Kleine Weise

3,70 Stern(e) 7 Bewertungen

sesch nesut

Mitglied
Kleine Weise

Eine leise feine Weise
raunt seit Anbeginn der Zeit
vom Versterben und Verderben
flüstert sie Vergänglichkeit.

Als die Nacht fällt überm Schlachtfeld
wo Blut versickert, Mensch vergeht,
erklingen wieder Heldenlieder.
Ein Held ist, wer am End noch steht.

Eine leise feine Weise
raunt seit Anbeginn der Zeit
vom Versterben und Verderben
und von Narrenmenschlichkeit.
 

sesch nesut

Mitglied
Lieber Helmut,

mein Ansinnen war es eigentlich, das Töten durch das versetzte Metrum herauszuheben. Das ist scheinbar missglückt. Ich habe die 2. Strophe nun dem Rest angepasst.
Meinst du, es ist in Ordnung so?

Eine leise feine Weise
raunt seit Anbeginn der Zeit
vom Versterben und Verderben
flüstert sie Vergänglichkeit

Als die Nacht fällt überm Schlachtfeld
Blut versickert, Mensch vergeht
klingen wieder Heldenlieder
Und ein Held ist, wer noch steht

Eine leise feine Weise
raunt seit Anbeginn der Zeit
vom Versterben und Verderben
und von Narrenmenschlichkeit


Vielen Dank für deinen Hinweis!

Viele Grüße
Chajan
 
A

AchterZwerg

Gast
Hallo Chajan,
eine feine Betrachtung zum Wahnsinn des Krieges, die durch das Stilmittel der Wiederholung an Eindringlichkeit gewinnt. Du kommst ohne spektakuläre Blutströme aus, was ich positiv empfinde.
Zwei Wörter würde ich dir gerne stehlen und einen Punkt gegen einen Gedankenstrich austauschen, nämlich:
Kleine Weise

Eine leise feine Weise
raunt seit Anbeginn der Zeit
vom Versterben und Verderben
flüstert sie Vergänglichkeit.

Als die Nacht fällt überm Schlachtfeld
[strike]wo[/strike] Blut versickert, Mensch vergeht,
erklingen wieder Heldenlieder -
[strike]Ein[/strike] Held ist, wer am End noch steht.

Eine leise feine Weise
raunt seit Anbeginn der Zeit
vom Versterben und Verderben
und von Narrenmenschlichkeit.
Ansonsten schmiegt sich der Klang deines Gedichts angenehm ins Ohr.
Freundliche Grüße
der 8.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo,

...wie schon beim letzten Gedicht (eines anderen Autoren) wird hier mein guter Eindruck ganz zum Schluss zerstört. Narrenmenschlichkeit? Ein unmögliches Wort, das bei mir völlig unpassende Assoziationen hervorruft. Schade.

Gruß

Jürgen
 

sesch nesut

Mitglied
Kleine Weise

Eine leise feine Weise
raunt seit Anbeginn der Zeit
vom Versterben und Verderben
flüstert sie Vergänglichkeit.

Als die Nacht fällt überm Schlachtfeld
Blut versickert, Mensch vergeht,
erklingen wieder Heldenlieder -
Held ist, wer am End noch steht.

Eine leise feine Weise
raunt seit Anbeginn der Zeit
vom Versterben und Verderben
und von Narrenmenschlichkeit.
 

sesch nesut

Mitglied
Hallo 8. Zwerg,

ich danke dir für deine Mühe, die du dir mit diesem Gedicht gemacht hast.
Das Lustige ist, dass ich den Helden zuerst artikellos dort stehen hatte, bevor ich daran ging, alles zu versaubeuteln. ;-)
Ich habe es jetzt wieder geändert.

Viele Grüße (auch an die anderen ;-)
Chaj
 

sesch nesut

Mitglied
Hallo Jürgen,

auch dir danke ich für deine Meinung zum Text.
Narrenmenschlichkeit ist ein treffendes Wort für das, was ich mit dem Text aussagen wollte. Das Leben ist kurz und wir haben nichts besseres zu tun, als es noch zu verkürzen, indem wir Kriege führen. Zum Wort selbst kann ich vor allem eines sagen: Es ist ein Wort.
Zu etwas Schlimmen werden Wörter erst in den Köpfen mancher Menschen.

Viele Grüße
Chaj
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Chajan,

ich finde deinen Text, so wie du ihn in deiner Antwort an mich niedergeschrieben hast,vollkommen in Ordnung. Das Versmaß stimmt jetzt durchgehend, eine gute Leistung von dir.
Danke für deine Antwort.

Liebe Grüße

Helmut
 

Walther

Mitglied
Lb. Helmut, lb. sesch nesut,

Helmuts Sicht der Dinge muß ich leider widersprechen, da S2V3 immer noch der Jambus tanzt und nicht der Trochäus stampft. Im Übrigen muß ich mich JoteS anschließen. Die ganze dritte Strophe reißt das an und für sich ordentliche Gedicht runter.

Wiederholungen sind nur dann akzeptabel, wenn sie als Kunstgriff erforderlich sind. Hier ist S3 nichts anderes als erneutes Reinhämmern von bereits Gesagtem. Das ist eben nun einmal das glatte Gegenteil von Verdichtung.

Das Wort Narrenmenschlichkeit ist kropfüberflüssig und bringt einen Spin in den Text, der durch nichts begründet und herbeigeführt wird. Kurz: Das Werk bedarf einer nachhaltigem Überarbeitung.

LG W.
 



 
Oben Unten