Kapitel 1 : Der Anfang vom Nichts und die Frage nach Etwas

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moon-child

Mitglied
Kapitel 1
Der Anfang vom Nichts und die Frage nach Etwas

Heute ist es auf den Tag genau fünf Wochen her, das ich die
Nachricht bekam sterben zu müssen.
Es ist nicht so, das ich jetzt in Panik verfallen würde oder plötzlich allen Menschen sagen will wie sehr ich sie mag, das habe ich auch früher schon getan wenn ich es für richtig hielt.
Es ist vielmehr so, dass ich seitdem von einer ungewöhnlichen inneren Ruhe erfüllt bin. Ich meine, sollte ich jetzt nicht in Depressionen verfallen oder bei all den Personen anrufen mit denen ich zerstritten bin? Sollte ich nicht umherreisen und so tun als würde ich jede Sekunde genießen?
Aber genau das tue ich nicht! Mein Leben läuft genau so weiter wie bisher. Ich hasse immer noch die Werbeeinblendungen während meiner Lieblingssendung und die Tatsache jeden Morgen zur arbeit gehen zu müssen, denn ich habe nicht vor mit dem arbeiten aufzuhören bevor ich tot bin!
Vielleicht lebe ich ein bisschen „intensiver“ und nehme meinen Alltag klarer wahr, vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein, weil ich es mir nicht anders erklären kann.
Ist euch zum Beispiel schon mal aufgefallen wie wunderbar der Geruch von frischem Kaffee ist, wenn man am Morgen kurz draußen war um die Zeitung zu holen?
Ganz ehrlich! Mir ist es früher auch nie aufgefallen. Aber vielleicht muss das ja so sein, wenn man stirbt. Vielleicht schärfen sich langsam alle Sinne, in der Hoffnung den Tod wahrzunehmen bevor er einen erreicht und so vielleicht die Chance zu bekommen zu entkommen. Das hat aber, soweit ich weiß, noch nie funktioniert.
Manche, denen der Tod noch nicht so nah im Nacken stand wie mir, haben es geschafft etwas Zeit zu gewinnen.
Aber der Tod hat einen Plan und wenn man erstmal auf der Liste steht hat man höchstens die Möglichkeit um ein oder zwei Plätze nach unten zu rutschen bevor er einen holt, denn das wird er bestimmt.
Andere, die mit dem Wissen über ihren tot nicht umgehen konnten, sind verrückt geworden.
Ich kann mir besseres vorstellen als die letzten Tage und Wochen, vielleicht sogar Jahre, in eine Zwangsjacke geschnürt in einer Psychiatrie zu verbringen. Da verbringe ich meine Zeit doch lieber mit Menschen, die ich nicht besonders gut kenne, aber dafür in Freiheit!
 
H

Haki

Gast
Grundgedanke richtig und auch gut, aber literarisch hat das in meinen Augen keinen Wert. Sicher sind wir hier im Tagebuch-Diary Forum, deshalb seien dir die rechtschreibfehler verziehen, aber sprachlich sollte da schon mehr bei herumspringen.
Vielleicht solltest du den Text einfach noch mal überarbeiten.
Denn der Grundgedanke ist, wie gesagt, gut und schön...

Lieber Gruß,
Haki
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo moon-child,

falls Dein Text autobiographisch ist, dann möchte ich mich zunächst einmal für die seelenlosen Zeilen meines Vorredners bei Dir entschuldigen.

Ich möchte Dich darum bitten, uns mitzuteilen, wie Dein Text zu verstehen ist.
Dieses Tagebuch-Forum ist lt. Forentext auch für fiktive Tagebücher vorgesehen. Wenn dieser Text also rein fiktiv ist, umso besser. Dann bin ich sehr erleichtert.
Wenn er autobiographisch ist, wäre es vielleicht hilfreich, wenn Du schreibst, was Du von uns erwartest. Dies ist ein Literaturforum, manche der Hobbyautoren hier schreiben natürlich auch in psychisch labilen Lebensphasen. Ob ausgerechnet sie Dir in einer Krisensituation eine große Hilfe sein können, weiß ich natürlich nicht, aber ich hätte so meine Zweifel.

