Marcus Richter
Mitglied
Kleiner Brief an den Generalstab
Ach, das war ein wundervoller Tag,
wisst ihr´s noch, damals vor einer halben Ewigkeit
als ich mit dieser kleinen, feisten Maus in inniglicher Zweisamkeit
beim Baden lag?
Wisst ihr´s noch?
Dann wisst ihr auch, dass diese Menschensammler
Wie Schmeißfliegen an meinem Hintern klebten
An meinem Hintern, du mein kleiner, fauler Gammler
Wie oft haben sie dir schon in das Maul getreten?
Du bist ganz wund vom Strammstehen.
Ach, wenn wir marschieren,
dann ist mein Blick so leer
und mein Verstand, der kriecht auf allen vieren
und meine Beine sind wie Blei, so schwer
Das erinnert mich ein jedes Mal daran,
dass ich nicht mal einem Fähnrich in den Hintern treten kann.
So schwer sind sie.
Ach, wisst ihr noch, wie es damals war,
als wir bis zum Morgengrauen liefen,
einfach so, weil uns so war
und wir dann bei den Apfelbäumen schliefen
Wisst ihr´s noch?
Heut spür ich nur noch
Den Stiefelknecht
Und in meiner Stirn da klafft ein Loch
So groß, wie eine Faust
Das ist mehr als ungerecht,
dass mich hier so der Affe laust
und mir meine Träume stielt
nur weil man mich für patriotisch hielt.
Ich bin doch nur ein Mensch.
Und ich habe nur zwei Hände.
Reicht es ihnen etwa nicht,
dass sie mit Apfelblüten spielen
solln sie deshalb vor ein Kriegsgericht
weil ihnen ihre Mordwerkzeuge nicht gefielen
Ach, ihr kleinen Fingerspitzen,
ihr kleinen, faulen Müßiggänger,
ihr spieltet schon an manchen Ritzen
und wart die schönsten Blütenfänger.
Ich seh es gar nicht ein,
dass ihr jetzt hier stramm steht
ihr seid für mehr bestimmt, als Knecht zu sein
auch wenn euch bald der Rohrstock lädt
Das ist doch nur wie Frühlingswind
Nach einer sternenklaren Nacht
Wir ziehen uns warm an, mein Kind
Und warten, dass die Sonne lacht
Nachwort:
Manchmal möchten meine kleinen Hände
Schon was zu packen kriegen
Und auch mein Arsch würd gern mal, wenn’s sich fände
In manchem Generalsstab auseinander fliegen.
Aber ich bin leider nur ein Mensch,
verzeiht,
und ich habe nur zwei Hände
Ach, das war ein wundervoller Tag,
wisst ihr´s noch, damals vor einer halben Ewigkeit
als ich mit dieser kleinen, feisten Maus in inniglicher Zweisamkeit
beim Baden lag?
Wisst ihr´s noch?
Dann wisst ihr auch, dass diese Menschensammler
Wie Schmeißfliegen an meinem Hintern klebten
An meinem Hintern, du mein kleiner, fauler Gammler
Wie oft haben sie dir schon in das Maul getreten?
Du bist ganz wund vom Strammstehen.
Ach, wenn wir marschieren,
dann ist mein Blick so leer
und mein Verstand, der kriecht auf allen vieren
und meine Beine sind wie Blei, so schwer
Das erinnert mich ein jedes Mal daran,
dass ich nicht mal einem Fähnrich in den Hintern treten kann.
So schwer sind sie.
Ach, wisst ihr noch, wie es damals war,
als wir bis zum Morgengrauen liefen,
einfach so, weil uns so war
und wir dann bei den Apfelbäumen schliefen
Wisst ihr´s noch?
Heut spür ich nur noch
Den Stiefelknecht
Und in meiner Stirn da klafft ein Loch
So groß, wie eine Faust
Das ist mehr als ungerecht,
dass mich hier so der Affe laust
und mir meine Träume stielt
nur weil man mich für patriotisch hielt.
Ich bin doch nur ein Mensch.
Und ich habe nur zwei Hände.
Reicht es ihnen etwa nicht,
dass sie mit Apfelblüten spielen
solln sie deshalb vor ein Kriegsgericht
weil ihnen ihre Mordwerkzeuge nicht gefielen
Ach, ihr kleinen Fingerspitzen,
ihr kleinen, faulen Müßiggänger,
ihr spieltet schon an manchen Ritzen
und wart die schönsten Blütenfänger.
Ich seh es gar nicht ein,
dass ihr jetzt hier stramm steht
ihr seid für mehr bestimmt, als Knecht zu sein
auch wenn euch bald der Rohrstock lädt
Das ist doch nur wie Frühlingswind
Nach einer sternenklaren Nacht
Wir ziehen uns warm an, mein Kind
Und warten, dass die Sonne lacht
Nachwort:
Manchmal möchten meine kleinen Hände
Schon was zu packen kriegen
Und auch mein Arsch würd gern mal, wenn’s sich fände
In manchem Generalsstab auseinander fliegen.
Aber ich bin leider nur ein Mensch,
verzeiht,
und ich habe nur zwei Hände