InterNett

2,30 Stern(e) 3 Bewertungen

Arana

Mitglied
InterNett

Stellt Euch vor, mein Freund der Klaus,
kommt nicht aus seiner Bude raus.
Egal mit was wir ihn auch locken,
er bleibt vor dem Bildschirm hocken.
Morgens, mittags, nachts um drei,
immer ist der Klaus dabei
in dem Chat im Internet,
in dem Chat im Internet.

Infos, Musik und auch Witze,
Autos, Urlaub, Kindersitze,
alles kann man darin kaufen
muss dabei kein Stückchen laufen
doch das beste an dem Set
ist der Chat im Internet,
ist der Chat im Internet.

Früh am morgen in der City
fühlt die Maus sich nicht ganz pretty,
gibt dem Eh’mann einen Kuss
weil er auf die Arbeit muss.
Ist der Eh’mann aus dem Haus,
wohin geht die kleine Maus?
in den Chat ins Internet,
in den Chat ins Internet.

Und wo geht der Eh’mann hin?
zu 'ner netten Chatterin,
denn im Chat da macht er an,
was er zu Haus’ nicht haben kann.
Ja wo geht der Eh’mann hin
zu 'ner netten Chatterin,
in den Chat ins Internet,
in den Chat ins Internet.

Und das Töchterchen mit zehn
will nix von der Schule sehn.
Lieber geht die kleine Fee
in das Internetcafé!
Ja wo geht das Mädel hin.
hat nichts anderes im Sinn,
als den Chat im Internet,
als den Chat im Internet.

Unsre Mutti ist schon älter,
langsam wird ihr Mann auch kälter,
Möchte auch ein bisschen Liebe.
für die ach so zarten Triebe.
Ja was macht die Mutti dann,
sie macht den Computer an
geht zum Chat ins Internet,
geht zum Chat ins Internet.


Groß und klein die machen das,
denn das bringt ja so viel Spaß
schicken Fotos hin und her
heute ist das gar nicht schwer.
Und das geht auch blitzeschnelle,
alle sind auf einer Welle.
in dem Chat, im Internet,
in dem Chat, im Internet.


Von wo bist du und wie alt?
Da bleibt doch kein Herzchen kalt.
Was für Hobbys hat die Kleine,
Manche Männer sind doch Schweine!
Da wird Cybersex gemacht
und noch mehr dabei gelacht,
in dem Chat im Internet,
in dem Chat im Internet.


Wollen wir uns nicht mal sehn
und 'nen Kaffee trinken geh’n?
Ja so ähnlich fängt es an
was ein Blind-Date werden kann.
in dem Café an der Ecke
trifft der Chatter seine Schnecke.
aus dem Chat im Internet,
aus dem Chat im Internet.


Ist mal ist die Beziehung aus,
geht die Mausi nicht nach Haus,
Will nur noch ein bisschen chatten,
und ‚nen neuen Lover, wetten?
Ja, wo geht die Mausi hin
geht sie auch zur Chatterin?
in dem Chat im Internet,
in dem Chat im Internet.


Nunmehr müsste unbenommen
die Moral von der Geschichte kommen.
Jedoch das weiß heut’ jeder Wicht:
Eine Moral, die gibt es nicht.
Du könntest aber im wirklichen Leben
manchmal in höheren Sphären schweben,
doch dazu müsstest du die Mauer brechen
und mit deinem Nächsten sprechen,
ohne den Chat
und ganz ohne Internet.
 

Herr Müller

Mitglied
Hallo Arana

Mit ein wenig Mühe kann das Werk gut werden.
Momentan ist es viel zu lang und bedarf einer
Schlankheitskur.
Anonym hat Dich schon einer bewertet, ich habe mir gedacht, ich schreibe Dir die Kritik ins Grüne, das ist Dir bestimmt angenehmer. :)

Herr Müller
 

Arana

Mitglied
Hallo Herr Müller,

das ist mir sehr recht, die Kritik hier offen zu legen.
Ich habe festgestellt, dass ihr hier in der Leselupe sehr vernünftige und sachliche Kritik übt und ich finde das hilfreich und anregend!

