Lieber Stephan,
danke, dass Du Dich mit diesem Text so ausführlich beschäftigst!
Anstelle von "Gültigen" könnte man "Siegel" setzen, aber dieses Wort habe ich schon so sehr oft benutzt...und ich glaube das Ringen nach dem gültigen Wort, kennen wir alle, es ist eine wichtige Arbeit, die natürlich nie zum Erfolg führen kann, weil Sprache gar nicht dazu in der Lage ist, einem anderen wirklich genau zu verdeutlichen, was man meint, aber sie hilft demjenigen, der da ringt, immer mehr Klarheit in seinem eigenen Inneren wachsen zu lassen, und dieses Licht ist es dann, was sich seiner Umgebung dann doch unbewusst mitteilt.
Das "sich verschränken" hat Ingrid schon richtig erkannt. Da sind zwei, die sich für eine lange Wegstrecke miteinander verbinden, aber auf eine Weise, dass sie einander nicht behindern, sondern miteinander und aneinander wachsen, diese lose und dennoch feste Bindung wollte ich ausdrücken. Das "Sich-Verschenken" wäre im Vergleich dazu eie einseitige Angelegenheit. An dieser Stelle wird ja gut deutlich auf welche Art Antwort das Gegenüber nun eigentlich so geduldig wartet.
Mit ein "Unendliches" meine ich, dass man nur schrittweise von einem Unendlichen bis zu einem nächsten Unendlichen vorankommt. Immer, wenn das Ziel sichtbar scheint, wird deutlich, dass es dahinter noch etwas gibt, das zu erreichen wäre. Das Wachstum miteinander kann nur von einer Station bis zu einer nächsten gehen. Wenn es dazwischen gar keine Stationen des Angekommenseins gäbe, müsste man verzweifeln.
Lieber Stephan, ich glaube nicht daran, dass ich jemandem Antwort "sein" kann. Wenn ich nur auf die 44 Jahre zurückblicke, in denen ich Kinder und Enkelkinder habe. Zu jeder Zeit war ich meinen Kindern eine Antwort aber nur deshalb, weil ich ihnen immer wieder Antwort werden konnte, weil ich mich einfach in diesen vielen Jahren ständig gewandelt habe, wiel ich lebendig mit ihnen geblieben bin und das aufgegriffen habe, was sie mir an Leben geschenkt haben. So konnte ich ihnen immer wieder Antwort "werden". So ist das hier auch gemeint.
Ja, die Zeichensetzung! Diesmal habe ich mich gegen alle Regeln entschieden. Das habe ich zum allerersten mal so gemacht. Ganz darauf verzichten wollte ich nicht, weil ich verständlich bleiben wollte, aber die vielen Kommata haben mir den Text zu sehr zerschnitten. Also grammatikalisch ist das nicht einwandfrei, aber ich habe mir diese Freiheit genommen.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag, vielleicht einen gelungenen Fischfang?
Liebe Grüße von Vera-Lena