Immer fällt Sommer

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Mara Krovecs

Mitglied
Hab geträumt im Meer
der Weizenähren
schwimmende Stille

in der Hitze verspielt sich der Tag
Mittags windet er sich in meine Haut
woher hast du diese Leichtigkeit
Sommer - die aus den Wegen quillt
wenn ich sie betanze - wenn ich mich in
Brennesselwälder verliebe

Salamander und Kröten huschen
dass Zweige knistern
dampfender Asphalt schwört mir Heimat
schlingt Bilder in mich:

Wiesenhügel - grün
über die ich mich rolle
meine Knochen lachen
vor Lust - Gras in den Haaren

immer fällt Glühendes
unsere Städte schreiben
Blues auf die Wellen
Blau rauschen sie
in die Barten der Wale.

C. Mara Krovecs

 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Mara!

So hat noch niemand hier den Sommer beschrieben. Ich liebe diese einzigartige Sprache - DAS ist Lyrik!

Liebe Grüße
Manfred
 
R

rivus

Gast
Hallo Mara!

Mein Herz pochte lauter und heftiger als ich deine Zeilen las. In allem schließe ich mich Franke an. Der Sommer kumuliert fast wehmütig: Ein Blues fängt den fallenden Sommer, wiegt ihn ozeanisch, fängt ihn im blauen Rausch des Lebens und trägt ihn den Barten der Wale für eine gefühlte, eine menschliche Ewigkeit. Am Ende ein Hohelied für die Spezies der Mammalia.

Sehr gern gelesen


LG rivus
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Hier muss ich dann doch mal ganz tief in die Punktekiste greifen. Um es mit den Worten von Manfred zu sagen: Ja, das ist Lyrik!

LG
BeBa
 
O

orlando

Gast
Liebe Mara,
ja, das ist ein wunderbares Gedicht!
Hier ist dir Außerordentliches gelungen. - Naturgedichte, die an Tradiertes anknüpfen und dennoch ganz & gar im Jetzt agieren sind eine Seltenheit.
Als besonders gelungen empfinde ich die Gegenüberstellung von Süße und Brennendem, von Stille und Bewegung, von ländlicher Idylle und der Großstadt. - Alles deutlich fühl- und erfahrbar.

Beeindruckte Grüße
orlando
 
Liebe Mara,
tolle Sprache, wunderschöne Bilder, Naturrausch. Ich würde nur tanzen - nicht b e tanzen...
Herzliche Grüße
Karl
 

HerbertH

Mitglied
Liebe mara,

Bis auf die letzte Strophe - wunderbar. Ich assoziiere den Tanz einer Sommerhexe, herrlich beschrieben. Die letzte Strophe zerbricht für mich die Herrlichkeit mit Blues und Walen ...

Liebe Grüße

Herbert
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Manfred,

Danke :) ich freu mich, dass Dir mein Text so gefällt … ja!


Liebe Grüße aus dem Gewitternorden

Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo rivus,

auch Dir herzlichen Dank für Deine wunderbare Stimmungszusammenfassung und Deine positive Resonanz zu meinem Text, hat mich gefreut :)

Liebe Grüße

Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Liebe Orlando,


beeindruckt bin ich immer wieder über Deine klaren, umfassenden und oft hilfreichen Kommentare ( wenn´s mal hier oder da klemmt ;-) ) Und natürlich freue ich mich auch, wenn mich Dein Lob trifft … Danke

Herzliche Grüße

Mara






Liebe Mara,
ja, das ist ein wunderbares Gedicht!
Hier ist dir Außerordentliches gelungen. - Naturgedichte, die an Tradiertes anknüpfen und dennoch ganz & gar im Jetzt agieren sind eine Seltenheit.
Als besonders gelungen empfinde ich die Gegenüberstellung von Süße und Brennendem, von Stille und Bewegung, von ländlicher Idylle und der Großstadt. - Alles deutlich fühl- und erfahrbar.

