König Momme

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Die Maja

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Im hohen Norden unseres Landes, dort, wo das Meer nicht mehr weit und das Wetter oft kühl und nass ist, stehen auf dem Marktplatz einer kleinen Stadt die Standbilder eines Königs und seiner Frau. Der König hat den Arm um seine Frau gelegt. Die andere Hand hält er an sein Herz, und in den Gesichtern der beiden spiegelt sich ein Lächeln, das gütiger nicht sein könnte.
Obwohl schon viele Jahrhunderte vergangen sind, seit dieser König und seine Königin lebten - es sind drei ganze Jahrhunderte und noch ein paar Tage obendrein - ist der Name des Königs in der kleinen Stadt bis heute unvergessen. Gerne denkt man an den gütigen Herrscher, der erst durch ein schreckliches Ereignis zu einem besseren Menschen wurde, den Herrscher, der König Momme hieß.


Vor drei Jahrhunderten gab es unser Land, wie wir es kennen, noch nicht. Es war geteilt in viele kleine Fürstentümer, und jedes einzelne hatte seinen Herrscher. So auch ein kleiner Landstrich im hohen Norden. Der König und die Königin, eine wunderschöne Frau mit makellosem Gesicht und langem, kupferfarbenen Haar, liebten ihr rauschendes Leben im Schloss. Oft wurden prunkvolle Feste gefeiert, zu denen die Könige der anderen kleinen Länder mit ihren Königinnen geladen wurden. Die feinsten Speisen wurden aufgetischt, viele Sorten Fleisch, Fasan, Rebhuhn, Wildschwein, Reh, Hirsch, all das, was der König und die anderen Adeligen auf ihren Jagdzügen geschossen hatten. Es gab aber auch Fisch, wie Karpfen, Forelle oder Hecht, allerlei Sorten süßen Obstes, feinstes Gebäck. Später wurde getanzt. Jede Königin wollte schöner sein als die andere, und sie übertrumpften sich gegenseitig mit ihren Kleidern, die aus den schönsten Stoffen hergestellt und mit allerlei Gold, Silber und Diamanten verziert waren. Sorgen musste sich das Königspaar nie machen. Sie hatten alles, und noch viel mehr.

Ganz anders sah es bei den Untertanen aus. Sie arbeiteten schwer, und vom Wenigen, das sie hatten, mussten sie noch einen gewissen Teil an den König, ihren Fürsten, abgeben. Die Hütten der Bauern waren notdürftig aus Holz und Lehm gebaut und boten den Eltern, ihren vielen Kindern und oft auch noch den Großeltern gerade einmal so viel Platz, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Und selbst das verloren die armen Bauersfamilien nicht selten bei Unwettern, denn diesen hielten die Holzhütten oft nicht stand.
Während der König, seine Familie und die Adeligen am Hofe einen Leibarzt besaßen, der ein kluger Mann war und sie von vielen Krankheiten befreien konnte, so stand das Volk ohne medizinische Versorgung da, Krankheiten und der Tod gehörten zum Alltag. Mütter starben bei der Geburt ihrer Kindern und ließen ihren Mann und die bereits geborenen Kinder alleine zurück. Menschen gingen am Durchfall zugrunde, der durch das dreckige Wasser entstand, das sie gezwungen waren zu trinken.

