In Stanzen

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Nostuga

Mitglied
Ein trauter Laut befremdet und ich glotze
auf alte Luft, auf Düfte meines Schlummers,
die jenen letzter Nacht zum Trost und Trotze
nicht gleichen; diese wichen mit des Kummers
Beweggrund, Dir, Du wahre Frau. Ich strotze
vor nichts als dem Parfüm des frühen Schummers
und riech es gern, ich riech es tief und säumig
erwache ich, erkenne ich: noch träum ich

und bäume mich der Klarheit fort, zu lügen,
dass wahr ist, was ich roch, genoss und mochte,
noch eben, als ich schlief und mich das Trügen
des Traumes wog, im Herzen Unfug pochte.
Doch nun bleibt nichts, als mich dem Tag zu fügen:
der Duft ist fort vom Kaffee, den ich kochte.
Zu viel, vielleicht, zur Flucht vor diesem ganzen
Entfremdungsstreit als Letzte der Instanzen.
 
M

Marlene M.

Gast
wow! Tolle Stanzen in die Sclußpointe noch als ortspiel eingebaut.
Das gefällt mir ausgesprochen gut.
Gefäälig yrisch formuliert, athentsch durch kotzen , also Alltagssprache und lyrischer Sprache.

Eine Situation in Bildern bschrieben. Klasse gemacht.
LG von Marlene
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Heute wieder gelesen, die Beschreibung einer Trennung, bildhaft Trennung vom Traum, aber auch Trennung eines Liebespaares nach kräftigem Streit, und im Traum ist noch alles vorhanden, vor allem die Erinnerung.
Zerissenheit und Kummer.
 



 
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