Kleine Geheimnisse

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mustafa

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Kleine Geheimnisse

Jeder von uns hat dieses oder jenes kleine Geheimnis.
Bei manchen „kleinen Geheimnissen“ ist es besser, daß sie ein Geheimnis bleiben.
Andere jedoch „bringen einem zum Lächeln“, wenn man sich daran erinnert.
Falls man sich erinnert!

Auch ich trage ein solches kleines Geheimnis seit diesen Urlaub in Paris mit mir rum.
Ich wollte einfach keinen Ärger mit meiner Freundin, deshalb verschwieg ich ihr mein kurzes Erlebnis, welches dann zu meinem kleinen Geheimnis wurde.

Schon die Planungsphase für unseren trip nach Paris erwies sich als sehr schwierig.
Mein Gott, es war Paris – nicht Kalkutta. Ein paar Stunden mit dem Auto und wir waren da.
Nein, ich glaube, daß sie das eher als eine Weltreise plante.
Nicht einen Reiseführer wälzten wir durch. Nein, um wirklich alles zu sehen besorgten wir uns verschiedene Reiseführer. Mit dieser Logik, konnte ich gar nichts anfangen.
In jedem stand in anderen Worten immer dasselbe.
Schlimm war, daß ihre Planung kein Ende nehmen wollte. Es ging so bis zur Abfahrt.

Ihre Planung trug Früchte in ihr.
Den Louvre, Notre Dame, daß „berühmte Kaufhaus“ mit dem Cafe in der obersten Etage und wirklich vieles mehr hatten wir uns schon angesehen.
In Cafes voller Touristen machten wir halt und speisten so französisch wie nur Touristen speisen konnten. Ich erkannte meine Reiseführer bei vielen Touristen wieder – und viele Touristen natürlich auch. Wir sahen uns alle dasselbe an und speisten alle in ähnlichen Lokalen. Eben in jenen, die in den Reiseführern besonders hervorgehoben wurden.

Abends war sie dann immer so müde, daß sie nicht mehr weggehen wollte.
Alleine losziehen, es wäre ein Desaster geworden.
Die Hölle hätte sie mir heiß gemacht, wenn ich auch nur angedeutet hätte, alleine weggehen zu wollen.
„Dann zieh doch los, amüsier dich. Brauchst dich auch nicht wieder blicken zu lassen. Entweder bin ich wieder in Deutschland oder ich werde mir allein, nach meinem Plan die Stadt ansehen. Mach doch was du willst“.
Den ganzen Abend hätte ich mir solche Sätze anhören müssen, eben wenn ich auch nur angedeutet hätte, alleine was zu unternehmen.

Ich wollte die Stadt bei Nacht erleben. Durch enge, verwinkelte Gassen und schräge Clubs wollte ich streichen. Das Rotlichtviertel mit seinen dunklen Kaschemmen, die wilden Parties bei Nacht – weggehen wollte ich und Menschen kennenlernen, die mir ihr Paris zeigen.
Das wollte ich.

Oh, meine Freundin wäre überallhin mitgegangen. Ja, jede Boutiqe hätten wir unsicher gemacht. Jedes Touristenereignis, irgendwelche Bootsfahrten an der Seine, Muschellokale und irgendwelche Nepplokale hätten wir mitgenommen. Zu wirklich jeder Schandtat wäre sie bereit gewesen.

Aber nur bis elf. Das war die Zeit, in der sie immer ins Bett ging. Notgedrungenerweise war das die Zeit in der wir ins Bett gingen, um fit für den nächsten Tag zu sein.
Um elf! Wer, außer ein paar Touristen, die so tun als wären sie jedes Jahr in ihrer selben Traumstadt, geht um diese Zeit ins Bett?

Ich hatte einfach keine Lust auf dieses ganze organisierte Theater.

Hineinleben wollte ich mich in „mein Paris“.
Auf eigene Faust wollte ich die Stadt entdecken. Wollte durch Straße ziehen, ohne vorher zu wissen wo ich lande und was mich erwartet.
Doch der einzige Weg, den ich in diesen Tagen für mich hatte, war der Weg zum Parkhaus.
Ab und zu mußte ich nach meinem Wagen sehen.

Früh am nächsten Tag brachen wir auf.
Genervt war ich schon, als meine Freundin die „to-do Liste“ mit mir durchgehen wollte. Wir machten sowieso das, was sie Wochen zuvor geplant hatte.
Depremierend war es, wieder einen Plan in der Hand zu haben, an denen Abhackkästchen waren. Als ob wir später Rechenschaft ablegen mußten, was wir alles gesehen oder nicht gesehen hatten.