Einmal trug es sich zu, dass immer mehr Menschen im kleinen, von der Armut geprägten Dorf am Hunger starben, den sie Missernten zu verdanken hatten. Und auch die Durchfallerkrankungen nahmen zu, denn das Wasser wurde schmutziger und schmutziger. Da machte sich eines Tages ein Mann aus dem Dorf auf den Weg zum Schloss. Draußen vor dem Tor wollte ihn der Torwächter nicht ins Schloss lassen, doch der Mann, ein Hüne, der zwei Köpfe größer war als meisten Menschen zu dieser Zeit, stellte sich vor ihn und erschütterte ihn damit bis ins Mark. Der Torwächter gestattete dem Mann den Zutritt. Der Mann wurde zum Adjutanten des Königs geschickt, und schilderte diesem sein Begehr. Der Adjutant grinste nur hämisch, ging jedoch zum König, um diesen vom Besucher zu unterrichten. Das laute Gelächter des Königs und seines Gehilfen hörte der hünenhafte Bauer selbst durch die geschlossene Tür. Da kam der Adjutant wieder. "Der König wird dich nicht empfangen. Und jetzt mach, dass du hier rauskommst. Und komm ja nicht auf den Gedanken, hier noch einmal aufzutauchen. Lumpenpack wie euch können wir in unserem Schloss nicht gebrauchen". Der Mann jedoch schüttelte den Kopf. "Das möchte ich vom König selbst hören". Der Adjutant, ein feister, ungehobelter Mann in prachtvollem Gewand, der nur Adjutant war, weil er seinen Vater, den alten Adjutanten, beerbt hatte, brach in furchtbares Gelächter aus. "Und jetzt hau hier ab und geh zurück zu deinem zerlumpten Weib und deinen dreckigen Bälgern. Wenn ihr zu blöd zum ernten seid, dann schert das hier niemanden".
Niedergeschlagen ging der Bauer nach Hause. Jetzt war alles verloren. Der König hörte ihn nicht an, und der König wäre der einzige gewesen, der ihm und den anderen Familien hätte helfen können. Als er zu Hause ankam, weinten seine Frau, die Großeltern und seine acht Kinder. Sein jüngstes Kind war vor wenigen Stunden am Durchfall gestorben. Es war noch kein Jahr alt. Der Bauer weinte ebenfalls und schwor sich eins: Eines Tages, wenn er genug Geld zusammengekratzt hatte, würde er sich eine Waffe kaufen und den schillernden König und seinen fetten Adjutanten dem Herrgott näher bringen.

So nahm das Leben wieder seinen Lauf. Im Schloss herrschte ein farbenfrohes Leben und draußen, in den Dörfern, ein Kampfs ums Überleben, den man entweder gar nicht oder gerade ganz knapp gewann.

Es waren einige Wochen vergangen, da hatte sich inzwischen eine schreckliche Hungersnot im kleinen Land ausgebreitet. Die Menschen hatten kaum etwas, das sie ernten konnten, und vom Wenigen mussten zunächst die Abgaben geleistet werden. Was blieb, reichte nicht zum Leben. Es starben jeden Tag Untertanten, vor allem die Kleinsten und die Alten wurde dahingerafft. Niemanden im Schloss interessierte es, man lebte in den Tag hinein.

Eines Morgens sattelte der König sein Pferd, um auszureiten. Da entdeckte er, in einiger Entfernung, einen Gegenstand auf der Erde liegen. Er ließ sein Pferd stehen und näherte sich dem Gegenstand, um nachzusehen, was es war. Er erschrak bis ins Mark, als er erkannte, dass es sich um eine Kind handelte, ein dürres Mädchen mit blondem, zerzaustem Haar und dreckigem Gesicht. Er stupste es an. Doch sie bewegte sich nicht. Das Kind war mausetot und der König entsetzt. In seinen prachtvollen Gemäuern konnte er das Leid gut von sich fernhalten, doch als er es nun mit eigenen Augen vor sich liegen sah, spürte er mit einem Mal, wohin dieses gleichgültige Verhalten geführt hatte. Tränen liefen ihm übers Gesicht und auf den Samt seines Umhangs. "Es tut mir so leid", flüsterte er dem Mädchen zu. Er rannte ins Schloss, in dem zu dieser Stunde noch jeder schlief, denn der König liebte es, zu frühester Stunde auszureiten, um sich danach noch gemütlich zu schlafen. Er schlich sich zu den Gemächern der Knechte, zog seine teuren Kleider aus, riss die Zopfperücke von seinem Kopf, warf alles auf den Boden und schlüpfte in die einfachen Kleider des Knechts. Dann sattelte er eines der älteren, lahmeren und weniger prachtvollen Pferde und ritt los, weg vom Schloss, weg vom Dorf, weg aus diesem Land, über das er so viel Unglück gebracht hatte. Nie mehr, niemals mehr wollte er mit diesem Leben etwas zu tun haben. Ein unstetes Leben, ohne Geld, ohne Besitz, mit dem Gedanken, nie zu wissen, ob er am nächsten Tag noch genug zu essen haben würde, das war das Leben, das er verdient hatte. Während er, in den Kleidern des Stallknechts und mit seinen langen, zotteligen braunen Haaren, die er unter seiner weißen Perücke immer gut hatte verbergen können, in der kühlen Morgenluft einer ungewissen Zukunft entgegenritt, liefen ihm immer noch die Tränen über die Wangen.

