In der Stille der Nacht!

Andrea1694

Mitglied
Kakalaken liefen zu Hunderten an den Hotelwänden entlang und die Reisenden entschlossen sich, diese eine Nacht der Wüstensafari, nicht zu schlafen sondern sich lieber dem Alkohol zu widmen und den fehlenden Schlaf am nächsten morgen im Bus nachzuholen.

Außer Maria, die diesem unübersichtbaren Alkoholkonsum mit Ihren 21 Jahren noch nie etwas abgewinnen konnte. Nach einem Gläschen Wein entschied sie sich für das kühlende Wasser, um ihren Verstand, in der Hitze, nicht zu verlier`n.

Sie blickte zu Ihrem Mann herüber, der sich angeregt mit den anderen Reisenden unterhielt und unüberlegt ein Bier nach dem anderen in seinen Schlund kippte. Sie schüttelte traurig den Kopf, zudem ihr die ganze Umgebung nicht geheuer war.

Außer den Kellnern, sowie den Reisenden selbst, lief jegliches weiteres Personal vermummt durch die Anlage. Lediglich deren dunkle Augen funkelten einen, durch kleine Schlitze im Stoff, unverhohlen an.
Sie fröstelte etwas, nicht auf Grund der Temperatur, nein,
auf Grund Ihrer Angst, welche diese ungewohnte Umgebung auf sie hinterließ.

Stunde um Stunde verrann wie im Flug und langsam versank die glühende Sonne am Horizont. Die Reisegesellschaft, ja, selbst ihr Mann, waren schon seit einiger Zeit betrunken und lallten nur noch herum.

Maria bat ihren Mann, auf Grund der Dunkelheit, sie zu den Toiletten-Räumen, am Ende der langen Hotelanlage, zu begleiten. Missmutig, da sie ihn wohl gerade aus einem Gespräch herausgerissen hatte, sah er sie finster an, lachte lauthals und meinte nur spöttisch „Nun stell dich mal nicht so an, dass kleine Stück wirst du schon mit Leichtigkeit alleine schaffen“.

Sie schlug die Augen nieder, weil sie ihm nicht ihre Tränen zeigen wollte, die sich gerade durch ihre geschlossenen Lider pressten.

Der Drang wurde immer stärker und sie riss all ihren Mut zusammen und ging langsam den karg beleuchteten Weg hinunter. Hinter jedem kleinen Gebäude waren dunkle, unbeleuchtete Ecken und nichts als weißer, weicher Sand.

Sie schritt zitternd immer weiter und war sichtlich froh, als sie die besagten Räumlichkeiten endlich erreichte. Gerade als sie die Brettertüre aufmachen wollte, wurde eine Hand auf ihren Mund gepresst. Sie schrak zusammen und wollte schreien, doch es konnte kein Laut aus ihren Lippen dringen.

Jemand riß ihre Arme nach hinten, hielt sie mit sicherem Griff fest und zog sie mit einem Ruck nach hinten. Sie sah mit schreckgeweiteten Augen in eines dieser vermummten, ihr unbekannten, Gesichter, als er ihr das T-Shirt vom Leib riss.

Sie hatte panische Angst und versuchte mit ihren Füßen nach dem Gegner zu treten als eine dritte, vermummte Gestalt sie zu Fall brachte. Wütende Stimmen waren zu hören, doch sie konnte keines der Worte, der ihr fremden Sprache, versteh`n.
Eine der vermummten Gestalten zog ein Messer aus seinem Umhang heraus und hielt es ihr an die Kehle.
Eine andere knöpfte ihre Bermuda auf und zog sie, samt Slip, nach unten.

Sie lag da, mit ihrer Blöße und versuchte sich zu winden um ihren Gegnern doch noch zu entflieh`n. Plötzlich schnitt ihr Gegner, mit der Klinge des Messers, in ihren Brustkorb und sie verspürte einen stechenden, brennenden Schmerz.
Blut rann über ihre Brüste und sie lag hilflos auf dem kühlen Boden, als einer der Vermummten ihre Beine spreizte, seinen Umhang bei Seite schob und tief und schmerzvoll in sie eindrang.