Wo kann ich diesen anonymen Beitrag finden? Kenne mich noch nicht so gut hier aus!

Ciao und liebe Grüße
Arana
 

Herr Müller

Mitglied
anonym

Zitat: "Wo kann ich diesen anonymen Beitrag finden? "
Wenn wir das manchmal wüßten, dem oder der hätten wir schon öfters die Finger durch die Tastatur gezogen ;)
anonym bewertet heißt: Es hat Dich jemand bewertet, ohne eine Spur zu hinterlassen. Die Bewertung kann auch positiv sein, dann werden die Finger wieder zurückgeschoben. :)

Herr Müller
 
D

DeGie

Gast
Nun,

mein Vorschlag wäre, daß der anonyme Bewerter sich freischalten lassen könnte, daß man seine Bewertung sehen kann, wenn ihm kein sinnvoller Kommentar einfällt, er das Gedicht aber trotzdem bewertet.
Dann kann der Benotete notfalls nachfragen.
Will dieser aber auch nicht immer wissen. Jedenfalls nicht bei Bewertungen im Bereich 5-7, in dessen Mitte wir uns gerade befinden.
Es sei denn, er findet sein Werk grandios und ist bei weniger als 8 beleidigt.

In diesem Falle war es ich, der sowohl in Benotung als auch in der imaginären Begründung mit Herrn Müller übereinstimmt.
Das heißt:
Gleiche Daumenschrauben für alle.

Aber hier stimmt es schon:
Einen Komm von Müllers Länge kricht man schon noch hin und es war noch kein Kommentar da.

Übrinx:
Die sogenannten Runtervoter warten meistens, bis jemand was gesagt hat ohne zu voten.
Dann sagt oft der Kommentierer "gefällt mir gut" und der Bewerter vergibt 2-3 Pünktlis...



Aber mal ein prinzipielles Problem:
Warum muß man zu Werken, die man schlecht findet (ist bei diesem hier ja bei keinem der Bewerter der Fall) mehr schreiben als bei einem, was einen begeistert?

Derentwegen habe ich in der Plauderecke ja schon diverse Male die gläserne Bewertung vorgeschlagen!
Begründung dann, wenn sie gefragt wird und so lang, wie es angemessen scheint.
Ich bin auf jeden Fall immer bereit, meine Wertungen auf Wunsch zu begründen. Und mache es eh, wenn sie signifikant sind - wenn ich ein Werk also deutlich besser oder schlechter finde als alle anderen oder prinzipiell super oder mistig.


Ob mir konstruktive Hinweise einfallen, obliegt oft dem Zufall.

Ach so, lapi vermißte ja die Zahlen:
Zwei Mitglieder mit Stimmgewicht gut bzw. knapp 7 haben 6 gewertet, das System mit Stimmgewicht 8 (zählt im Moment also noch mehr als je ein Autor, aber nur weil hier zwei Luschen zu Besuch waren - gibt auch Autoren mit Stimmgewicht 8) mit 5 (macht das System blöderweise immer so, nur mit schwindendem Stimmgewicht).
Ergo mittelt sich das zu 5,6.

Schlaschö,
DeGie
 

george

Mitglied
M O D E R A T I O N

Mal wieder das Bewertungsystem. Versteh' ich ja. Habe mir auch die Zähne am offenen Bewertungssystem ausgebissen, bzw. mir den Mund fusselig geredet.

Inzwischen verstehe ich die Haltung: Meistens sind es schlechte Texte mit schlechten Bewertungen, die zu endlosen Diskussionen Anlass geben. Manche Autoren sind beratungsresistent (hat nix mit dem Text hier zu tun).

