Jenseits der Worte

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NewDawnK

Mitglied
Hallo Perry,

der erste Teil gefällt mir, dem ist nichts Verbales hinzuzufügen.

"Erst wenn die Sonne aufgeht über Eden"
Ich weiß, Perry, Du kannst nichts dafür, und ich kann es nicht richtig erklären: Immer wenn von einem Ding die Rede ist, das einer dieser glanzvollen Schlagersonnen ähnelt, die ungeachtet aller Realitäten in der Welt unbeirrt auf- oder unterzugehen pflegen, wird es in meinem Hirn zappenduster... ein klassisches K.O. sozusagen... ;-)

"wir alles Bedeckende ablegen
können wir sie begreifen
sie annehmen"
Das halte ich für unrealistisch, aber es ist ohne Zweifel ein sehr schöner Gedanke.

Liebe Grüße, NDK
 
H

HFleiss

Gast
Lieber Perry, ein gutes Thema, über Gefühle zu reden, die sich schwer (nicht gar nicht) beschreiben lassen. Nun wäre es schön gewesen, du hättest sie genannt, wie sie sich manifestieren in dir. So ist das Gedicht doch recht allgemein und gelangt im Grunde kaum zum Leser.

Liebe Grüße
Hanna
 

Perry

Mitglied
Hallo NDK,
ich kann deine Reaktion gut nachvollziehen, da es immer problematisch ist mit aufgeladenen Begriffen wie "Eden" zu arbeiten. Vielleicht hilft es dir, die Zeilen etwas persönlicher zu lesen.
Manche Ahnungen kann man nicht be- höchstens umschreiben. Erst wenn wir unseren inneren Frieden (persönliches Eden) gefunden haben, können wir sie ganz erkennen und eventuell annehmen. Das Ablegen des Bedeckenden greift das Bild des Sprachmantels wieder auf und ist mehr retorisch gemeint. Allerdings ist auch eine paradiesisch nackte Interpretation möglich (lächel).
Ich hoffe, ich konnte dir meine Intention etwas näher bringen und danke für dein Interesse.
LG
Manfred

Hallo Hanna,
dein Einwand ist durchaus berechtigt. Vielleicht hilft dir mein Komm für NDK ein wenig weiter, ansonsten will ich die Fantasie der Leser was ihre Gefühle und ihr Eden betrifft nicht einschränken.
Danke und LG
Manfred
 
H

HFleiss

Gast
Perry, klär mich mal auf: Was ist ein Sprachmantel? Wozu dient er?

Liebe Grüße
Hanna
 

Perry

Mitglied
Hallo Hanna,
ich denke, da gibt es nicht viel aufzuklären. Es ist ein neues, hoffentlich originelles Bild, das nichts anderes bedeuted, als etwas mit Worten zu umschreiben, das man nicht direkt oder genau ausdrücken kann bzw. will. Der umhüllende Effekt ist dabei eine Art Selbstschutz, um die Angst vor dem Ungewissen/Bedrohlichem zu bedecken und gibt einem das Gefühl von Sicherheit und Wärme.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Manfred

In Spitzenunterwäsche würden mir die Gefühle weitaus besser gefallen.
Die hat einfach mehr Sexappeal als ein Mantel und es ist sonnenklar, dass die Sprache nicht nur Mantelstoff bereithält.
Worte und Wäsche haben ausserdem beide die erfreuliche Eigenschaft, geschickt eingesetzt mehr ent- als verhüllen zu können.

Also wenn die Gefühle nicht gerade potthässlich sind, wäre diese Bekleidung dem Anlass wesentlich angemessener, ansonsten liesse sich der Mantel eigentlich nur noch mit einer Burka überbieten.

Ich weiss, es macht mich nicht gerade beliebter, aber für mein Empfinden geht diese Metapher gründlich in den Mantel ähh die Hose.

Gruss

Jürgen
(Banause)
 

Perry

Mitglied
Hallo Jürgen,
ich denke, es geht nicht um mehr- oder weniger beliebt zu sein, sondern um konstruktive Textarbeit. Deine Anregung hierzu hat was, wenn man dem Text eine erotische Färbung geben will.
Ich hatte mehr Ahnungen im Bereich der Lebensphilosophie im Visier, deren Bedeutung wir vermutlich erst erkennen, wenn sich uns der Blick ins Jenseits öffnet.
Ich gebe zu, dafür ist das "Paradiesbild" im 2. Vers aber zu dominierend. Ich werde gern nochmal darüber nachdenken.
Danke und LG
Manfred
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Perry

Was Du aussagen wolltest ist mir durchaus klar, mir lag einfach die Mantel-Metapher quer im Magen und auch die Macht der Worte schien mir etwas unterschätzt.
Der "Witz bei der Sache" ist doch eben der, dass selbst diese für manches nicht ausreicht, dass man manches nur im "mystischen Moment" wirklich in seiner Gänze begreifen kann.
Die Sache mit der Unterwäsche war nur humorig gemeit - ich habe oft solche Bilder vor Augen. In Wirklichkeit wollte ich Dir eigentlich vermitteln, dass Du durch die Herabsetzung der Worte auch die "Magie des transzendenten Augenblicks" herabsetzt statt sie wie gewollt zu glorifizieren.

Ich falle hier im Netz gern mal mit der Tür ins Haus; wenn es mir nur um Beliebtheit ginge, hätte ich das längst abgestellt. Ich wollte mich nur mal wieder für eventuell als Grobheit empfundene Kommentare pauschal entschuldigen. ;)

GLG

Jürgen
 



 
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