Jehova 13

So ordnete Moses an:
Jede Erstgeburt soll sterben,
alle männlichen Schäflein
und jedes Kamel, das als erstes
den Mutterschoß durchbricht,
desgleichen Rinder und Ziegen,
die Menschensöhne jedoch
werden wie einstmals Isaak
ausgelöst mit einem Widder.

Das ist ein großes Blutvergießen
auf Israels Altären,
sie huldigen einem grausigen Herrn,
der sie mit starker Hand
aus Ägypten führte,
und das Leben erschuf,
um es zu seiner Ehre zu schlachten
bis auf den heutigen Tag.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Frage

Hallo Herr Riedel,

wer ist "sie"?

P.
 
Hallo Penelopeia (schöner Name!),
sie, das sind die, die das Blutvergießen auf den Altären veanstalten, also die Israeliten mit ihrer Opfertradition.

Grüße von Wilhelm.
 
S

Samoth

Gast
Hallo Wilhelm,

irgendwie fehlt dem Ganzen hier was...
Finde Deine Ausführungen sehr anmaßend. Klingt für mich so wie das "Tätervolk"...

Kann der Herr wirklich krausig sein, oder sind es nicht eher die Menschen?

Ist der Herr verantwortlich für die andauernden Kriege? In meinen Augen ist er es nicht...
Eine Welt, eine Menschheit und der selbstgeschaffene Untergang...

liebe Grüße
von
Thomas
 
Lieber Thomas,
wir sind uns einig, dass es letztendlich nicht Gott ist, der die Schlachtopfer auf dem Altar fordert, sondern die Menschen selbst es tun. Aber sie können sich nur davon befreien, wenn sie Jehova als den von ihnen so gemachten erkennen.
Der Begriff Tätervolk passt in diesem Zusammenhang nicht. Das ist ein politischer und militärischer Begriff und bezeichnet die Beteiligung an Völkermord. Ich spreche aber von einem religiösen Thema, von der Opferung von Tieren.

Liebe Grüße,
Wilhelm.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Verständnisschwierigkeiten

Hallo Wilhelm,

entweder ist Dein Text mißverständlich oder - Deine letzte Erklärung ein Ausweichen. So wie Samoth es auffaßte, so hat es mich angefaßt: Es friert mich jetzt noch...

P.
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Schwierig, hier die richtige Formulierung zu finden.

Der alttestamentarische Glaube bezieht sich auf Jahwe. Dieser Glaube fordert Opfergaben (wie viele andere Glaubensströmungen bis heute auch - siehe die balinesische Tradition). Opferung bedeutet: Den Gott gnädig, versöhnlich stimmen.
Die "Israeliten", also die damals u.a. wandernden Nomaden, kannten keine andere Kommunikationsform mit ihrem Gott als eben diese Opferzeremonie, die wie schon gesagt nicht nur von ihnen, sondern von allen Wandervölkern damals praktiziert wurde.

In sofern sollte bis hierhin Einigkeit zur religiösen Opferbereitschaft herrschen.

"Das ist ein großes Blutvergießen
auf Israels Altären,
sie huldigen einem grausigen Herrn,
der sie mit starker Hand
aus Ägypten führte,
und das Leben erschuf,
um es zu seiner Ehre zu schlachten
bis auf den heutigen Tag."

Dies ist eine politische Botschaft, und an dieser Stelle beginnt ja auch die aktuelle Autoren-Diskussion:
"um es zu seiner Ehre zu schlachten
bis auf den heutigen Tag."

Es gibt (aber) keine weitere Erklärung des Autors, warum dieses Volk sich selbst (?) schlachtet/schlachten lässt.

Der Ausgang bleibt offen - was ich persönlich nicht verkehrt finde.

Nur eine Sicht dieses Textes beleuchtend, Zeder
 
Liebe Penelopeia,
das Wort "Blutvergießen" kann die Vorstellung von Kriegen erzeugen. Aber die gesamt erste Strophe des Gedichtes macht deutlich, dass es sich um die Opferung von Tieren handelt. Und es ist von Blutvergießen auf den Altären die Rede, vom Schlachten der Tiere.
Klar ist das Religionskritik. Ich will keinen Gott, der das Töten von Tieren fordert.

Grüße von Wilhelm.
 
Hallo Zeder,
deine historische Einordnung des Gedichtes in die Religionsgeschichte der Nomadenvölker und der Juden insbesondere ist hilfreich. Es ist sicher wichtig zu verstehen, warum diese Völker ihrem Gott Tiere geopfert haben. Aber wichtig ist auch die Religionskritik, einen Gott entstehen zu lassen, der solche unvernünftigen Forderungen nicht stellt.
Aber auch du gehst am Ende aus dem Tieropfer heraus und sprichst von Menschen, die töten und getötet werden. Das kommt sicher daher, weil ich das Wort "Leben" in den Text gestellt haben und dadurch der Übergang zum Menschen geradezu gefordert ist.

Grüße von Wilhelm.
 



 
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