Ein großes vollgeschriebenes Blatt hielt ich wie die letzten Tagen in den Händen.
Sehenswürdigkeit um Sehenswürdigkeit mit Metroverbindung waren fein säuberlich Zeile um Zeile notiert. Daneben ein Kästchen, in welches ein Hacken kam, nachdem wir es uns angesehen hatten.

Nachmittags, nach vielen Stunden Fußmarsch und zig Metrostationen machten wir Rast in einem Muschellokal. Dieses stand auch in einem unserer Reiseführer. Unter der Rubrik „Wo Pariser gerne essen“ hatte sie sich dieses Lokal besonders hervorgehoben.

Hunger hatten wir.
8 Stunden waren wir unterwegs. Nach einem Museum besuchten wir eben dieses Lokal. Es war ein gemütlich eingerichtetes Bistro mit einer Tageskarte von Fisch und Muschelgerichten. Wir setzten uns an den einzigen Tisch, der noch nicht von Touristen besetzt war.
Das war also laut unseren Reiseführer, der Geheimtip in der Rubrik „wo Pariser gerne essen“!

An unserem Nebentischen saßen Deutsche, Spanier, Italiener. Selbst der Wirt sah nicht aus wie ein Franzose. Er war ein Algerier. Ich mußte ihn einfach fragen, woher er kam.
Meine Freundin bestellte sich einen Muschelteller. Ich hatte mehr Lust auf ein belegtes Brötchen mit Meeresfrüchten.
Muscheln mag ich nicht besonders. Mir sind sie einfach zu schleimig. Vermiesen wollte ich meiner Freundin ihr essen nicht. Deshalb behielt ich dies auch für mich.

Gott war ich froh, keinen Muschelteller nur aus wohlgefallen zu meiner Freundin bestellt zu haben.


Später, als wir an der Metrostation weiter zu unserem nächsten Etappenziel ziehen wollten, stellte sich bei meiner Freundin ein „Unwohlsein-Gefühl“ ein.
Ihr wurde schlecht.
Warscheinlich vertrug sie die Muscheln nicht, die sie in dem „Szenetip-Lokal“ gegessen hatte. Ihr wurde so schlecht, daß wir unseren Plan aufgaben und zurück zum Hotel fuhren.
Ohne sich zu übergeben erreichten wir nachmittags bei Sonnenschein unser Hotel.
Sie lag sich gleich ins Bett und wollte nur noch schlafen.


Viel konnte ich nicht für sie tun.
Mir war nicht schlecht. Ich wollte noch etwas von diesem schönen Tag haben.
Ich schlug meiner Freundin vor, nach dem Wagen zu sehen. Vielleicht hatte ich etwas gegen Übelkeit in meinem Verbandskasten.

Ich wußte genau, daß ich keine Pillen gegen Übelkeit mit hatte.
Mein Gott, sie hatte was falsches gegessen. Oft ging es mir selbst so. Ihr war halt jetzt übel.
Sollte ich deshalb auch im Hotel bleiben. Nein, jetzt war die Chance, das Hotel mit mehr Zeit für mich zu verlassen.
Der Rest von diesem sonnigen Nachmittag war „mein“.

Ohne ein schlechtes Gewissen schlenderte ich „allein“ durch Straßen voller Menschen.
Endlich keinen Plan zu haben. Zum Teufel mit diesem idiotischen Besichtigungsprogramm.
Alles wirkte plötzlich so befreiend auf mich.

Losgelöst soltzierte ich in einem Obstladen und kaufte mir bei einem Araber einen Apfel.
„Obstläden gibt es an dieser Straße sehr viele“, dachte ich mir, als ich mit meinem angebissenen Apfel weiter die Straße entlangging.
Nach ca. 10 minuten Fußmarsch änderten sich die Läden doch langsam.
Ich glaube, daß ein Elektronikviertel losging.
Viele Afrikaner hatten kleine Läden mit kleinen Schaufenstern,
in denen allerlei gebrauchte Fernseher und Stereoanlagen ausgestellt waren.
Weg waren meine Obst- und Gemüseläden. Die Straßen wurden nun künstlich bunter durch die ganze Leuchtreklame, welches die Schaufenster bis ins letzte Eck ausleuchtete.

