Kleine Verzweiflung

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Amandi

Mitglied
Komm zurück! Los komm, roter Faden, los! Und bleib\' dann da! Ich würde dir schon Beine machen, hätt’ ich noch die Kraft dazu. Begleite mich doch! Nein - wie ein Vorschulkind beiß’ ich mir auf die Zunge bei dem Versuch, dich an mich zu binden. Kein Knoten will gelingen. Kindlich unbeholfen binde ich nur lose Schleifen, niedlich ja.
Du bist so lang, roter Faden. Lang und unendlich. Unendlich lang, unendlich. Bin ich das Rotkäppchen, das nicht auf seinem Weg bleiben will? Nie ankommen will, lieber nach links und rechts ausbüxt? Wenn man nach vorne schaut, überkommt einen eine Müdigkeit. Bitte nicht dieser Blick auf diesen endlos langen, faden, mittelbraunen Weg. Nichts Interessantes zu sehen auf diesem Weg. Nichts außer Weg. Der Horizont ist gnädig und gibt dem Ganzen einen Rahmen. Das Grün der anstehenden Büsche sieht man nicht. Und wenn – man kennt das Grün dieser Blätter! Womit sollen die mich noch überraschen? Man kann sich schon noch vorstellen, dass ein niedliches Eichhorn von links nach rechts den Weg überquert. Aber was ist schon ein Eichhorn gegen ein Einhorn. Und auf ein Einhorn kann man nun wirklich nicht hoffen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo Amandi,


erst einmal herzlich Willkommen auf der Leselupe und viel Spaß beim Lesen, Kommentieren und natürlich Veröffentlichen.
Die Idee deines kleinen Textes hat mir gefallen und daher habe ich dich freigeschaltet, jedoch braucht dein Text noch ein wenig Feinschliff. Mit diesem Text stellst du dich deinen Lesern vor und er entscheidet, ob du viel und gerne gelesen wirst.

Lieben Gruß
Franka
 

Carlo Ihde

Mitglied
Kenne diese verflixte Situation: das Ende des Roten Fadens ist nur deshalb nicht zu sehen, weil es hinter dem Horizont liegt. Dann fühlt man sich irgendwie bodenlos. Bestenfalls kann man das mit einem "ozeanischen" Gefühl sublimieren. Viel Glück dabei.
 



 
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