Er stellte bald fest, wie hart sein neues Leben war. Ständig hatte er Hunger und wusste nicht, wie er diesen bezwingen sollte. Er pflückte sich am Waldesrand Beeren, doch sein Magen knurrte immerfort. Er musste sich Geld verdienen. Als er eines Tages eine fahrende Truppe entdeckte, schloss er sich ihnen an. Momme nannte er sich, und die anderen nahmen ihn gerne auf. Als Scherenschleifer zogen sie durch die Lande, hatten gerade so viel, um überleben zu können. Eigentlich war das Leben, das Momme sich für sich ausgesucht hatte, doch wenn sie des Abends am Feuer saßen und über die Kluft zwischen Arm und reich sprachen, dann fühlte Momme diese schreckliche Schuld in sich. Ich muss allein sein, für immer muss ich allein sein, anderen kan nich nicht mehr unter die Augen treten, dachte er sich. Und so ritt er eines Nachts wieder weg, weg von seinen neuen Gefährten.

Momme erreichte nach Tagen einen Wald, der so finster und dich war, wie er es noch nie gesehen hatte. Er wusste nicht, wo er jetzt war, zu welchem Königreich dieser Wald gehörte. Sein ehemaliges Reich war es nicht mehr, dafür war er schon zu weit geritten. Und so begann er, in diesem Wald zu hausen, in dem es immer dunkel und kalt war, auch wenn Mittagsstunde herrschte, schlief auf dem nassen Waldboden, aß Früchte und Würmer, denn mehr gab der Wald nicht her. Kein einziges Tier, mit Ausnahme der Würmer und Fliegen, lebte dort, zumindest sah er nie eines. Nicht einmal Vögel flogen über den Baumkronen. Er hatte so viel, wie er brauchte, um nicht zu sterben, und war alleine. Das war das Los, das er gewählt hatte, das er hatte wählen müssen.