Danke für eine kurze Rückmeldung.

Liebe Grüße, NDK
 
H

Haki

Gast
Wieso werde ich hier bezichtigt, seelenlose Zeilen verfasst zu haben? Wir sind hier primär in einem Literaturforum. Wenn der Verfasser nun autobiografische Texte veröffentlicht, sollte er damit rechnen, dass es Personen gibt, die ihn kritisieren werden.
Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass zwar die Gedanken gut sind, aber trotzdem nicht in meinen Augen auf ansprechende Weise veräußerlicht wurden. Also das als "seelenlos" zu bezeichnen, halte ich für vollkommen verfehlt. Ich habe ja nichts gegen den Inhalt, sondern nur gegen die Art und Weise, wie eben jener transportiert wird, gesagt.
Naja, nichts für ungut...

Liebe Grüße,
Haki
 

NewDawnK

Mitglied
Wenn der Verfasser nun autobiografische Texte veröffentlicht, sollte er damit rechnen, dass es Personen gibt, die ihn kritisieren werden.
Vor allem sollte er oder sie darauf gefasst sein, dass es Leser gibt, die sich berufen fühlen, ihre eigene kleine Messlatte an alles und jedes anzulegen. Es gibt nichts Relativeres als die eigene Messlatte, lieber Haki. Früher, als ich noch jung und dumm war, habe ich das nicht gewusst. Später ahnte ich es. Inzwischen weiß ich es.

Schöne Grüße, NDK
 
H

Haki

Gast
Das ist mir klar. Ich habe auch nie behauptet, meine Meinung zu diesem Text sei unantastbar und gelte daher für alle. Nein, ich habe vielmehr angesprochen, dass ich sprachlich von einem Text, den man veröffentlicht, mehr erwarte, als bloß Autobiografisches. Ich erwarte zumindest ansatzweise Literatur. Mich kann man auch immer wieder kritisieren und behaupten, meine Werke seien Blödsinn. Das ist legitim. Ich habe mich lediglich an deinem Wort "seelenlos" aufgerieben. Es ist in meinen Augen vollkommen unangebracht. Denn wir sind hier nicht da, um Seelenklempner zu spielen und dem Autor, insofern er wirklich eigene Erfahrungen verarbeitet, Trost zu spenden, sondern Texte nach ihrem literarischem Wert zu beurteilen. Das habe ich getan. Das ist nicht "seelenlos", das ist zweckmäßig. Etwas anderes kann man hier wohl kaum erwarten. Und noch einmal: Ich habe nichts gegen den Inhalt gesagt. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass die Art und Weise, wie er transportiert wird, m.E. nicht gut ist. Fertig aus. Mehr nicht.

LG,
Haki
 

NewDawnK

Mitglied
Denn wir sind hier nicht da, um Seelenklempner zu spielen und dem Autor, insofern er wirklich eigene Erfahrungen verarbeitet, Trost zu spenden, sondern Texte nach ihrem literarischem Wert zu beurteilen. Das habe ich getan. Das ist nicht "seelenlos", das ist zweckmäßig.
Das Wörtchen "wir" bitte ich zu streichen. Und was zweckmäßig ist und was nicht, sollte jeder Autor für sich selbst entscheiden dürfen. Ganz besonders hier im Bereich Tagebuch, wo der Schwerpunkt naturgemäß nicht auf der Textarbeit liegt.
Ansonsten hast Du Deine persönliche Messlatte in recht aufschlussreichen Worten beschrieben. Darf ich annehmen, dass es sich eher um ein Lineal als um einen flexiblen Zollstock handelt?
Etwas anderes kann man hier wohl kaum erwarten.
Hier sind wir beide uns, zumindest in Deinem Fall, völlig einig.

Lieber Haki, Du hast mich restlos überzeugt. Ich entschuldige mich höflichst für das "seelenlos" und ersetze es durch "kopflastig". Das zumindest scheint mir, nach allem was Du schreibst, angemessen zu sein.

