Ingrids Insel

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Ingrids Insel

Ingrid möchte ausbrechen,
eine Insel der Ruhe und Entspannung suchen,
die Seele baumeln lassen,
sich lösen vom Druck des Alltags,
eins fühlen mit der Natur,
eintauchen, -
zur Besinnung auf die eigene Harmonie.
Sie möchte wie die Vögel am Himmel davonfliegen,
flüchten. -

Wohin?

Auf eine Insel,
an der lange Wellen gegen den Strand treiben,
sich wölben,
mit zitternden weißlichen Kämmen erheben
und - sich selbst zerstörend,
krachend zerbersten.

Es liegt eine geheimnisvolle faszinierende Kraft
in diesem Kommen und Gehen,
in der Auflösung
und der sich erneut aufbauenden Woge,
vergänglich und doch unvergänglich.

Durch reine Vorstellungskraft
sieht Ingrid die Insel im Meer.
Sie empfindet sich als ein Sandkorn der Insel,
als Sandkorn im Weltgeschehen
und doch Teil eines Ganzen,
der Gedanke ist tröstlich.

Wozu davonfliegen, flüchten?
Die Insel der Träume ist in Ingrid vorhanden.
 
Hallo Zwillingsjungfrau,

"wozu in die Ferne schweifen, sieh das gute liegt so nah."
In schönen Worten hast Du Goethes Verse neu interpretiert. Gratulation dazu!
Zuerst dachte ich, der Strand sei etwas weiches, woran die Wellen sanft ankommen, leise wieder zurückfließen um neuen, ewig nachrollenden Wogen Platz zu machen. Denn eine Insel im Meer... verläuft sehr oft flach, so dass keine großen Wellen entstehen können (es sei denn im Sturm, was dieses idyllische Bild ein wenig stören würde.)
Doch dann stellte ich mir es erneut vor, mit Deinen Bildern und es gefällt mir gut, wirklich sehr gut. Möglicherweise kann man den "Strand" gegen eine Mole, eine Kaimauer, ein Riff oder eine Klippe ersetzen, dann würden die Brecher besser ins Bild passen.

Ansonsten... wunderschön.
Lieben Gruß an Irene
vom
Klabautermann
 
Lieber Klabautermann,

ich danke dir für deine hilfreiche Kritik. Hab den Strand in ein Riff geändert, glaube aber, das war nicht das, was ich vor Augen hatte. Dachte mehr an eine einsame kleine Insel ohne Menschen, vielleicht Südseeinsel im Pazifik, mit Grundsee = Surferparadies. Dort gibt es flache Strände und riesige Wellen (TV-Erlebnisse). War schon mutlos geworden. Dachte, diese taugt nichts. Wollte die Schreiberei schon aufgeben. Deine Bewertung macht mir Mut, weiterzumachen. Insofern ist dein Hineinvertiefen in mein Gedicht (oder was immer es sonst ist) nicht nur hilfreich für den Text sondern bestärken mich darin, meine Gedanken auch weiter aufzuschreiben. Du hast mich - wie man sagt - wieder aufgerichtet. Deshalb mein großes Dankeschön.
Liebe Grüße
Ingrid
 
Liebe Zwillingsjungfrau,

ok, zugegebenermaßen ich sehe nicht so viel fern, Bücher sind mir lieber. Die Insel mit großen Wellen kannte ich nicht, als ich mir aber mit Deinem Wissen Dein Gedicht nachmal durchgelesen habe, konnte ich es mir gut vorstellen.
Übrigens.... ändere etwas wirklich nur, wenn es auch in Dir liegt, nicht, weil Du denkst, andere könnten recht haben.
Und.. ich finde, Du hast einen sehr schönen, außergewöhnlichen Schreibstil. Also.. denk nicht daran, mit dem Schreiben aufzuhören, fass Deine Gedanken gerne in solche Worte, würde mich freuen, weiter solche Bilder von Dir gemalt zu lesen.

Liebe Grüße an Dich
Klabautermann
 



 
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