Ja

Ja

Wenn du dich
über meine Herzwunde
beugst
fliegen alle versprühten
Puzzleteilchen
wieder herbei

Aus meiner Ganzheit
kann ich dich betrachten

Durchpulst durchwärmt
glühst du mir zu

Mein Atem
beflügelt sich an deinem

Dein Gedanke möchte ich sein
von dir erfunden
von dir verwirklicht
von dir gehegt

Und leben will ich dich
als trüge ich dich
wie einen Schimmer
auf meiner Haut

Sehr schön.
Nur "von dir verwirklicht" stört mich etwas.
Da verleugnet sich das lyri zu sehr.
Lass es weg.
LG, Stephan

An Vera-Lena

fliegen alle versprühten
Puzzleteilchen
wieder herbei

Metaphern sind immer schön in einem Gedicht. Aber stimmen sollten sie. Diese hier stimmt nicht und somit entsteht auch nur ein gestörtes Bild. Puzzleteile sprühen nicht und fliegen auch nicht herbei.

Es sei denn, meine Fantasie ist zu arm dazu. Gern zugegeben.

Durchpulst durchwärmt
glühst du mir zu

Durchpulst und durchwärmt ist eindeutig zuviel.

Die restlichen Gedanken reißen den Text auch nicht mehr mit.

Vielleicht denkst du darüber nach.

Lotte Werther

Lieber Stephan,

es freut mich, dass Dir der Text gefällt.
Danke für deine Anregung!

Nun kann man es auch so sehen, dass ein Gedanke, solange er nur im Gedanklichen verbleibt, noch kein Eigenleben gewinnt. Erst wenn er umgesetzt, verwirklicht oder formuliert ist, kann er sich wirklich entfalten. So habe ich das gemeint.

Dir einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße von Vera-Lena

Liebe Lotte,

Puzzlelteilchen bezeichnen kleine Teilchen die zu einem Ganzen gehören. Mehr lässt sich zunächst über sie nicht aussagen. Da stimmst Du mir sicher zu.

Aus einem Herzen kann man aber keine Riesenfetzen herausreißen, wenn es noch am Leben geblieben ist, dann sind da nur winzig kleine Teilchen aus seiner ätherischen Hülle vertrieben worden, und wenn jemand kommt, der die Kraft besitzt, dieses verwundete Herz wieder zu erwärmen und zu heilen, dann fliegen sie in der Tat wieder herbei. Hellsichtige Menschen können so etwas sogar mit anschauen.

Von dem pulsierenden Blut ist hier die Rede. Dass Liebe den Puls erhöht, hast Du sicher auch schon gehört und in auf diese Weise muss man sich ein liebewarmes Herz im physischen Bereich vorstellen.

Dass Dir der restliche Text überhaupt nichts sagen kann, tut mir sehr leid.

Dir noch einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße von Vera-Lena

ein sehr herzliches gedicht, vera.
im blumenbeet.
warum gelangt es in meinem empfinden nicht darüber
hinaus?

Weil es mir nicht geglückt ist.

Ein anderes Mal wird alles besser, bonanza!

Liebe Grüße von Vera-Lena

Liebe Vera-Lena,
ein Gedicht mit dem Tiefgang der die Meisten Deiner Gedichte auszeichnet, gefällt mir sehr gut.

Besonders dieser Absatz ist sehr gefühlvoll:

"Und leben will ich dich
als trüge ich dich
wie einen Schimmer
auf meiner Haut", LG El Lobo

Lieber Enzio,

danke!

Das freut mich, dass Du Dich für den Absatz begeisterst, der mir selbst auch so gut gefällt.

Dir einen sonnenwarmen Tag!

Liebe Grüße von Vera-Lena

Liebe Vera-Lena

Und leben will ich dich
als trüge ich dich
wie einen Schimmer
auf meiner Haut

Der letzte Vers an sich schon ein Gedicht. Er geht runter wie Honig mit dick Butter.
Nein, Spaß beiseite. Die Metaphern sind, wie Lotte gesagt hat, gewagt. Über die Puzzleteile kann man streiten, aber auf keinen Fall mit mir. Es ist Geschmacksache. Meine Fantasie wird beflügelt noch und nöcher, wenn ich so etwas lese. Die Bilder sind fast unverschämt romantisch, die Wortkombinationen dick aufgetragen, aber gelungen und alles in Allem absolut nach meinem Geschmack. Ich hänge immer noch an dem letzten Vers. Wie wunderschön!!
LG
Sandra

Liebe Sandra,

da ich meine eigenen Texte immer erst nach einem Abstand von 2 Jahren "beurteilen" kann, also mir klar machen kann, ob sie mir noch gefallen oder nicht, und wenn nicht, warum nicht, bin ich natürlich von jedem Feedback hin-und hergeschüttelt. Mal denke ich:siehst Du das ist nichts geworden, und dann bin ich wieder zuversichtlicher.

Ich danke Dir sehr für Deine Antwort!
Es freut mich, dass Du das alles als nicht zu dick empfindest. Ich denke, es handelt sich hier um einen Augenblick bei dem die Protagonistin aus einer Verletztheit in einen sehr euphorischen Moment hinübergleitet. Wenn diese Euphorie etwas abgeklungen ist, würde sie vielleicht auch andere Worte finden, für das, was sie jetzt ausdrücken möchte. Es ist eben eine Momentaufnahme, und deshalb wirkt es vielleicht dick aufgetragen, es ist aber wahrhaftig.

Wenn man jemanden beobachtet, der gerade im Lotto gewonen hat, benimmt er sich auch in den ersten Stunden nicht mehr wie ein "normaler" Mensch, nach einer Woche wird er ganz andere Worte finden, um sein Erlebnis jemandem mitzuteilen.

In dieser Weise hoffte ich den Text verstanden zu wissen.

Wenn er Dir etwas sagt und Dich sogar noch erfreut, dann tut mir das gut.

Dir noch einen schönen Abend!
Ganz liebe Grüße von Vera-Lena