Maria wollte aufschreien, doch jeglicher Schrei wurde duch die Hand auf ihrem Mund unterdrückt.

Als sich gerade der zweite von den dreien über sie hermachte, verlor sie ihr Bewusstsein.

Es mussten Stunden vergangen sein, als sie erwachte und in das Dunkel der Nacht blickte. Sie richtete sich unter Schmerzen auf und erschrak, als sie auf ihren nackten, blutverkrusteten Körper heruntersah.

Angstvoll blickte sie sich um, doch niemand war da, sie war alleine.

Sie zitterte am ganzen Körper, zog ihren Slip und ihre Bermuda wieder an, verbarg mit dem zerissenen T-Shirt ihre nackten, blutverschmierten Brüste und eilte in Richtung der Reisegesellschaft, als würde ein Tier sie zu Tode hetzen.

Als sie dort angelangt war, begann sie wieder unaufhörlich zu weinen. Die Kellner waren weg und ihr Mann sowie die anderen Reisenden schliefen einen tiefen, alkoholisierten Schlaf. Jeder Versuch, ihren Mann zu wecken, schlug fehl. Sie nahm einen Pulli aus ihrer Reisetasche, streifte ihn über und sank erschöpft und zitternd am Boden zusammen.

„Hey, zu viel gesoffen oder was“ herrschte sie jemand am nächsten Tag an. Verstört und mit schreckgeweiteten Augen blickte sie in die ihres Mannes. „Ach du liebe Güte, was ist denn mit dir passiert“ drang es nun aus ihm heraus, als er ihre blutverschmierten Beine sah.

Sie stand auf, schluchzte wieder lauthals los und erzählte ihrem Mann von der Vergewaltigung der letzten Nacht. Mittlerweile standen auch einige der anderen um sie herum und schauten sie mit schreckgeweiteten Augen an. Sie schämte sich, schämte sich jedoch am meisten vor sich selber, weil sie nicht in der Lage war, diesem Unheil zu entflieh`n.

Nachdem auch der Hotelinhaber zum x-ten Male von diesem Grauen erfuhr, sagte er ganz leise und eingeschüchtert, dass es leider nicht möglich sei, die Polizei zu rufen, da es sich mit Sicherheit um Beduinen hielt, die mittlerweile bestimmt auf der Flucht seien.

Maria kauerte hiflos und verlegen auf einem Stuhl und starrte nur noch in`s Leere. Sie dachte an nichts mehr und erschrak, als sie sich irgendwann wieder im Hotelzimmer in Monastir wiederfand.

Wie sie hierher kam, wusste sie nicht, was geschehen war, wollte sie einfach aus ihren Gedanken verdrängen, für alle Zeit und Ewigkeit.

Wochen später, mittlerweile wieder daheim in Deutschland angekommen, bemerkte Maria, dass Ihre Blutung ausblieb, woraufhin sie sofort ihren Frauenartzt aufsuchte.

Nachdem die Untersuchung abgeschlossen war, entgegnete er mit strahlenden Augen „Herzlichen Glückwunsch, sie werden Mutter, endlich hat es auch bei ihnen geklappt“

Er verstand Maria`s Tränen und den Schreck in ihren Augen erst nach langer Zeit, als sie ihm nach der Abtreibung von der Vergewaltigung erzählte und von ihrem Mann, der zum Zeitpunkt der Schwangerschaft nur meinte „willst du etwa diesen Bastard behalten“?

Ob dieses Kind wirklich eine Zeugung der Vergewaltigung war oder gar ihr eigenes, würde sie niemals mehr erfahren, doch den tiefen Schmerz in ihrem Herzen und ihrer Seele spürte sie noch viele, lange Jahre danach.

Andrea
13/07/03

P.S.: Liebe(r) Moderator(in), sollte diese Geschichte nicht richtig zugeordnet sein, bitte ich Euch, diese an geeignete Selle zu verschieben!
 



 
Oben Unten