Jennifer Lopez, Cameron Diaz und mein Leben als Gentleman - Teil 4

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Dann will ich meine fünf Stammleser mal nicht länger warten lassen. Hier ist die vierte und trotz erschütternd wenig Leserzuspruch der vorhergegangenen Teile, längst nicht letzte Folge meiner philosophisch- tragisch- komischen Alltagsreihe.
Neulich habe ich eine Reportage in einem "Terrormagazin" auf dem Privatsender Sat1 gesehen. Ich nenne diese Boulevardsendungen "Terrormagazine", weil man nach jedem zweiten Bericht davon ausgehen kann, dass man sich laut der "Information", die man dort bekommt, seines Lebens nicht mehr sicher sein kann. Aber das nur am Rande. In dem von mir gesehenen Beitrag ging es um die exzessiv gefeierte Abschlußfahrt einer Schulklasse in ein, für Ibiza- und Mallorcaerfahrene, bekanntes Ferienziel. Dass es dabei letztlich nur um "Sex, Drugs n' Alcohol" ging, war schon irgendwie klar. Da frage ich mich immer, warum es die Natur nicht von vornherein so eingerichtet hat, dass der Strand dort nicht einfach aus Koks, satt aus Sand und das Meerwasser aus purem Alkohol ist. Gnadenlos verstoßen die jungen Seelen schließlich gegen jede ethische Grundregel und lassen bis zur Verblödung die Sau raus.
Ich möchte und kann kein Moralprediger sein. Moral ist für mich selbst, mit einer leicht kommunistischen Seele, kein wirklicher Grund, so ein Thema aufzuziehen. Auch ist es mir eigentlich völlig egal, ob diese Menschenaffen einem ehemals schönen Badeort mit ihrem Proll- Tourismus jegliche Atmosphäre entziehen, da ich kein Stammurlauber in diesen Regionen bin und die Orte mit ihren Urlaubsangeboten schließlich selbst daran Schuld haben.
Vielmehr stört mich die Eigenherabwertung dieser Menschen und für mich als selbsternannten Gentleman, vor allem die der Frauen. Für einen echten Gentleman sind Girls eine edle und schöne Form der menschlichen Gestalt. Zauberhafte Wesen die einen ebenso zauberhaften Ruf genießen. Aber eben dieser Ruf wurde ihnen durch die von mir gesehen Bilder ein weiteres Mal schwer angeschlagen. Mein ganzes Dasein, auf Bezug zum weiblichen Geschlecht, wird mir damit in Frage gestellt. Warum sollte ich nett zu Frauen sein und mich ihnen gegenüber entsprechend respektvoll verhalten, wenn sie sich nackt, voller Freude und noch dazu unverzeihlich nüchtern (!!), mit volltrunkenen, hirntoten, rülpsenden, stinkenden, pubertären, herrisch- prolligen und noch dazu selbstverherrlichenden "Männern" in ihrem Alter abgeben? Wo bleibt da mein Sinn? Der besteht darin, Frauen zu gefallen, indem sie Respekt, Aufopferungsbereitsschaft und Liebe von mir bekommen. Ich möchte nicht akzeptieren, dass echte Damen für diese Paviane eine ebenso leichte Beute sein können, wie eine Flasche Bier.
Darum dieses: Girls, lasst euch doch bitte wieder "erobern" und nicht gleich "aufreißen" (auch klamottentechnisch gemeint). Stellt euch eine Stufe höher als ihr euch fühlt. Ihr seit keine Flittchen, wie die in den Medien hochgepriesenen und für euch als Vorbilder gedachten Pop- Tussies, im Britney Spears- und Brandy & Monica- Stil. Seid rebellisch und habt euren eigenen Kopf. Fühlt euch nicht nur gut, wenn ihr einen Mann an eurer Seite habt. Und wenn es denn unbedingt einer sein soll, dann muß es doch kein Macho sein, der mehr Bier als Gehirnflüssigkeit in seiner Birne hat. Werdet wieder wählerisch, dass könnt ihr euch nämlich leisten. Wir Männer sind leichter rumzukriegen als ein Schaf mit einer saftigen Wiese von der Nahrungsaufnahme zu überzeugen. Seht euch um und schaut euch den ein oder anderen zuerst Typen an, bevor ihr mit ihm zusammenkommt. Weist doch einfach mal den typischen Anmacher ab und steht den vermeintlich ruhigeren, charmanteren Gesellen offener gegenüber. Und Girls, ich verpreche euch, wenn ihr wirklich nicht so doof seid, wie ihr euch im Moment verhaltet (nämlich ebenso bescheuert und pussyhaft wie eure Mallorcabekanntschaften), dann werdet ihr diesen Schritt sicherlich nicht bereuen.
Eigentlich schade, dass euch ein Mann mit seinen einundzwanzig Jahren erst auf diesen Trichter bringen möchte. Statt (selbsternannter) Gentleman, bin ich jetzt auch noch ein Feminist. Wahrscheinlich feministischer als die meisten Mädels da draußen.

- Ende von Teil 4 -
 



 
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