Beeindruckte Grüße
orlando
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo revilo,

auch Dir vielen Dank; und "betanzen" wurde auch von Karl angemerkt, der sich eher "tanzen" vorstellen könnte. Ich werde euer beider Einwand in jedem Fall überdenken. Ausdrücken wollte ich mit leichten, tänzelnden Schritten gehen, so, wie es im Sommer ist, wenn man barfuss geht und leichten Herzens …

mal sehen, ob da noch was geht ;-)

Herzlichst
Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Lieber Karl,

ich danke auch Dir, für die schönen Worte zu meinem kleinen Text; revilo hat wie Du, das "betanzen" als vielleicht nicht so passend angemerkt. Ja, ich werde den Ausdruck überdenken und schauen, ob ich anders ausdrücken kann, was ich gerne ausdrücken würde :)

Liebe Grüße von der FASTANDEROSSTSEEGEGEND

Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Herbert,

Sommerhexe; Du hast immer Ideen ;-) ich erinnere mich an eine Flöte, die ich schmunzeln lassen sollte, damit sie nicht summen muss … was ich sehr liebenswert fand!

Stimmt, die letzte Strophe macht einen Schnitt, heraus aus dem "Natur-Grün-Gesang" in die Städte, die ja auch einen wunderbaren Sommer spielen können. Mir gefällt, die Vorstellung der Brücke vom Land zur Stadt, zum Miteinbeziehen der erweiterten Welt, denn Sommer ist ja überall.
Dir ist nun dieser Schnitt zu hart; hm.
Mir im Augenblick nicht, aber, wie immer lasse ich das Meiste, was zu meinen Texten gesagt und /oder assoziiert wird, auf mich wirken …

Hab Dank für Deine Gedanken

Liebe Grüße

Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Danke, revilo, für den Vorschlag; leider geht das nicht, denn "Schlendern" hat für mich etwas von Bummeln, Schaufenster entlang … Eis essend … verliebt, mit Jemandem.
Etwas zwischen "leicht Hüpfen und Tanzen, tänzeln, also mit dem Schwung, der Glück im Herzen ausdrückt … ich versuche mal etwas … Mara
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hab geträumt im Meer
der Weizenähren
schwimmende Stille

in der Hitze verspielt sich der Tag
Mittags windet er sich in meine Haut
woher hast du diese Leichtigkeit
Sommer - die aus den Wegen quillt
wenn ich über sie tanze - wenn ich mich in
Brennesselwälder verliebe

Salamander und Kröten huschen
dass Zweige knistern
dampfender Asphalt schwört mir Heimat
schlingt Bilder in mich:

Wiesenhügel - grün
über die ich mich rolle
meine Knochen lachen
vor Lust - Gras in den Haaren

immer fällt Glühendes
unsere Städte schreiben
Blues auf die Wellen
Blau rauschen sie
in die Barten der Wale.

C. Mara Krovecs

 
F

Fettauge

Gast
Liebe Mara,

ein hübscher, netter, poetischer Text, der sich angenehm liest. Die Bilder fließen leicht dahin, vielleicht ein wenig zuviel Aufzählung, du lässt beinahe nichts Bekanntes aus, es wuchert ein bisschen im Unterwald. Ein wenig lese ich den Balkan heraus, der mir in seinem doch ein wenig Arabesken bekannt, dennoch etwas fremd ist, insofern kann ich mich mit dem Gedicht nicht ganz einigen. Nach meinem Eindruck ist es kein "deutsches" Gedicht. Aber es liest sich angenehm.

Die einzige Strophe in deinem Text, die mich aber wirklich anspricht, ist die letzte. Nicht weil sie aus dem Thema herausfällt, wie hier behauptet wird, nein, sie passt genau hinein, finde ich. Denn mit der Erwähnung der Stadt erst begreift man die von dir geschilderte Atmosphäre der Natur erst richtig. Du stellst sie quasi gegenüber, aber sie bildet mit dem Vorgehenden dennoch eine Einheit. Die "Barten der Wale" sind zwar sehr phantasiereich, aber doch ein wenig zu weit hergeholt, will mir scheinen - aber eine hübsche Idee hübsch serviert.

Lieben Gruß, Fettauge
 



 
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