Komm über mich

4,10 Stern(e) 8 Bewertungen
S

Samoth

Gast
an Khalidah

ein Wort, was da lautet: WUNDERSCHÖN


Servus

Thomas
 

Khalidah

Mitglied
Na dann

... hat sich meine Schreibblockade ja
doch noch als Brutzeit entpuppt... :)
Das erste Gedicht seit einer kleinen Ewigkeit,
das nicht irgendwelche Weisheiten enthält...ich hatte schon vergessen, dass ich noch etwas anderes kann als schwafeln und predigen... *G*

Liebe Grüße euch allen
Khalidah
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dahinter

Hallo Khalidah,

Dein Text klingt so wunderschön, da musste ich ihn nochmals lesen...
Und verfing mich.
In der ersten Strophe wird die Nacht angesprochen. In der zweiten - ja wer?
Ein Partner?
Dann klingt das "Wegsein" und "Überlaufenwerden" gar nicht gut. Da wird auf jemand rumgetrampelt.
"nachtlos" in Strophe drei, könnte Mangel an Nacht, oder aber das Geschick der Nacht sein.
Der Rest der Strophe spricht aber eher dafür, das der Angesprochene aus der zweiten Strophe gemeint ist.
Was ist Nacht?
Dunkelheit, Schlaf, Einsamkeit, Mond und Sterne...
all das soll der Angesprochene beseite lassen und bei Tagesanbruch verschwinden.
Nimmt man alles zusammen, bekommt man schreckliche Angst - wurde da ein Verbrechen begangen?

oje sagt
lap
 

Khalidah

Mitglied
nachtnackt - nicht vorbestraft

Hallo lap,

tja - scheint so, als müsste ich mich doch noch nackicht machen... :D
Ich mag jetzt gar nicht mit "Großer-Dichter-Getue" kommen, a lá "Höchstens zwei Menschen auf der Welt werden -ach!- jemals das selbe Gedicht lesen - weilgenialegedichtewiemeinsimmertausenddeutigseinmüssen".
Nur war es hier so, dass ich diese *hm* Wortvision hatte - die ich wirklich so und nicht anders niederschreiben musste. Jeder kann sich *ehrlich* seine Deutung raussuchen - ich gebe zu, dass man dem ganzen durchaus einen Liebe-Touch geben kann.

Für mich war es in dem Moment fast wie eine Beschwörung der Nacht - die gesamte, verdammte, blitzende, blausamtige, wogende Nacht mit ihrer Einsamkeit und ihrer Schönheit, Grausamkeit, Kälte... (einfach alles). Wie ein Wunsch nach einem Zudecken - und dann die dritte Zeile, die das "komm über mich" wendet und die Nacht erst wirklich zum Ansprechpartner macht. (ich persönlich sehe die Nacht bis zum Ende als Ansprechpartner an)

Kleinschreibung macht vieles schön kristallin, so dass "weg bin ich" einerseits "fort" sein kann oder "Weg" und "überlaufen" auf einen Trampelpfad deuten kann, ein Gefäß oder Fahnenflüchtige.
Und irgendwie - bleibt alles im Bild (das ist es, was mich bei solchen Ein-Guß-Sachen immer hinterher am meisten verwundert)

Gerade fällt mir auf: "nachtlos" kann auch "Schicksal" sein, nicht nur "mangel" (wobei sich das dann gar nicht mal widersprechen würde)

Hm. Schlußendlich muss ich sagen (und jetzt kommt ein toller Aphorismus! Achtung! *g*) : "Es gibt Gedichte...die sind wie kosende Worte in einer fremden Sprache - man weiß nicht, was sie bedeuten - und doch...sie hörten sich einfach verdammt gut an..." (Alles notiert?? :D )

Liebe Grüße

Khalidah *außer puste*
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Vermutet

Hallo Khalidah,

ich dachte mir schon, dass Dich Deine Hintergründigkeit selbst fasziniert ;)
Wenigstens bin ich beruhigt, dass niemand überrollt wurde.
So eine versteckende Nacht gebiert Vieles, dass der Tag nicht schauen mag.

so long und nieder mit Blockaden sagt
lap
 



 
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