Es waren einige Wochen vergangen, da hörte Momme ein Knirschen der Zweige. Er sah auf und entdeckte bald darauf zwei Kinder, die ihn mit weit aufgerissenen Augen ansahen. Der Junge war vielleicht zehn, das Mädchen acht Jahre alt. "Dass Ihr es seid, das sah ich bereits im ersten Moment", sagte der Junge mit ehrfurchtsvollem Blick. "Die lange Zeit des Wartens ist vorbei", fügte das Mädchen hinzu. "Wovon sprecht ihr?" fragte Momme irritiert. "Unser Los", erwiderte der Junge. "Jeder, der uns begegnete in jenem finsteren Wald, war nicht der, auf den wir seit so vielen Jahren warten. Aber ihr seid es. Das wissen wir und Ihr werdet es auch bald wissen". "Ihr sprecht geheimnisvoll, Kinder, ich verstehe nichts", sagte Momme. "Wir sind verwunschen", sagte der Junge. "Eigentlich sind nicht wir es, sondern der Wald. Wir haben die Aufgabe, auf den Menschen zu warten, der den Wald erlösen soll. Bei jedem Menschen, der uns begegnet, spüren wir sofort, ob er der Richtige ist. Nicht Menschen begegneten uns seither. Die, die es nicht sind, verlassen den Wald so, wie sie gekommen sind, und vergessen sofort sowohl uns, als auch den Wald. Bei Euch haben wir gespürt, dass unser Warten ein Ende hat. Erlöst den Wald, und auch Ihr seid erlöst von dem Kummer, der euch plagt". "Woher wisst ihr..."? fragte Momme erstaunt. "Wir sind allwissend, darum warten auch wir in diesem Wald", erklärte das Mädchen. "Wie heißt ihr?" fragte Momme. "Mein Name ist Isidri, und neben mir steht meine Schwester Rubina", antwortete der Junge. "Mein Name ist Momme", sagte Momme. "Das wissen wir", lächelte Isidri. "Was muss ich tun?", fragte Momme. "In der Mitte des Waldes, etwa ein halben Tagesmarsch von hier entfernt, befindet sich ein See. In der Mitte dieses Sees liegt eine kleine Insel. Auf ihr thront seit geraumer Zeit ein Ungeheuer. Man kann es kaum beschreiben. Dieses Monster hat den ganzen Wald verwunschen. Alle Tiere, mit Ausnahme der Würmer, Spinnen und Insekten, sind aus dem Wald verschwunden. Es ist immer dunkel, kein Lichtstrahl erhellt den Wald, und die Sonne scheint nicht mehr, es ist kalt wie an einem Wintertag, auch wenn andernorts die Sonne scheint. Der Auserwählte, also Ihr, kann den Bann des Monsters durchbrechen", erlärte Isidri. Momme nickte. "Ich werde es versuchen".
Am nächsten Tag machten sie sich auf den Weg zum See. Nach vielen Stunden erreichten sie ihn. Das Monster konnte man kaum beschreiben, damit hatte Isidri recht gehabt. Es sah aus wie eine Mischung aus den verschiedensten Tieren, wie ein Wildschwein, das gleichzeitig ein Wolf, ein Löwe, ein Drache und ein Adler war. Seine gewaltigen Reißzähne ließen Momme das Blut in den Adern gefrieren. "Was soll ich tun", fragte er zitternd. "Geht hin, mein Freund, und stellt euch mit ausgestreckten Armen vor das Ungeheuer. Dann wird etwas geschehen, ich weiß nicht genau was, aber ich weiß, dass Euch nichts passiert". Mit zitterndem Körper ging Momme ins Wasser, schwamm zur Mitte des Sees, kletterte auf den Inselboden und stellte sich mit ausgestreckten Armen vor das Ungeheuer. Ihm war nichts mehr wichtig. Wenn er sterben würde, dann hätte er nichts verloren. Und er fühlte, dass ihm der Tod eigentlich ganz recht kam. Dann müsste er nicht mehr leiden, mit jener Schuld leben. Doch es kam nicht so, wie er es sich erwünscht hatte. Als das Monster ihn mit seinen riesigen Augen ansah, zog es sich ganz seltsam zusammen. Momme erschrak. Es sah aus, als verforme es sich immer mehr zu einem undefinierbaren Klumpen. Doch der Klumpen bewegte sich, nahm und mehr Gestalt, bis er sich in ein Reh, ein wunderschönes Reh, verwandelt hatte, das mit einem riesigen Satz über den gesamten See sprang und dann im dichten Wald verschwunden war. Mit einer Handbewegung zeigte Isidri Momme, dass er zurückkehren sollte. Als Momme wieder bei seinen Gefährten stand, sprach Isidri: "Nun ist der erste Teil geschafft. Ihr habt das Monster besiegt, und Ihr seht, Ihr musstet nicht viel dafür tun, dass Ihr auserwählt seid nach so vielen Jahren, hat eigentlich alles für euch erledigt. Jetzt soll wieder Licht und Sonne in den Wald zurückkehren. Dafür müsst ihr einen Spruch in den Himmel sprechen. Und auch euer Leid und das Leid der anderen wird mit diesem Spruch beendet sein. Streckt die Arme aus, und sprecht laut, mit Blick gen Himmel gerichtet: "Zauber des Lichts, zeig dich und deinen Schein, und keine Not soll mehr über meinem Lande sein". Er tat, wie befohlen und in dem Moment, als er den Satz beendet hatte, waren Vögel zu sehen, die hoch über dem Waldboden flogen, aus der Entfernung sah man einen Fuchs und ein paar Rehe liefen an ihnen vorbei. Es war hell, und man spürte die warmen Sonnenstrahlen. Die Kinder strahlten und Momme strahlte noch mehr. Er wirbelte die Kinder durch die Luft und die drei fassten sich an den Händen und tanzten vor lauter Freude einen Reigen. Irgendwann lösten sich Isidri und Rubina von Momme. Beide sahen ihn geheimnisvoll an. "Schließe die Augen, Gefährte", sagte Isidri. Momme schloss die Augen. Für einen Moment war es, als schliefe und träume er. Als er die Augen wieder öffnete, trug er seinen samtenen Umhang und seine weiße Zopfperücke, neben ihm stand nicht die klapperige Mähre, sondern sein prachvolles Reitpferd, und zwei Kinder standen ihm gegenüber, die ihn glücklich anstrahlten. "Reiten wir nun nach Hause, Vater?" fragten sie. "Aber ja, meine Kinder", erwiderte Momme. Er setzte sie vor sich auf das Pferd, und sie ritten nach Hause. Gar nicht mehr lange dauerte der Weg. Sie sangen fröhliche Lieder, winkten den Untertanen zu, die auf ihren Feldern arbeiteten, die vor lauter leuchtendem Getreide nur so strahlten. Es war eine der besten Ernten der letzten Jahre. Auch das mausetote Mädchen aus dem Schlossgarten war dabei und jubelte dem König zu, und genauso ihr Vater, der hünenhafte Bauer, der einmal als Bittsteller im Schloss gestanden hatte. Im Schloss angekommen, umarmten die drei die Königin. "Hattet ihr Spaß beim Ausreiten?", fragte sie. "Oh ja, Mutter", erwiderten Isidri und Rubina im Chor. Der König küsste seine Frau. "Ich liebe dich". "Ich liebe dich auch, Momme", sagte die Königin. Die Kinder gingen nun bald schlafen und am nächsten Morgen erzählte Rubina den Eltern: "Mutter, Vater, ich habe heute von einem dichten Wald geträumt, der von einem Monster auf einer Insel in einem See bewacht wird. Plötzlich kommt ein Mann, stellt sich hin, und auf einmal verkleidet sich das Monster in ein Reh". Und Isidri erzählt: "Ich habe von einer Gruppe Scherenschleifer geträumt. Einer hatte ein ganz klapperiges altes Pferd". Die Eltern lächelten, verzaubert von der Phantasie, die ihre Kinder noch hatten. "Ach, könnte man doch für immer Kind bleiben", sagte Momme, und seine Frau stimmte ihm verzaubert lächelnd zu.