Ich denke, nun sollten wir die Autorin zu Wort kommen lassen.

Schöne Grüße, NDK

P.S. Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, zum Thema "Wieviel Mitgefühl ist erlaubt in einem Literaturforum?" im Lupanum eine Diskussion anzuregen, um festzustellen wie "wir" in diesem Forum darüber denken.
 
H

Haki

Gast
So ein letzter Beitrag noch:

Kopflastig gefällt mir eher...:)
Das Wörtchen "wir" sei gestrichen und ersetzt durch ein "ich". Wo genau der Schwerpunkt liegt, das legt wohl jeder für sich selbst fest. Da pflichtest du mir sicherlich bei.
Es handelt sich sehr wohl um einen flexiblen Zollstock. Jedoch bewegt sich der Zollstock nur auf der Ebene des literarischen Werts des Textes und auf keiner anderen. Übrigens habe ich kein Mitgefühl verboten. Deshalb wäre die Überschrift für eine solche Diskussion unangebracht. Besser wäre es so: Wie viel Mitgefühl ist angebracht in Anbetracht dessen, dass man sich hier auf einer Literaturpage befindet?
Es gibt genügend Seiten, die zum Trost spenden da sind. Da zeigt man Mitgefühl und hilft sich gegenseitig. Hier siedle ich die Textarbeit(egal in welchem Forum) als primär an.


Liebe Grüße,
Haki


PS: Ich hatte nie vor jemanden in seinen Gefühlen zu verletzen. Falls das der Fall gewesen sein soll, bitte ich mich zu entschuldigen. Insofern der Text autobiografisch ist, wünsche ich dir, moon-child, viel Kraft und Unterstützung.
 
K

KaGeb

Gast
Hallo moon-child,

guter Sinnestext, aber ortografisch noch m.E.n. zu überarbeiten. Da fehlen so einige Kommas.
Ich wünsche "mir", dass es nicht authentisch ist.

LG, KaGeb
 

Duisburger

Mitglied
Denn wir sind hier nicht da, um Seelenklempner zu spielen und dem Autor, insofern er wirklich eigene Erfahrungen verarbeitet, Trost zu spenden, sondern Texte nach ihrem literarischem Wert zu beurteilen.
Das "wir" ist meiner Meinung nach schon richtig, wenn man vom Sinn dieses Forums und dem Text auf der Startseite ausgeht.
Wir sind keine Psychologen und hier irgentwie einzugrefen, halte ich für gefählich.
Ich für meine Person bewerte daher lieber die literarische Seite (auch weil ich mich als Hobbypsychologe nicht eigne).

Zum Text: Erst ist in weiten Teilen verbesserungswürdig, wobei die mangelnde Rechtschreibung das kleinere Problem ist. Sprachlich kommt dieser Text bei mir nicht ann dafür ist er zu sperrig, machnche Sätze zu lang.
Mir fehlt hier auch angesichts der Thematik die Nachdenklichkeit, die Tiefe der Gedanken. Alles doch sehr oberflächlich. Hier ist noch jede Menge Potential.
Die Idee ist gut, doch der Text sollte noch einmal gründlich überarbeitet werden, grammatikalisch wie sprachlich.

lg
Duisburg
 

NewDawnK

Mitglied
Mir fehlt hier auch angesichts der Thematik die Nachdenklichkeit, die Tiefe der Gedanken. Alles doch sehr oberflächlich. Hier ist noch jede Menge Potential.
Das Potential liegt ganz auf Deiner Seite, werter Duisburger.
Welche Gedanken, welche Worte würden Dir als Leser nicht oberflächlich erscheinen?
Kritik, die nicht konstruktiv ist, bringt der Autorin wenig.

Schöne Grüße, NDK
 

Duisburger

Mitglied
Welche Gedanken, welche Worte würden Dir als Leser nicht oberflächlich erscheinen?
Ich bin kein Ghostwriter.
Warum befasst du dich nicht mit den Text der Autorin, anstatt mit den Kommentaren der Leser. Auch das ist nicht konstruktiv. Fragen wie die Deine erwarte ich, wenn schon, von der Autorin. Alles andere wird sich im Dialog (mit der Autorin) ergeben.

