Im Herzen heiter

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Walther

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Im Herzen heiter


Du legst den Kopf auf meine Schulter:
Ich sinke mit der Nase in Dein Haar.
Dein Atmen geht synchron mit meinem.
Ich denke mit Dir, wie das Heute war.

Den Arm leg ich um Dich herum.
Du lächelst mich verständnisinnig an.
Das Blitzen in den Augen wärmt.
Das ist’s, an das ich mich gewöhnen kann.

Wir schauen in die laue Nacht:
Die Sterne zeichnen Bilder in die Schwärze.
Ich zieh Dich an mich, sanft und sacht,
Erzähle Dir von Schönem, mache Scherze.

Fast ist‘s, als bliebe alles stehn,
Als drehte sich der Zeiger nicht mehr weiter.
Das wär der Augenblick zu gehn:
Man stürbe, wie man lebt, im Herzen heiter.
 

Trasla

Mitglied
Das Werk fühlt sich für mich sehr wahr an, eine Gegenposition zur Gier nach mehr. Und ich musste an einige Zeilen denken von denen ich leider nicht mehr weiß, woher ich sie kenne :

Wenn der letzte Zeiger steht
Wenn die Welt sich nicht mehr dreht
Wenn alles beginnt, sich schwarz zu färben
Dann will ich in deinen Armen sterben

Ich glaube, ich würde in der letzten Zeile einen Doppelpunkt verwenden:
Man stürbe, wie man lebt: im Herzen heiter.
 

Walther

Mitglied
Lb Trasla,

danke für Deinen Eintrag. Den angeregten Doppelpunkt habe ich bereits in einer Vorfassung gesetzt gehabt und dann die aktuelle Formulierung gewählt. Das liegt zum Einen daran, daß der letzte Vers bereits nach einen Doppelpunkt steht. Zum Anderen war mir das Lakonische der Diktion wichtig, da sich, wie Du ja selbst formuliertest, der Sinn auch ohne diesen zweiten Doppelpunkt erschließt.

Besten Dank für Deine Anregung. Frohes Dichten und Werken in der Leselupe, als mein persönliches Willkommen für Dich am Schluß. :)

LG W.
 



 
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