So lebten die Königsfamilie und auch die Untertanen glücklich bis ans Ende ihrer Tage.Niemand erinnerte sich an die schrecklichen früheren Zeiten, denn es hatte sich nie gegeben. Es gab kaum ein Fürstentum, in dem König und Untertanen so oft gemeinsam lachten, gemeinsam Feste feierten. Oft waren fast alle Untertanen im großen Schlosspark versammelt, aßen, tranken und sangen gemeinsam. Die Untertanen liebten ihren König und seine Frau, und als beide eines Tages nicht mehr lebten, entschloss sich ein Steinmetz aus dem Dorf, ihnen ein Standbild zu bauen. Dieses steht noch immer auf dem Marktplatz des Dorfes, das sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer kleinen Stadt entwickelt hat. Erinnern kann sich nun niemand mehr an ihn, aber man spricht noch heute mit Bewunderung von dem König, dessen Name König Momme war.
 
Hallo Die Maja,

„das ist ein richtiges, schönes Märchen“ habe ich mir beim Lesen gedacht.
Ein König besiegt ein Ungeheuer, verwunschene Kinder, Glück über Menschen und Land.
Und „so müssen Märchen (für mich) sein“; das war mein nächster Gedanke.

Diese Passagen gefallen mir besonders:
Der König hat den Arm um seine Frau gelegt. Die andere Hand hält er an sein Herz, und in den Gesichtern der beiden spiegelt sich ein Lächeln
Nett, anrührend, schön. Die Schilderung des Standbildes ist aufbauend und positiv; sie tut dem Herzen gut, finde ich.
Dieser Satz:
ist der Name des Königs in der kleinen Stadt bis heute unvergessen
hat mich neugierig gemacht. Ich habe mich also bequem hingesetzt und die Geschichte gelesen.
Ganz anders sah es bei den Untertanen aus
. Aha, denke ich: jetzt wird die schlimme Situation der Menschen vor der angekündigten Umwandlung de Königs geschildert. Ich bin gespannt, was passiert.
Einmal trug es sich zu
Naja, die altmodischen Ausdrücke in neueren Märchen sind nicht mein Fall. Ich bevorzuge die Sprache von heute. OK, es ist deine Geschichte.
einen Wald, der so finster und dich war, wie er es noch nie gesehen hatte.
Toll beschrieben. Finster und dicht, diese beiden Ausdrücke passen in dieser Situation genau auf die Atmosphäre.
Wir sind verwunschen
und
Bei jedem Menschen, der uns begegnet, spüren wir sofort, ob er der Richtige ist
Genau so muss sich ein Märchen lesen.
"Wie heißt ihr?" fragte Momme
Ich habe den Namen Momme in Wikipedia nachgeschlagen. Aus Namensgebungen kann man manchmal den Charakter der Figur ableiten. Also. Momme, nordfriesischer Name, bedeutet laut wiki = glänzender Gedanke oder glänzemder Geist. Der Name passt zu einem König.
Dann:
? Wiki: arabischer Name. Das sagt mit, im Zusammenhang mit der Geschichte, im Moment nichts.
Rubin. Edelstein, wertvoll. Wiki: etymologisch für Rot. Rubine wurden früher gerne als Talismane verwendet. Aha, Rubina soll Momme also im Kampf mit dem Ungeheuer Glück bringen.
Es sah aus wie eine Mischung aus den verschiedensten Tieren, wie ein Wildschwein, das gleichzeitig ein Wolf, ein Löwe, ein Drache und ein Adler war. Seine gewaltigen Reißzähne
Genau. So sieht ein Ungeheuer im Märchen aus.
"Zauber des Lichts, zeig dich und deinen Schein, und keine Not soll mehr über meinem Lande sein".
Zauber des Lichts, Zauber des Märchens, Zauber deiner Geschichte.
Also, toll geschrieben.
Liebe Grüße. Rhondaly.
 



 
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