Jede Sekunde

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Perry

Mitglied
Hallo Ralf,

mit Vergleichen ist das so eine Sache.
Die Zeit mit einer "Fleischwurst (pellten sie)" zu vergleichen erscheint eher humorvoll als anspruchsvoll. Vorallem wenn man dann auch noch den Kontext "Frucht und Blüte" dazuliest. Mit einem anderen Vergleich wäre der Text vielleicht noch zu retten.
LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
Hallo Rhea,

du scheinst gerade deine dominierende Diskussionsphase zu haben, oder wie ich soll ich dein "Nö" verstehen (lese ich heute schon zum zweiten Mal zu einem Vorschlag von mir).
Außerdem geht es nicht so sehr um das "pellen", sondern um das Fleisch in diesem Zusammenhang. Als etwas entschärfende Lösung könnte ich mir statt Fleisch eventuell noch "Fleischliches" in Richtung Lust vorstellen, wobei aber immer noch die "Fleischwurst" rumgeistert.
Also sei so lieb und lass Ralf erst einmal nachdenken und wenn er sich für meinen Vorschlag entscheiden sollte, kannst du immer noch intervenieren.
LG
Manfred
 

Rhea_Gift

Mitglied
Nö (lach), war nur eine begründete Reaktion auf deinen Änderungsvorschlag - wie Ralf das sieht, werden wir schon noch erfahren, oder? Die Frage am Ende meines Kommentars ging ja auch an ihn gerichtet (nach dem Motto: ich nehme an, daher das gewählte pellen passend?). Dominant wäre zu behaupten, es müsse so und nicht anders sein. Auf Antwort warten wir doch beide noch. Die Dominanz gebührt dem Autor!

LG, Rhea
 

Ralf Langer

Mitglied
Jede Sekunde

Unsere Zeit kam ohne Blüte
Sie wurde reif über Nacht
Wir pflückten sie gierig
und teilten die Frucht
Doch hatten wir nicht bedacht
Wie schnell verläuft sich
Das Fleisch satt im Munde

Aber es bleibt dies
Die eine zeitlose Stunde
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo ihr beiden,
habe nach reiflicher Überlegung erst einmall nur zwei Worte geändert.
Bin aber ab Zeile drei nicht glücklich.
Arbeite gerade an einer Änderung:
z.B.

Unsere Zeit kam ohne Blüte
Sie wurde reif über Nacht
Fiel uns in den Schoß
Als geborgte zeitlose Stunde
Doch hatten wir nicht bedacht
Wie schnell wird das Fleisch
fad im Munde
und wie es tagte
blieb eine süße Wunde

eher so
Meinungen?
 
I

Ivor Joseph

Gast
Die ersten vier Zeilen gefallen mir ausnehmend gut. Der Rest ist nicht wirklich notwendig aber trägt wohl dem allgemeinen Usus Rechnung nicht romantisch zu enden.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo ivor,
meine romantische ader ist eher defensiver natur.
eine frage:
meintest du das original oder meinen eingebrachten verbesserungsvorschlag?
lg
ralf
 
I

Ivor Joseph

Gast
Die ersten vier Zeilen dieser Version.

[ 4]Unsere Zeit kam ohne Blüte
[ 4]Sie wurde reif über Nacht
[ 4]Wir pflückten sie gierig
[ 4]und teilten die Frucht

Man spürt einen echteren Impuls, in der neuen Version fühlt man die Überlegung.

----------------------------------------------------------------------

Zum Beispiel:

Unsere Zeit kam ohne Blüte,
sie wurde reif über Nacht.

Wir pflückten sie gierig
und teilten die Frucht
die uns in den Schoß fiel.

Zeitlose Stunde -
geborgt, bis es tagte.

----------------------------------------------------------------------

LG, Ivor
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo nochmal ivor,
das ist gut. daran werde ich noch arbeiten.
lieben gruß.
Apropos:
Interessant das du bemerkest, das man in der zweiten Version
das Denken bemerkt.
Ich habe das auch bemerkt und versuche es in einer weiteren fassung hintenan zu stellen.
ralf
 
I

Ivor Joseph

Gast
Das ist nichts Besonderes, sondern eine der häufigsten Erscheinungen. Es
gibt Kernzeilen, die meistens als Einheit kommen, die ein Ganzes sind
und den ersten Impuls tragen. Danach gehört es zur schwierigsten Arbeit
- Wochen oder Monate - an die Ursprünglichkeit dieses Impulses ohne Bruch
anzuschließen.
Mann sieht mit etwas Übung sofort was zuerst, fast von alleine, kam, und wo begonnen wurde mit Bemühung zu konstruieren. Wenn nichts hilft, muss man kürzen.

LG, Ivor
 

revilo

Mitglied
Hallo Ralf, die Grundidee finde ich sehr schön. Aber die Stelle mit dem Fleisch will irgendwie nicht so recht passen.........LG revilo
 

Ralf Langer

Mitglied
Jede Sekunde

Unsere Zeit kam ganz ohne Blüte
vom Baum fiel sie reif und voll
in unseren offenen Schoß
Sie schenkte uns diese Nacht
Wir schälten sie hungrig
Und teilten die Frucht
Dieser sprachlosen Sekunde
Als wir dann bei Tag aufgewacht
Blieb der Kern blieb die Wunde
einer gelebten Stunde
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo zusammen,
ich habe noch einmal komplett umgestellt.
Ich hoffe jetzt ist der "Kern" dessen, was ich ausdrücken wollte,ersichtlicher!?

Kommentare wären willkommen.
lg
ralf
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi Ralf,

also die erste Fassung, trotz der Kritik an ihr gefiel mir besser - jetzt wirkt es langatmig und konstruiert, wie Ivor richtig sagte - und das schöne reif über Nacht ist auch wech... ersetz das Fleisch durch Saft (ich fand das Fleisch gut übrigens, Fruchtfleisch und fleischliche Lust), dann haste Saft als Fruchtsaft und Lebenssaft und... kannste dir schon denken. Ich würd nur die erste Version leicht ändern:

Unsere Zeit kam ohne Blüte,
reif und voll fiel die Nacht
uns direkt in den Schoß.
Wir schälten sie hungrig
und teilten die Frucht,
sprachlos zerlief ihr süßer Saft
in Sekunden uns willig im Munde -

Als wir dann bei Tag erwacht,
blieb der Kern - blieb die Wunde
einer gelebten Stunde.


Wäre nur so ein Vorschlag... Was hältste davon?

LG, Rhea
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo rhea,
dein vorschlag gefaellt mir. er hat vor
allem mehr melodie, und enthaelt noch 'reif ueber nacht'.
werde mich erneut an den text begeben.
lg
ralf
 



 
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