Internet-Liebe

Intonia

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Internet-Liebe

Menschen reisen in die Weite
Wegen eines Sprungs zur Seite,
Finden durch das Internet
Leicht Gesellschaft für das Bett.

Wollte es auch mal probieren,
Fragte mich, was wird passieren?
Lieb' ich durch des Wortes Macht
Oder werd' ich ausgelacht.

Und so schrieb ich an ein Bienchen
Mit 3 Kindern, Mann, Kaninchen.
Schrieb mich in ihr offnes Herz,
Sie verging vor Sehnsuchtsschmerz.

Fern vom Lärm in einer Kate
Warte ich jetzt auf Beate.
Horch, da klopft es an die Tür
Und schon steht sie scheu vor mir.

Gross und schlank mit langen Haaren,
Die so schwarz wie Kohlen waren.
In den Augen wilde Glut,
Ausgehungert bis aufs Blut.

Zur Begrüssung ein Strauss Rosen,
Liebe Worte, Küssen, Kosen.
Und im furiosen Takt
Fall'n die Hüllen, wir sind nackt.

Meine Hände, zart und leise,
Gehen auf Entdeckungsreise.
Streichen über Berg und Tal,
Fordernder von mal zu mal.

Wie ein Bach befreit vom Eise,
Macht mein Mund die gleiche Reise,
Kost die Knospen, fein und zart,
Bis sie schwellen, werden hart.

O, der Zunge sanfte Hege
Ist die schönste Körperpflege.
In des Kindes tiefster Brust,
Staut sich bang die Qual der Lust.

Wilde Seufzer ihr entschwinden,
Als die Lippen endlich finden
Ihren Schatz, den Freudenquell,
Und sie jauchzt vor Wonne hell.

Willig öffnet sich die Falte,
Lockt die Zunge in die Spalte,
Die sie gierig pflügt und eggt,
Weil ihr Nektar himmlisch schmeckt.

Kreist die süsse Liebesbeere,
Dass sie sich nicht mehr verzehre
Nach ein bisschen Zärtlichkeit,
Denn die letzte liegt so weit.

Und das Kind im Rausch der Sinne
Gibt sich hin dem Lustgewinne,
Schwebt hinfort im Liebeswahn,
Kreist auf einer Himmelsbahn.

Möchte immer weiter fliehen
Schwerelos das süsse Ziehen
Kosten bis zum Höchstgenuss,
Dass es sie zerreissen muss.

Und ein Zittern und ein Beben
Reisst die letzten Gitterstreben
Von der Seele - macht sie frei -
Erlösend schallt ihr Wonneschrei.

Brennend heisse Glücksgefühle
Wärmen ihres Herzens Kühle
Und sie weint an meiner Brust
Tränen süsser Liebeslust.

Schenkt mir heiss nach dem Genusse,
Zärtlichkeit im Überflusse.
Und mein Herz, leicht unterkühlt,
Warm den Hauch der Liebe fühlt.

Nach drei Nächten heisst es scheiden,
Es beginnt die Zeit der Leiden,
Denn die Sehnsucht arg uns quält.
Seitdem sind wir ganz fest vermailt.
 



 
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