Mein Vorschlag: Setzt die allgemeine Diskussion in der Plauderecke fort. Ich blende ungern aus.

Herzliche Grüsse
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
"Ich habe festgestellt, dass ihr hier in der Leselupe sehr vernünftige und sachliche Kritik übt und ich finde das hilfreich und anregend!"

Liebe Arana,

das freut uns natürlich sehr, wenn wir solch eine Einschätzung der Kommentierung hier auf der Leselupe hören!

Und damit das so bleibt, will ich mal meinen Senf dazu geben ;-)

In dieser Strophe fehlt eine Zeile vor dem Refrain (ansonsten hast Du bis auf die Schlussstrophe durchgängig sechs Zeilen)

Infos, Musik und auch Witze,
Autos, Urlaub, Kindersitze,
alles kann man darin kaufen
muss dabei kein Stückchen laufen
doch das beste an dem Set
ist der Chat im Internet,
ist der Chat im Internet.

Die letzte Strophe kann durchaus herausfallen ("die Moral von der Geschicht"); nur würde ich den Refrain folgendermaßen abändern, um im Rhythmus zu bleiben:

"ganz ohne den Chat im Internet
und ganz ohne Internet"

Solltest Du einen Musiker kennen würde ich vorschlagen, den Text vertonen zu lassen :)

Viele Grüße, Zeder

P.S.: Hi DeGie, es ist mal wieder an der Zeit darauf hinzuweisen, dass auf den Foren Textarbeit gemacht werden sollte! Bitte nutze die zahlreichen Möglichkeiten in der Plauderecke für die zahlreichen Diskussionen rund um das Bewertungssystem!

Mit sonntäglichen und völlig unmathematisierenden Grüßen,
Das Kieferngewächs aus der Gruppe der Lärchen
 

Smiliene

Mitglied
ernstes Problem

Hallo Arana,

mit lockeren Worten beschreibst Du ein ernstes Problem, nämlich daß Viele durch das Internet den Kontakt zur Außenwelt verlieren und sich eine eigene virtuelle Welt aufbauen, in der sie alle Probleme von sich abschotten, anstatt an deren Lösung zu arbeiten. Ich finde, das bringst Du ganz gut zum Ausdruck. Auch, wenn das Gedicht etwas lang ist, liest es sich sehr flüssig und kurzweilig, so daß ich in der Länge kein Problem sehen würde. Nur den Rhythmus finde ich ab und zu unterbrochen, z.B. bei:


Von wo bist du und wie alt?
Da bleibt doch kein Herzchen kalt.


Vorschlag:

Egal, von wo Du bist, wie alt,
da bleibt doch kein Herzchen kalt.


Bei

Ist mal ist die Beziehung aus

wird zuviel gegessen ;)

Die letzte Strophe paßt irgendwie auch nicht in den Takt der vorherigen:


Nunmehr müsste unbenommen
die Moral von der Geschichte kommen.
Jedoch das weiß heut’ jeder Wicht:
Eine Moral, die gibt es nicht.
Du könntest aber im wirklichen Leben
manchmal in höheren Sphären schweben,
doch dazu müsstest du die Mauer brechen
und mit deinem Nächsten sprechen,
ohne den Chat
und ganz ohne Internet.


Vorschlag:

Nunmehr müsste unbenommen
die Moral des Ganzen kommen.
Doch das weiß heut’ jeder Wicht:
DIE Moral, die gibt es nicht.
Könnt'st jedoch im wahren Leben
manchmal in höh'ren Sphären schweben,
doch mußt dazu die Mauer brechen
und mit deinem Nächsten sprechen,

Und dann den Refrain von Zeder:

ganz ohne den Chat im Internet
und ganz ohne Internet


Ich glaube, wenn Du noch ein bißchen daran feilst, könnte wirklich ein echt tiefgründiger Song für ein Liedermacher daraus werden.

Viel Erfolg weiterhin
und herzliche Grüße
Smiliene
 



 
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