Immer wieder Golgatha

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M

Monfou

Gast
Ist das Thema nicht etwas zu komplex?
Mir klignt es wie Kommunionslyrik in den Ohren. Die Heilsarmee lässt grüßen. Mir missfältl auch entschieden die Pathetik... Als du siegtest... Es passt nun gar nicht in die sakrale Sphäre...

Viel Glück

Monfou
 

Vera-Lena

Mitglied
Golgatha

Hallo, Monfou,

Das Thema ist auf jeden Fall komplex. Die Pathetik scheint mir eher da zu liegen, daß sich in diese Geschichte ein "Ich" hineinschiebt. An so etwas sind wir nicht gewöhnt. Was den Sieg betrifft, so wurde in Golgatha in diesen Stunden eine allerletzte Prüfung bestanden. So sieht diese Geschichte für mein Verständnis aus. Ich verstehe und akzeptiere, wenn Du das so nicht nachvollziehen möchtest.
Was aber das "Ich" anbetrifft, so habe ich damit die Frauen unter dem Kreuz gemeint, denn mit einer Ausnahme waren ja die Männer nicht anwesend. Was immer sie dort durchgemacht haben, darüber kenne ich keinen sprachlichen Erlebnisbericht. Den bildenden Künstlern ist es zu danken, daß wir darüber etwas wissen. Die Tragik liegt darin, daß sich die Dinge immer wiederholen

Liebe Grüße Vera-Lena
 

Odyssee

Mitglied
Unter dem individuellen Aspekt bekommt dieses Gedicht meiner Ansicht nach eine ganz andere, sinnigere Bedeutung, auf die ich beim ersten lesen auch nicht gekommen wäre. Nichts für Ungut

Odyssee
 

Vera-Lena

Mitglied
Golgatha

Hallo, Odyssee,

Deine Rückmeldung war sehr hilfreich für mich. Eigentlich ist es ja kein gutes Zeichen, wenn man ein Gedicht erst nach Erläuterungen des Autors verstehen kann. Dies war das allererste Mal, daß ich mich an dieses gewaltige Thema herangetraut habe. Vielleicht gelingt mir ja irgendwann etwas Besseres.

Liebe Grüße Vera-Lena
 
E

ElsaLaska

Gast
Hallo Vera-Lena,

ich habe verstanden, dass sich Dein Text mit den Eindrücken der Kreuzigung keinesfalls nur auf das damalige Ereignis bezieht, sondern eine allgemein menschliche Leid-und Mitleid-Erfahrung darstellen soll. (?)
Das war die gute Nachricht. (?)
Was mir nicht gefallen hat, war die relative Flachheit der Aussage sowie die etwas mangelhafte literarische Umsetzung.
"ich wüsste nicht, woher ... gekommen wäre... "
Diese Lösung gefällt mir sprachlich nicht, obwohl mir gerade die Aussage dieser Strophe am besten gefällt.
Für die Schilderung einer derartig berühmten und an die menschliche existentielle Erfahrung rührende Szene sollte man sich schon ein paar mächtigere Bilder einfallen lassen.
Oder weiter verknappen, um dichter sprechen zu können.
Lieben Gruss
Elsa
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Als du am Kreuz hingst.....

Ich weiß nicht,
woher mir die Kraft gekommen war
bei dir zu sein,
aber als du schriest,
war es mein Schrei.


Hallo Vera-Lena,

das obige Zitat existiert nur durch eine Zusammenstreichung Deines Werkes...aber es drückt meiner Meinung nach das aus, was Du sagen möchtest.


Viele Grüße,
 

Vera-Lena

Mitglied
Golgatha

Liebe ElsaLaska, liebe Zeder,

ich danke für Eure Unterstützung. Was die gewaltigen Bilder betrifft, so gibt es diese in unzähligen Darstellungen auf der Welt,(Malerei, Skulptur, Film) daß ich darauf gerne verzichten wollten. Mir ging es um die Einfachheit dieser Frauen in ihrem Empfinden, und zugleich, das sagt allerdings nur der Titel, (ist mir aber sehr wichtig,) um den Schmerz aller Frauen die Ähnliches immer noch erleiden müssen. Vielleicht ein zu großes Vorhaben. Wie Du schon gesehen hast, habe ich mich für die Verknappung entschieden, und bin , wie ich meine, dabei an die äußerste Grenze gekommen. Mir gefällt nämlich nicht nur die Aussage dieser längeren Sätze, sondern auch die Wiederholung im Konjunktiv. Dadurch spricht so Vieles für sich selbst, für das man sonst noch ein paar Sätze benötigt hätte. Ich habe immer Schwierigkeiten, ein Gedicht umzuschreiben, aber bei einem ganz neuen nochmaligen Ansatz, werden mir Eure Gedanken hilfreich sein.

Danke! Liebe Grüße Vera-Lena

Liebe Grüße Vera-Lena
 



 
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