In der Tonne

Walther

Mitglied
In der Tonne


Ich dachte fast, der Welten Rund, es wär
Verbeult durch Meer und Land, durch Mond und Sonne:
Da sitze ich, in meiner kleinen Tonne,
Ein Philosoph, dem solches peripher

Am Hintern doch vorbeigeht, als Kolonnen
Der vielen Dinge, die, im Innern leer,
Die Füße voreinander setzend, tappen. Schwer
Kann schneller enden, was so leicht begonnen,

Als man sich denken kann: Ich komm ins Grübeln
Und wiege in der Sonne Hand wie Haupt.
Man möge mir die Sache nicht verübeln:

Dies Denken hat mir nachts den Schlaf geraubt.
Ich werde an den Tonnendeckel dübeln,
Was ihr als Welterklärung alles glaubt!
 

Walther

Mitglied
In der Tonne


Ich dachte fast, der Welten Rund, es wär
Verbeult durch Meer und Land, durch Mond und Sonne:
Da sitze ich, in meiner kleinen Tonne,
Ein Philosoph, dem solches peripher

Am Hintern doch vorbeigeht, als Kolonnen
Der vielen Dinge, die, im Innern leer,
Die Füße voreinander setzend, tappen. Schwer
Kann schneller enden, was so leicht begonnen,

Als man sich denken kann: Ich komm ins Grübeln
Und wiege in der Sonne Hand wie Haupt.
Man möge mir die Sache nicht verübeln:

Dies Denken hat mir nachts den Schlaf geraubt.
Ich werde an den Tonnendeckel dübeln,
Was ihr als Welterklärung alles glaubt!
 

Thylda

Mitglied
Lieber Walther

Ich erinnere mich bei dem Namen Diogenes vor allem an die Anekdote mit dem Becher und dem Knaben und an das Lied über die Tonne, die sich so schön auf Sonne reimt ;) Irgendwie ist er mir als echter Zyniker schon immer sympathisch gewesen :)

Liebe Grüße
Thylda
 

Walther

Mitglied
Lb. Thylda,

was der in der Tonne Zyniker? :D Wer weiß. Das LyrIch mag einer sein, wobei das eher wie Sarkasmus anmutet, gewürzt mit Selbstironie. Naja, wenigstens war's so gedacht ...

Danke und lG W.
 

Walther

Mitglied
Lb. Herbert,

"der Welten Rund" ist ein stehendes Bild in der deutschen Literatur und meint "Horizont" und "Äquator". Daher kann ich Deinem Vorschlag nicht Folge leisten, sieh mir das bitte nach.

Lieben Dank und Gruß W.
 

Walther

Mitglied
In der Tonne


Ich dachte fast, der Welten Rund, es wär
Verbeult durch Meer und Land, durch Mond und Sonne:
Da sitze ich, in meiner kleinen Tonne,
Ein Philosoph, dem solches peripher

Am Hintern doch vorbeigeht, als Kolonnen
Der vielen Dinge, die, im Innern leer,
Die Füße voreinander, tappen. Schwer
Kann schneller enden, was so leicht begonnen,

Als man sich denken kann: Ich komm ins Grübeln
Und wiege in der Sonne Hand wie Haupt.
Man möge mir die Sache nicht verübeln:

Dies Denken hat mir nachts den Schlaf geraubt.
Ich werde an den Tonnendeckel dübeln,
Was ihr als Welterklärung alles glaubt!
 

HerbertH

Mitglied
Wieder was gelernt :)

"der Welten Rund" war mir als stehender Begriff bisher unbekannt gewesen.

Aber vielleicht kann man die unschöne erste Zeile mit dem nachklappernden "es wär" ja auch mit dem stehenden Begriff noch verbessern.

lG

Herbert
 

Walther

Mitglied
Lieber Herbert,

ich schätze Dich als Kenner der Materie, aber so ganz kann ich Dir nicht folgen. Die Formulierung paßt zur Flapsigkeit des Gedichts. Im Übrigen hat dieses Sonett, als Sonetter kennst Du das ja, eine tragende Konstruktion. Die Entfernung einer Säule bringt das Gebäude zum Einsturz.

Das mit einer anderen Formulierung ist eine echte Herausforderung. Aber vielleicht hast Du ja einen schlüssigen, Inhalt und Bild erhaltenden, Vorschlag. ;)

LG W.
 

Walther

Mitglied
Hallo Herbert,

die Formulierungen sind gut, treffen aber nicht den Sinn des ersten Verses. Das Wort "fast" spielt hier eine große Rolle.

Ich muß mir das wirklich länger überlegen.

Danke für Hilfe und Verständnis.

Lieber Gruß W.
 



 
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