Duisburger
 

NewDawnK

Mitglied
Warum befasst du dich nicht mit den Text der Autorin, anstatt mit den Kommentaren der Leser.
Duisburger, warum sollte ich an Tagebuch-Einträgen von Leuten, die ich nicht persönlich kenne und die sich aller Wahrscheinlichkeit nach in einer psychischen Ausnahmesituation befinden, herumkritisieren? Damit kann ich im Ernstfall auch mal einen gehörigen Schaden anrichten, findest Du nicht?

Zum Inhalt: Für mich ist dieser Text, so wie er ist, und auch sämtliche Kommentare zu diesem Text, einschließlich Deinem, nachdenkenswert. Punkt.
Dass die Autorin überhaupt den Mut gefunden hat, ihre aller Wahrscheinlichkeit nach sehr persönlichen Zeilen zu veröffentlichen, finde ich bewundernswert. Für diese Offenheit bin ich ihr dankbar. Schließlich ist es auch für uns Leser nützlich, wenn wir uns auf die letzten Themen des Lebens frühzeitig einlassen.
Dass eines der wichtigsten letzten Themen in diesem Leben die Sorge um den eigenen Schreibstil und die Rechtschreibung sein könnte, wage ich zu bezweifeln.

Ich denke, das nächste Wort sollten wir nun der Autorin überlassen, schließlich ist dies nicht unser Thread.

Schöne Grüße, NDK

P.S. Falls Dir nicht passt, was ich schreibe, kannst Du, wie Du ja vielleicht schon weißt, jederzeit den Mod-Alarm-Knopf drücken. Dann brauchen wir beide hier nicht den Hilfssheriff zu spielen.
 

petrasmiles

Mitglied
Hallo moon-child,

auch mir gefällt der Gedanke recht gut und die angestrebte Haltung, wie man mit dem Gedanken des nahenden Todes umgehen könnte.

Die Rechtschreibung und die sprachlichen Defizite sind schon angemerkt worden.

Ich gehe übrigens nicht davon aus, dass dieser Text autobiographisch ist, dafür ist die Distanz zum Sterben zu groß. Ich meine die Glaubwürdigkeit, ob ich gerade von jemandem lese, der sich mit seinem nahenden Tod auseinandersetzt. Man spürt noch zu sehr den Autor, der gerne statements machen möchte.

Dann halte ich es nicht für glaubwürdig, dass einer Person ihr Tod angekündigt wird, ohne dass sie in der Zeitspanne bis dahin Einschränkungen ihrer Lebensqualität erleiden werden wird. Das kommt bei Dir so als Spaziergang daher, der halt nur ein endgültiges Ziel hat.

Und ich glaube auch nicht, dass jemand, der noch fünf Wochen zu leben haben wird, weiter arbeiten gehen möchte.

Dagegen würde ich sehr wohl glauben, wenn diese Person sich wünschen würde, ihr normales Leben weiterzuführen, und arbeiten könnte, wenn sie sich damit auseinandersetzte, wie viel ihr gewisse Rituale und Handlungsabläufe bedeutet haben.

Ich würde bei der Überarbeitung bei der Glaubwürdigkeit ansetzen.
Liebe Grüße
Petra
 

moon-child

Mitglied
Kapitel 1

Nun ja diese Zeilen stammen nicht direkt von mir. Ich habe sie im Auftrag einer sehr guten Freundin eingestellt.
Es war ihre Art mit Ihrer Situation klar zu kommen.
Und ich kann stolz behaupten, dass sie das was sie geschrieben hat genau so durchgezogen hat. Sie starb am 12. Dezember 2007. Ihr letzter Arbeitstag war der 10. Dezember.
Ich denke das sie und allen bewiesen hat das es möglich ist!


Freundliche Grüße
moon-child
 



 
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