Kantige Liebe

4,70 Stern(e) 7 Bewertungen

HerbertH

Mitglied
Du meine Antinomie!
In welchen Kategorien
erkenne ich Dich?

Deine Raumerfüllung schön mäßig
Deine Zeitverbräuche mit mir zu kurz
Deine Kausalzusammenhänge herrlich sprunghaft

Dein Gegensatz ich bins trotz trotziger Worte
Dein Vorher Dein Zugleich Dein Haben
ich wars ich will es sein ja auf immer

Dein Wann Dein Wo Dein Verhältnis
muß ich doch sein und Deine Lage
ist neben mir Dein Leiden und meins beglückt

Um den Verstand
hast Du mich schon gebracht
und die Vernunft?

Du bist meine Idee
des vollständigen Subjekts Du
bist meine Psyche logisch

Du reihst meine Bedingungen
voll und ganz
Du mein Kosmos

Und dass Du möglich bist
muss ich glauben
oder?
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Walther,

danke für die Superwertung. Ich hatte schon Angst, dass das Gedicht vielleicht zu verkopft ist ;)

LG

Herbert
 

Walther

Mitglied
Hallo Herbert,

was ist daran verkopft? Man muß nur den Formulierungen entlangmäandern. Dann fällt alles ins Lot.

LG W.
 

Vera-Lena

Mitglied
Oh doch, lieber Herbert,

eine zwischenmenschliche Beziehung mithilfe philosophischer Gedanken Kants zu verdeutlichen, ist etwas, das mir durchaus Vergnügen bereitet. Es ist Dir auch gut gelungen.

Ich habe es irgendwann einmal mit der Mathematik geschafft, aber wie meistens, weiß ich wieder nicht, welcher Text das war.

Dein Text jedenfalls gefällt mir.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

das freut mich wirklich! Der philosophische Vogel findet also auch mal ein Korn :)

Liebe Grüße

Herbert
 
Lieber Herbert,
dein Gedicht gefällt mir, weil es zu Beginn mit eher wissenschaftlich-steifen Begrifflichkeiten ziemlich hilflos zu beschrieben versucht, was später durch eher spontane Gefühlsausbrüche wesentlich besser verdeutlicht, dass du jemand unbeschreiblich heftig lieben möchte.
Herzliche Grüße
Karl
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Karl,

freut mich, dass Dir das Gedicht gefällt. Aber täusche Dich nicht, auch die Teile weiter hinten beziehen sich alle auf Begrifflichkeiten und Gedankengänge _bei_ Kant (Prolegomena) ;)

Was mich gereizt hat, war der Versuch, philosophische Sprache und Ideen auf ein emotional besetztes Thema loszulassen. Wenn es immerhin so gut ankommt, wie die bisherigen Kommentare vermuten lassen, bin ich begeistert :).

lG

Herbert
 
Lieber Herbert,
das habe ich schon bemerkt. Dennoch ist die Auswahl deiner Worte gegen Ende des Gedichts nicht mehr jene, die ich am Anfang eher als philosophische Wortungetüme empfinde.
Gruß
Karl
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Karl,

Du hast recht. Und das zeigt gerade, dass es bestimmte Philophie bis in die Umgangssprache "geschafft" hat.

lG

Herbert
 
Lieber Herbert,
wenn das Philosophie nicht immer wieder schaffen würde, wäre sie ziemlich überflüssig. Schließlich ist Philosophie nicht nur etwas für Intellektuelle.
Herzliche Grüße
Karl
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Karl,

ich vermute, dass viele hier auf der LL nicht zu der Kategorie gehören, die diese Aufklärung benötigen. Andere zu erreichen ist da schon schwieriger, dafür aber um so nötiger.

lG

Herbert
 

Perry

Mitglied
Kants Kritik der reinen Vernunft als Liebessehnen zu verarbeiten ist mehr als interessant. Ich muss aber zugeben, dass mir seine "Prolegomena" zu wenig geläufig ist, um deine Adaptionen wertschätzen zu können. Ich werde mich mal ein wenig einlesen, vielleicht geht mir dann ein Licht auf.
LG
Manfred
 

HerbertH

Mitglied
Dank noch mal an alle Werter, die dafür gesorgt haben, dass dieses Gedicht so lange auf der Bestenliste stand. Jetzt ist es "regulär" herausgefallen. Zeit, mich wieder mehr anzustrengen :)

lG

Herbert
 
Hallo Herbert,

der Titel "Kantige Liebe" verführte mich natürlich zum Lesen. Ich habe mich weder mit Kant beschäftigt, noch bin ich verkopft (weiß wohl inzwischen jeder hier :)). Dein Gedicht hat mich jedoch gleich mitgerissen.

Karl hat es in einem Kommentar so treffend beschrieben: zu Beginn eher wissenschaftlich-steife Begrifflichkeiten - später spontane Gefühlsausbrüche und, dass du jemand unbeschreiblich heftig lieben möchtest.

So wie Karl hätte ich es nicht benennen können, aber das sagt es genau aus, was ich beim Lesen empfand.

Lieben Gruß,
Estrella
 

Rhea_Gift

Mitglied
Da lacht mir das Herz!! :)

Mehr als erfreut gelesen!

Jaja, wenn die Philosophie eben mal net im Eifelturm versauert
oder verwinzigt zwischen Büchern kauert... :D

kantig verplatonte Grüße
von Rhea
die den Bogen spanntigt
zwischen
Nietzsche und Sokrates
bis sie fährt zum Hades
apollinisch-dionysisch
bigamiert
ohne Scham
vernirwaniert.
 



 
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