Inmitten

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Vera-Lena

Mitglied
Inmitten

Die Luft blieb stehen, wo sie grade war,
ein Gluthauch gab ihr strenge dies Gebot.
Nun säuselt nichts, kein Ton ist wahrnehmbar,
die Amsel starr, die Spinne stellt sich tot.

Doch hinter diesem angehaltnen Atem
versteckt sich stumm der Stürme Aufgebot.
Bald seufzt ein Regenschauer durch die Saaten,
ein kurzer Hagel bringt das Korn in Not.

So wechselt das, wovon wir stets umgeben.
Wir suchen tief in uns den Ruheort,
die Harmonien, die ins Licht verweben
Gedanke, Hoffen, Traum und Liebeswort.
 

MarenS

Mitglied
Wow! Vera-Lena!
*verbeugt sich grazil vor diesem Gedicht!
Es trifft die gestrige Wetterlage ebenso wie meine gestrige Gemütslage und das ist bei weitem nicht alles, oder besser gesagt nur der kleinere Teil des zu Lobenden.
Es ist stimmig, es klingt wunderschön.

Das einzige, das ich verändern würde findet man in der letzten Zeile:
Gedanke[blue]n[/blue], Hoffen, Traum und Liebeswort.

Es spricht sich besser mit dem "n" und stört den Sinn meines Erachtens gar nicht.

Fein!

Dir schöne Sonntagsgrüße von Maren
 
Inmtten

Liebe Vera Lena,
du hast wunderbar die Ruhe vor dem Sturm und das Ausbrechen des Regens beschrieben.
Man kann das Bild auch gut auf das Leben übertragen.
Dein Gedicht gefällt mit sehr, sehr gut.
Viele liebe Grüße
Marie-Luise

Ps. Ich würde, wie MarenS es vorschlug, Gedanke[blue]n[/blue] schreiben.
 

ENachtigall

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

sehr erlebbar entführst Du uns ins Auge des Sturms, stellst hinein in die wechselhaften Verhältnisse der Wetter des Lebens in gekonnter Doppeldeutigkeit; stellst heraus unser stetiges Streben nach dem Ruhepunkt der eigenen Mitte, die uns einbettet [red]inmitten[/red] des großen Ganzen.
Das Gedicht strahlt selbst von dieser Ruhe aus, so sicher ist es verfasst in einem ganz bescheiden daherkommenden Erzählstil.

Liebe Grüße,

Elke
 

Vera-Lena

Mitglied
Inmitten

Die Luft blieb stehen, wo sie grade war,
ein Gluthauch gab ihr strenge dies Gebot.
Nun säuselt nichts, kein Ton ist wahrnehmbar,
die Amsel starr, die Spinne stellt sich tot.

Doch hinter diesem angehaltnen Atem
versteckt sich stumm der Stürme Aufgebot.
Bald seufzt ein Regenschauer durch die Saaten,
ein kurzer Hagel bringt das Korn in Not.

So wechselt das, wovon wir stets umgeben.
Wir suchen tief in uns den Ruheort,
die Harmonien, die ins Licht verweben
Gedanken, Hoffen, Traum und Liebeswort.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Maren,

danke für Deine begeisterten Worte!

Es freut mich, dass Du den Text als stimmig und klangvoll empfindest.

Mit dem fehlenden "n" hatte ich meine Mühe, bis ich gemerkt habe, dass der "Gedanke" ja hier im Akkusativ stehen muss. Jetzt wird er wahrscheinlich im Plural gelesen, also "die Gedanken", was ich eigentlich vermeiden wollte, denn es dient ja nicht jeder Gedanke der inneren Harmonie, aber ich glaube, das weiß man ja sowieso. Auf jeden Fall gehört das "n" da hin und ich habe es nun auch eingefügt.

Nochmals meinen Dank! :)

Auch Dir liebe Sonntagsgrüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

wie schön, dass ich jetzt einen Text erstellt habe, der Dich ohne Umwege vollständig erreichen konnte. Als ich ihn fertig hatte, habe ich sofort an Dich gedacht und spürte in meinem Herzen: Dieser Text läuft mir nichts dir nichts zu Marie-Luise.

Danke, dass Du mir das jetzt bestätigt hast! :)

Das "n" habe ich schon eingefügt, danke auch für diesen Hinweis!

Dir einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Elke,

da hast Du ja alles herausgelesen, was ich in diesen Text hineintun wollte, einschließlich des Titels.

Dass der Text selbst durch die Schlichtheit der Worte das ausstrahlt, was er auch aussagt, darin war ich mir nicht sicher, umso mehr freue ich mich, dass er so auf Dich wirkt.

Danke für Deinen Kommentar, der mir dieses Gedicht noch lieber macht als zuvor.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Walther

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

das ist in der Tat wieder eines Deiner Lichtpunkte, für deren Setzung nicht nur ich Dir dankbar bin. Solch ein Text bereichert den Tag.

LG W.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Oliver,

so viel Begeisterung kann ich ja gar nicht in mich aufnehmen.
Aber es freut mich sehr, dass Du begeistert bist.
Danke für Deine Mitteilung!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Vera-Lena,

da ist dir wieder eins deiner Jahrhundertgedichte gelungen! ;)

Sehr schön und in ruhiger Sprache verfasst. - Ebenso wie Elke ist mir sofort das Auge des Sturms durch das Hirn geschossen ...

Herzliche Grüße
Heidrun
 



 
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