Konzert zur Nacht

konzert zur nacht

weite himmel entlang läuft der blick
in die freiheit des abends.
nach westen hin letzte feuer
über den schwarzen bäumen,
die straße wird ruhig, der garten
- und ich.

in diese stille fährt beethovens violine,
zerreißt mich in sehnende seide,
die fliegt - fahnen im wind -
und ich weiß nicht ihr ziel,
werde hierhin und dorthin erinnert,
geträumt,

und ich such mich
zusammenzufügen am ende
aus diesem verstreuten glück,
das auch leid sein könnte,
vor dem einbruch
der nacht.

Musikerleben

Lieber Jongleur,

das finde ich großartig, wie Du Dein Erleben von Musik durch Bilder mitteilen kannst.

Liebe Grüsse Vera-Lena

Klasse!

Hallo Jongleur,

kann mich nur anschließen, auch ich finde es wunderschön... Deine Wort- und Bildwahl ist sehr eindrucksvoll und lässt miterleben. Danke.

Beschäftigen tut mich noch die Zeile "das auch Leid sein könnte"... Muss ich noch drüber nachdenken. ;-)

Schönen Abend wünscht Hannah

Gefühle

Liebe Vera-Lena, Mara und Hannah,
ich dank für das Lob und dass das Gedicht Euch zusagt!
Ich empfinde es als äußerst schwierig, Gefühle in Gedichten auszudrücken, "rüberzubringen", ohne über Menge und Wortwahl ins zu Gefühlvolle oder Kitschige zu gleiten und nicht mehr ernst genommen zu werden.
Ergriffenheit - sich aufgewühlt fühlen von den Bildern der Natur, Sonnenuntergang (allein das so gefährlich nah am Alpenglühengemälde über dem Sofa), sich angerührt, mitgerissen fühlen von der Sprache der Musik ... Es schwingt Glück mit in Überfülle und auch ein seltsames ... Sehnsuchtsgefühl (will Mensch sich mit der Schöpfung, dem Universum vereinen?), das melancholisch ist - wie Mara empfindet -, einen Traurigkeitsaspekt hat wie Leid (eine Nähe zum "vor Glück heulen?" ...). Es scheint mir einen Moment zu geben, wo übergroßes Glücksgefühl und Leid beinahe austauschbar sind im empfundenen Gefühl.
Naja, und das in Worte zu fassen, obwohl es mir so schwierig erscheint, habe ich versucht.
Grüße vom Jongleur