Renitent Juli 09
Letztens, an einem sehr heißen Sommertag, bekam ich ganz schrecklichen Bierdurst und eilte in den Getränkeladen um die Ecke. Schnell packte ich mein Quantum in den Wagen und dann ging es mit langen Schritten zur Kasse. Dennoch überholte mich ein dicklicher Mann mit einer Pulle Korn in der einen und einem Flaschenpfandbon in der anderen Hand. „Ich hab nur die Flasche“, säuselte er mit treuem Augenaufschlag und seiner Sache sicher, dass ich ihn vorlasse. Knurrig überließ ich ihm den Vortritt, es war ja außer uns niemand weiter da. Zwar hatte auch ich nur einen Posten, aber was soll s. ich konnte sein Vordrängeln nicht verhindern.
Er stellte seine Flasche auf das Band und legte den Bon dazu. Dabei erklärte er der Frau an der Kasse, dass er leider beim Befüttern des Flaschenrücknahmeautomaten nicht nur etliche Flüssigkeit verplanscht hatte, sondern auch noch eine Flasche zu Bruch gegangen war, aber er hätte die Scherben sofort aufgehoben.
Die Kassiererin meinte: „Na, das ist ja nett von Ihnen. Ich schicke gleich jemanden zum Aufwischen“.
Das aber war für ihn Anlass, seinen gesamten Sermon mit weiteren Ausschmückungen zu wiederholen.
Die Kassenfrau drückte ihm das Rückgeld in die Hand und grinste verständnisvoll. Prompt begann der Suffkopp seinen Text noch mal von vorn. Da reichte es mir. Ich holte meine tiefste Bassstimme hervor und tönte: „So ne Leute ham wa jerne, erst vordrängeln und dann Volksreden halten!“
Er musterte mich erstaunt, steckte sein Geld weg und nahm seine Flasche vom Band. Nur gut, dass er jetzt nicht noch renitent wurde, denn eine noch tiefere Stimmlage stand mir nicht zur Verfügung . . .
Letztens, an einem sehr heißen Sommertag, bekam ich ganz schrecklichen Bierdurst und eilte in den Getränkeladen um die Ecke. Schnell packte ich mein Quantum in den Wagen und dann ging es mit langen Schritten zur Kasse. Dennoch überholte mich ein dicklicher Mann mit einer Pulle Korn in der einen und einem Flaschenpfandbon in der anderen Hand. „Ich hab nur die Flasche“, säuselte er mit treuem Augenaufschlag und seiner Sache sicher, dass ich ihn vorlasse. Knurrig überließ ich ihm den Vortritt, es war ja außer uns niemand weiter da. Zwar hatte auch ich nur einen Posten, aber was soll s. ich konnte sein Vordrängeln nicht verhindern.
Er stellte seine Flasche auf das Band und legte den Bon dazu. Dabei erklärte er der Frau an der Kasse, dass er leider beim Befüttern des Flaschenrücknahmeautomaten nicht nur etliche Flüssigkeit verplanscht hatte, sondern auch noch eine Flasche zu Bruch gegangen war, aber er hätte die Scherben sofort aufgehoben.
Die Kassiererin meinte: „Na, das ist ja nett von Ihnen. Ich schicke gleich jemanden zum Aufwischen“.
Das aber war für ihn Anlass, seinen gesamten Sermon mit weiteren Ausschmückungen zu wiederholen.
Die Kassenfrau drückte ihm das Rückgeld in die Hand und grinste verständnisvoll. Prompt begann der Suffkopp seinen Text noch mal von vorn. Da reichte es mir. Ich holte meine tiefste Bassstimme hervor und tönte: „So ne Leute ham wa jerne, erst vordrängeln und dann Volksreden halten!“
Er musterte mich erstaunt, steckte sein Geld weg und nahm seine Flasche vom Band. Nur gut, dass er jetzt nicht noch renitent wurde, denn eine noch tiefere Stimmlage stand mir nicht zur Verfügung . . .