Die Menschen auf „meiner Straße“ gingen alle ihre Wege. Es waren keine Touristen zu sehen.
Komisch, ich fühlte mich sogar in diesem Augenblick ein wenig Französisch.
Ein Hemd und eine Jeans hatte ich an.
Ich sah aus, als ob ich hier in einem Obst und Elektroladen arbeiten würde.
Ich wirkte auf jeden Fall nicht wie ein gehetzter Tourist mit einem Reiseführer in der Hand.

Mir fiel auf, daß
Obst- und Gemüseläden in arabischer,
Gebrauchtelektrogeräte in afrikanischer und das übrige, wie die größeren Supermärkte,
in Franzöischer Hand waren.

Es war Leben um mich. Keine Geschichte aus vergangenen Tagen über irgendwelche Menschen. Keine Geschichten von Heldentaten, keine Denkmäler und Museen.
Ich fühlte mich gut und war froh bemerkt zu haben, was um mich herum geschieht.
Durch unseren Plan ging das ganze „drumherum“, das eigentliche, was ich unter einem Urlaub verstand verloren.

Die Straße änderte wieder ihr Erscheinungsbild.
Die Schaufenster der Läden wurden jetzt mehr durch „nackte Tatsachen“ dekoriert.
Sexshop an Sexshop, gemischt mit kleinen Supermärkten begleiteten mich meines unbekannten Weges.

Interessant war es, vor diesem und jenem Schuafenster stehen zu bleiben.
Sie waren alle sehr ähnlich dekoriert. Pornofilme lagen meist auf einem dünnen rötlichen Stoff neben ein paar Handschellen und irgendwelcher Sexwundermedizin.
Der Gag waren die Gummipuppen. In allerlei Ausführungen waren sie „aufgeblasen“ anzusehen.
Fünf Ausführungen von der kleinen Blonden bis zu kleinen Schwarzen. Alle hatten sie große Brüste und Luftballon-Gesichter. Die Gesichter sahen aus wie schlecht gezeichnete Comics.
Alle hatten sie riesen Münder. Teilweise waren in den Mündern der Luftballonfrauen kleine Saugmaschinen eingesetzt.
Nicht ganz mein Ding.
Ich hol mir lieber so einen runter. Aber interessant anzusehen.

Die Gegend wirkte irgendwie verruchter.
Ich fühlte mich wohl.
So schlenderte ich Schaufenster an Schaufenster, bis ich an ein noch älteres Gebäude kam.
Die Gegend war schon mehr heruntergekommen, als die, die ich bis jetzt so gesehen hatte.
Vor dem Gebäude blieb ich stehen. Es mußte früher eine Vorhalle von irgendetwas großem gewesen sein. Vielleicht war es einmal ein Kino?
Jetzt, so schien es mir, war es ein Stripteaselokal.
Ein recht heruntergekommenes Stripteaselokal.
Der Gedanke, reinzuschauen, reitzt mich sehr. Rechts und links neben dem Eingang waren Glaskästen mit Bildern von irgendwelchen nackten Frauen..

Es waren Frauen zu sehen, die überhaupt nicht mein Typ waren.
Halbnackte Frauen, die in irgendwelchem Fummel einfach furchtbar auf diesen Fotos aussahen.
Quer über den Fotos war eine Aufschrift, auf der stand: „every 30min LIVE-NUDESHOW“.
Das regte dann noch mehr meine Aufmerksamkeit.
Ein aller roter Läufer lag vor der Eingangtür und zeigte Richtung Straße.
Der Laden wirkte so, als ob es schon mal wesentlich bessere Tage gesehen hatte. Dies ganze „drumherum“ fand ich sehr anrüchig. Noch einmal überlegte ich mir reinzugehen.
„Auf ein Bier. Wieso nicht!“ dachte ich mir, als ich auf dem roten Läufer Richtung Eingangstür schritt und die Tür öffnete.

Dunkelheit und Rauch schlug mir als erstes entgegen. Recht rasch gewöhnten sich meine Augen auf dieses neue Licht.
In gedämpften Rot erkannte ich mehrere Sitzgelegenheiten. 7 bis 8 Tische mit Plüschsofas standen verteilt im Raume rum. In der Mitte vom Raum war ein kleiner Laufsteg mit einer Stange. Neben dem Eingang war die Bar.
Eine Bedienung kam auf mich zu. In Englisch, wollte ich von ihr wissen, wann die Show losgehe. „Bald“ bekam ich zur Antwort, als ich mir ein Bier bestellte.

