In der Wüste

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HerbertH

Mitglied
Die Sonne brennt die letzten Gedanken aus dem Schädel und alles reduziert sich auf die Gier nach Wasser für den tauben Fleischklumpen namens Zunge.

Der letzte Tropfen Schweiß ist längst vertrocknet, die Lippen verschorft und zersplittert, geblendet und blind die entzündeten Augenhöhlen, in den Ohren das Knirschen des Sandes, torkelndes Schwanken der Welt.

Zweihundert Meter voraus die ungesehenen Palmen, der Wasserduft verpasst die versandete Nasenhaut, verschlossen durch ausgetrocknete Schleimreste.

In den schwarzen Himmeln Gesang von Lerchen, Bienensummen, Honiglieder, die Erinnerung an grüne Hügel, Apfelbaumplantagen.

Der Fall erregt einige Nerven, Blut am Knie, Sand im Mund. Doch nichts davon erreicht das Großhirn, Blut verklumpt in der Hitze im Herz.
 

Retep

Mitglied
Morgen Herbert,

gut gezeigt die hoffnungslose Situation eines Verdurstenden in der Wüste. Konnte mich einfühlen, auch weil es mir schon mal ähnlich ergangen ist.

Nehme an, dass das Ganze eine Metapher sein soll.
Für was?


Gruß

Retep
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Retep,

eine Metapher ja, für eine auswegslose Situation, in der man noch nicht einmal mehr mitbekommt, dass man eigentlich gleich gerettet werden könnte.

Danke fürs Lesen und die guten Worte.

Wann ist es Dir schon mal so gegangen?

LG

Herbert
 
B

bluefin

Gast
schön geschreiben, @herbert!

ich seh's nicht martialisch: das gleiche halluziniert z. b. auch ein alkie.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

HerbertH

Mitglied
Hallo bluefin,

Danke für die lobenden Worte. Kann es Alkies so dürsten? ;)

Viele Grüße in Bayern

Herbert
 
B

bluefin

Gast
was man so sieht und so hört - ja.

es könnten auch junkies sein oder unglücklich verliebte.

...*bubbles*...

bluefin
 



 
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