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Perry

Mitglied
Hallo Franke,

kommt ziemlich wehmütig bis resignierend rüber.
Bei den Saiten habe ich mich gefragt, ob's ein Schreibfehler ist, wegen des Buchbezuges, aber vermutlich ist ein Saiteninstrument gemeint, auch wenn es nicht genannt wird.
LG
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Manfred,

es ist ein Saiteninstrument gemeint.
Es gibt Tage, da möchte man alles hinschmeißen.

Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße
Manfred
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Manfred,

ein trauriger Abschied, so scheint es. Da tut es gut, sich die letzten Bilder ins Gedächtnis zu fixieren.

Am nachdrücklichsten kreischt das Bild der Saiten bei mir auf.

Ein guter Anfang bleibt zu wünschen.

Liebe Grüße

Herbert
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo Franke,
der text liest sich wie ein kehraus für mich, bisschen melancholisch, da aufgeräumt wird, klingt eine evtl. bereichernde, jedenfalls eine beeindruckende begebenheit nach...
gefällt mir in der art.

noch was: die letzte zeile lese ich dauernd so:

"Den Fliegen lasse ich den letzten Schluck Wein"

... kann dir derzeit nicht genau sagen weshalb, vielleicht kannst du´s ja brauchen.

lg
die dohle
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Herbert,

Ja, es ist ein Abschied und manchmal muss man sich verabschieden, um den Anfang zu wagen.

Hallo Dohle,

der letzte Schluck Wein, das passt. Aber es will sich klanglich nicht fügen, deswegen lasse ich den Fliegen die ganze Flasche.

Liebe Grüße euch beiden und Danke
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Lb. Manfred,

Zerknitterte Tage tappen
durch mein Haus

Morgen fixiere ich
das letzte Bild
stelle alle Bücher
wahllos ins Regal
kappe die Saiten

Den Fliegen lasse ich
den letzten Wein
klingt irgendwie nach Suizid für mich. Ich würde das "Morgen" ggf. streichen, dann wird es noch intensiver. Oder nein, lass es stehen. Dadurch wird es zur reinen Vorstellung, zu einem Gedankenspiel. Soll es ja wohl auch sein. ;)

Wunderbar plastisch die letzten beiden Zeilen.


LG
BeBa
 

APO

Mitglied
Zwei starke Bilder umrahmen ein paar letzte Handlungen. Wehmut schwingt. Abschied. Schönes Stück.
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo ihr beiden!

Das Schöne an der Lyrik ist, dass manchmal ein verbaler Abschied genügt, um neu anzufangen.

Danke und liebe Grüße
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Morgen fixiere ich
das letzte Bild
stelle alle Bücher
wahllos ins Regal
Da ich gerade mitten im Umzug bin, kommen mir diese Aktivitäten ein wenig bekannt vor, und so fallen mir die Differenzen auf, an denen deutlich wird, daß in Deinem Lied kein eigentlicher Umzug gemeint ist, obwohl der in der Gesamtmetapher für Ende-Wandel-Neuanfang zumindest mitschwingt. Aber bei einem "richtigen" Umzug stellt man nicht die Bücher wahllos ins Regal, deshalb dauert die Arbeit ja auch mehrere Wochen.
Und Gott behüte mein Cello vor so einem Möbelpacker!
Aber Du hast wohl an eine mutige (leicht surreale) Bildüberkreuzung gedacht: gespannte Saiten eines Instruments von der einen, Marionettenfäden vielleicht, die "gekappten" Taue oder Anker von der anderen Seite?
Den Fliegen lasse ich
den letzten Wein
Ja, nun sitze ich in der alten Wohnung, wo die Bilder noch an den leeren Wänden lehnen, habe noch den Rechner hier (denn "Tele"-com bedeutet "Von ganz weit weg her"-komm! ... und das dauert (mich dauerts aber nicht).
Deshalb las ich ursprünglich immer "Den Fliegen lasse ich / die letzte Wand".

(Wein, unausgespültes Glas. Denn Du stellst den Fliegen gewiß nicht eine ganze Flasche hin - oder doch, aber ungeöffnet, weil Du gemein bist?)
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo mondnein!

Dir einen Dank für deinen launigen und stimmigen Eintrag. Ich stelle die Bücher übrigens immer wahllos ins Regal, finde daher nie das was ich suche, aber dann so manchen verloren gegangenen Schatz.

Dir noch einen schönen Restumzug und pass auf dein Cello auf! Meine Gitarren darf außer mir auch kein anderer Mensch anfassen.

Liebe Grüße
Manfred
 

Mara Krovecs

Mitglied
Die durchs Haus tappenden zerknitterten Tage sind ein tolles Bild!
Der Abschied von etwas oder jemandem wird deutlich und ich finde es wirklich toll, was Du über die Andeutungen in den Raum stellst.
Ein Maler? Vielleicht, Ein Musiker? Eventuell; Belesen in jedem Fall ;-) - ein Geniesser; möglicherweise zur Zeit nicht mehr.( Den Fliegen sei es gegönnt) Ich habe irgendwie das Bild eines Strandhauses vor Augen, es ist Nacht, das Meer rauscht, das Zimmer ist bis auf den Protagonisten leer, zwei Weingläser stehen auf dem Tisch des Zimmers mit verblichenem Holzfussboden, ein Cello, mit zerrissenen Saiten steht in der Ecke direkt neben dem Notenständer mit aufgeschlagenem Notenbild; ein Bücherregal mit zahlreichen Büchern, davon einige umgekippt, das Fenster weit geöffnet, es ist Sommer, das zuletzt gemalte Bild steht am Fenster - soll trocknen … usw.

Also, Kopfkino ist gelungen ;-)

herzliche Grüße
Mara
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Mara!

Genau dieses Bild hatte ich im Kopf mit nur einem Unterschied: Das Cello ist eine Gitarre.

Danke und liebe Grüße
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo revilo!

Cello ist ein wunderbares Instrument und ich höre mir das sehr gerne an.
Persönlich bin ich aber eher ein Freund der rohen Gewalt auf der Gitarre.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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