Wenige Menschen waren um mich herum.
Die Bardame und ein paar Frauen standen rum und unterhielten sich.
Es störte mich, allein hier zu sein.
Die Menschen, die hier waren, gehörten irgendwie zu Laden. Warscheinlich sind daß die Tänzerinnen, dachte ich mir, als mich eine wirklich furchtbare Frau ansprach.
Wie soll ich sie nur umschreiben. Also, sie war absolut nicht mein Typ.
Vielleicht 1,50m groß. Super Fett. Vom Geruch her überdeckt süßlich. Irgendein billiges Deo scheiterte an ihr, sie roch wiederlich Süß und furchtbar nach Alkohol.
Diese Frau stand plötzlich neben mir und lallte irgend etwas in französisch, welches ich nicht verstand.


Ich entfernte mich schnell von dieser Frau, und saß mich an einen Tisch.
„Nur nicht umdrehen“, dachte ich mir. Ich hatte keine Lust mit dieser Frau auch nur ein paar Worte zu wechseln.

Doch sie ließ nicht locker. Ich roch schon hinter mir ihren Schweißgeruch. Jetzt saß sie neben mir und schrie der Bedienung irgendetwas zu. Mich redete sie mit irgendetwas zu, was ich nicht verstand.
Ich wollte schon aufstehen und mich woanderhin setzen, als die Bedienung mit einem Glas Sekt ankam.
„Gott, ich gerate gerade in einen ganz großen Schlamassel!“, dachte ich mir, als ich ihr in Englisch versuchte zu erklären, daß ich mir schon die Menschen aussuche, die ich zu einem Getränk einlade. Sie, zählte bestimmt nicht dazu.
Das alles nutzte herzlich wenig.
Sie trank ihr Glas aus, stand auf und verpisste sich.
Die Stripteaseaufführung ging immer noch nicht los.
Nur noch raus wollte ich aus diesem Schuppen.
Ich winkte die Bedienung her, und wollte die Rechnung. So ging sie wieder von mir.
Ich wollte nur noch raus aus diesem Scheißladen.

Doch noch war ich drinn. Hinter der Bar war noch eine Türe. Diese ging auf, und ein etwa 40jähriger, tätowierter 2,10große Zuhältertyp mit furchtbar dummen Augen brachte mir die Rechnung. 810 France für ein Bier......

So stand er vor mir und wollte ganz selbstverständlich abkassieren.
In Englisch wollte ich wissen, wie diese „Mamutrechnung“ zustande kam.
Getrunken hatte ich nur ein Bier.
Da wurde er schon ungemütlicher. Zornig warf er mir einen Blick zu
und hielt seine Hand auf. Er wollte das Geld.
Da wurde ich auch ein wenig trotzig. Egal, was das für ein Berg Mensch war.
Wütend war ich, ließ es mir aber nicht so anmerken.

Den Umstand zuzuschreiben, daß kein Gast im Lokal war, wurde er plötzlich sehr laut.
In französisch schrie er mir etwas zu. Ich verstand kein Wort.
Colerisch rannte er hinter die Bar, und kam knallrot im Gesicht angelaufen mit einem Schlagring in seiner Hand zurück.
So stand er nun vor mir. Drohend, flüsterte er mir irgendetwas zu.
Mein Gott, wieder so ein irrer. Gut, daß meine Freundin weit, weit weg war.
Weniger gut war, daß ich mehr Geld als sonst mit hatte.
Und am schlimmsten war, daß ich vielleicht jetzt ausgeraubt wurde.

Jetzt wurde dieser Berg von Mensch noch lauter. Er riß mich hoch und packe mich am Hemd.
Wieder schrie er mir etwas zu. Bevor ich alles registrierte, machte es einen donnernden Schlag, mitten in meinem Gesicht, und ich lag mit einem bösem Auge am Boden.

So stand der Abkassierer vor mir und gestikulierte mit den Händen, daß ich meine Kleidung ausziehen sollte. Ich verstand nicht, wieso die Kleidung. Hätte ein „her mit deiner Brieftasche nicht gereicht?“ Schon hatte ich wieder einen stechenden Schmerz. Diesmal im Bauch.
Mein „auf die Beine kommen“, dauerte ihm wohl zu lange und er trat mich. Kaum Luft bekam ich, als ich vor ihm stand.

Die dicke Frau von vorhin stand nun daneben. Der Typ wollte, daß ich ihm mein Hemd, meine Hose und meine Schuhe gab.

So zog ich mich in einem Stripteaseschuppen aus, und warf ihm mein Hemd und meine Hose zu. In Shorts stand ich nun im Laden.
Mein Gott, war mir das peinlich. Er durchsuchte meine Hose nach Taschen und zog meine Brieftasche raus. Shit, um die 500 france müßte ich drinn gehabt haben.
Das Geld nahm er raus. Dann durchsuchte er meine Schuhe.

