Krieg

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Jeremias

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Krieg

Der Stoff
aus dem die neuen Helden sind
ist blutig, rauh, mit Macht gestillt
die Welt
aus der die Helden sind
ist blutig, rauh und angsterfüllt
die Taten
unserer Helden sind
blutig, rauh in Schmerz gehüllt
könnte ich nur Hörner schlagen
und Flügel zur Weite blasen
den Tag würde ich stutzen
dem Frieden eine Bresche schlagen
auf, auf zur Jagd
die Kanonenkugeln
sind längst entrostet
dass mir keiner
das Pulverfass zündet
bevor ich bequem sitze
längst schlafe ich mit den Gerechten
Krieg rufe ich aus
schüttelt meine Ruhekissen
sanft sollen sie sein
dass die Schreie aus der Tiefe
mich nicht erschrecken
schüttet sie zu
meine Gefühle
tötet meine Angst
manipuliert meine Meinung
aber rechnet
mit meiner Wut
die mir unter den Nägeln brennt
könnte ich nur
Hörner schlagen
und Flügel zur Weite blasen
die Nacht würde ich würgen
dem Tod die Fahnen entreissen
doch
in der Wortlosigkeit
ertrinkt die Nachgeburt
meiner Angst
auf, auf zur Jagd
die Macht steht längst bereit
 
Lieber Jeremias,

erst einmal herzlich willkmmen in der Leselupe!

Deine Werke haben Gehalt, sind ausdrucksstark und verfehlen ihre Wirkung nicht. Auch dieses hier drückt so viel aus, die Bequemen werden angesprochen, diejenigen, die sich wehren wollen, solche, die nicht nur passiv Widerstand leisten, sondern es auch wagen, ihr Wort gegen jene zu erheben, die manipuileren, hetzen und Propaganda zu ihren Gunsten einsetzen.

Eine Winzigkeit: nach der neuen deutschen Rechtschreibung buchstabiert man rauh nun rau.

Wünsche Dir die Kraft, die kommenden Tage trotz allem gut zu durchstehen.

viele Grüße
Klabautermann
 



 
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