, hundert Punkte zu verschleudern, das würde ich glatt machen.

LG
Tom
 
S

suzah

Gast
hallo spaetschreiber,
es war mir noch gar nicht aufgefallen, dass unter "tagebuch" andere maßstäbe angelegt werden, gut zu wissen.
(du weißt vielleicht nicht, dass ich flammarion und ihre schreibe sehr schätze.)

liebe grüße suzah
 



 
Oben Unten