Was sollte ich da sagen. Mein Auge und mein Bauch taten mir weh.
Dieser Mensch sah mich dann grinsend an, riss die Eingangstür auf und war meine Sachen auf die Straße.
Wieder spürte ich seine Arme, als er mich Richtung Ausgang dirigierte.
Auf der Straße lag ich dann, neben meinen Sachen.
Ich sammelte meine Sachen ein und zog mich am Eingang wieder an.
Einige Fußgänger sahen mich an, liefen aber dannn doch weiter. Gott war ich froh, daß niemand stehenblieb.

„Endlich draußen. Was für ein Arschloch.Zum Glück hatte er mir die Brieftasche auch hinterhergeschmissen. Dachte ich mir.
Meine Freundin durfte nichts von alldem erfahren.
Sie hätte gleich ihre Sachen gepackt und ich hatte schon genug Stress gehabt.
Nein, sie durfte einfach nichts davon erfahren.

Ich lief meinen Weg zurück Richtung Hotel. Die Magie der Straße war verloren. Die Läden wirkten nun auch so grau.
Anderes hatte ich im Kopf, als ich am EC-Automaten einer Bank, so um die 500 France abhob, einen Teil unserer Reisekasse.

In einem Cafe machte ich mich wieder einigermaßen frisch und trank noch ein Bier.

Meiner Freundin erzählte ich anschließend, daß ich mir mein Auge anstoß, während ich nach ihren Tabletten suchte. Ein dummer Zufall. Zum Glück nahm sie mir das ab.
Der Umstand, das wir früh zu Bett gingen, kam mir dann an diesem Tag ganz gelegen.
Das nahm sie mir dann auch ab.

Am nächsten Tag, ging alles wieder in seinen gewohnten Bahnen. Frühmorgens standen wir auch und machten uns auf. Einen Tag hatten wir ja fast verloren. Es gab noch viel zu sehen...
Sanft wie eine Katze nahm ich die Tortur, geplagt wegen meines schlechten Gewissens die nächsten Tage hin.

Jetzt im nachhinein muß ich grinsen und stelle mir vor, daß es doch ziemlich verrückt war.
Verrückt auch, es niemanden erzählt zu haben, nachdem wir zurück aus Paris waren.
Wem hätte ich es auch erzählen können...
Es war mein kleines Geheimnis.

Jetzt , nach Jahren ist es eine schöne Erinnerung.
Schön, weil es überstanden und eine Erfahrung übriggeblieben ist.
Seitdem war ich nie mehr in einem Stripteaseschuppen...
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Wo bitte findet das "schön" dieser "schönen Erinnerung" statt?
Was hat der Ausrufe-Satz "Falls man sich erinnert!" für eine tiefere Bedeutung in dieser Geschichte?

Viel zu viel Vorrede – ehe das "schöne Ereigniss" beginnt, ist der Text schon halb rum.
Viel zu oft eine merkwürdig „hoppelnde“ Aneinanderreihungen von Sätzen, die in Wirklichkeit das selbe aussagen. Auch in den Sätzen „hoppelt“ es oft durch die (in ihrem Sinn nicht ganz nachvollziehbare) Verdrehung der üblichen Satzstellung.
Zu oft „Schlaufen“ – meint: die (in ihrem Sinn nicht ganz nachvollziehbare) Wiederholung von schon mal Gesagtem.
Zu viele Rechtschreibfehler, um sie unter "passiert schon mal" abbuchen zu können.

…davon mal ganz abgesehen: Der Typ (der hier als Ich-Erzähler auftritt) kann einem nur leid tun – er hat offenbar ein beinahe krankhaftes Vergnügen am "sich dreckig fühlen" und daran, andere an diesem Gefühl teilhaben zu lassen.
 

anemone

Mitglied
Hallo Mustafa,

mir hat deine Geschichte sehr gefallen,
zeigt sie doch, wie unterschiedlich die Vorstellungen einer Reise oft sind und wie wenig sich der Mensch mit seiner Meinung durchsetzen kann.
Ja, ein wenig Freiheit muss sehr schön sein, wenn man sie sich heimlich nehmen muss. Sie wird zum Abenteuer an das du lange zurückdenken wirst.

Vielleicht etwas viele Rechtschreibfehler und den Anfang etwas kürzen. Sonst nicht schlecht!
 



 
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