Kritiker

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Lieber Walther,
ich schätze dich sehr, habe viel von dir in Punkto Metrik gelernt, doch ein gütiger Kritiker bist du nicht.
Viele liebe Grüße
Marie-Luise
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hi Walther,

die selben Worte, von jenen die Du hier zitierst...
sie würden wohl gnadenlos zerhackt werden.

Was treibt Dich zu dieser harschen Kritik???
Hab ich was verpasst?

fragt
Sta.tor
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo in die Runde,

fair wäre, das Gedicht zu lesen als Wehklage des kritisierten Prototyps schlechthin. Es steht zwar Walther drunter, muss aber nicht "Walther" drin sein.
Fragen wir also: fühlt sich ein frisch Kritisierter wie hier beschrieben? Kommt wohl doch darauf an. Zum Einen bedeutet Kritik nicht zwangsläufig negative Rückmeldung sondern eher Auseinandersetzung mit dem Dargebotenen. Zum Anderen ist der selbstbewusste Künstler zwar durchaus auch empfindlich aber gern auch mal umstritten.
Zuletzt gefällt mir persönlich die Schlussfolgerung nicht, dass der sich ungerecht behandelt fühlende Protagonist den Anspruch erhebt, selbst der gütigere Kritiker zu sein. Wovon eigentlich? Im Allgemeinen oder auf die eigenen Werke bezogen?

Bring Licht ins dunkle Leserhirn, Walther.

Herzlich grüßend,

Elke
 
H

Heidrun D.

Gast
OT:

Bring Licht ins dunkle Leserhirn, Walther.
:D

Liebe Elke,

die Sache mit LyrI hat sich wohl inzwischen rumgesprochen ... ;) auf mich wirkt der Text jedoch besonders witzig, weil ihn ausgerechnet der grundgütige Walther geschrieben hat. :)

Ist ja nix Schlimmes; ich mag ihn doch, den sperrigen Autoren.

Heidrun
 
Ich nehme an, dass Walters Gedicht eine Reaktion auf die harsche Kritik an seinem Gedicht ''Flori, da'' ist.Er hat dieses ja auch gelöscht.
Walter ist wohl ein gerechter Kritiker, doch ein gütiger????
Ein gütiger würde auch mal ''Fünfe grade sein lassen''. Das kommt aber bei Walter nicht vor.

Es grüßt
Marie-Luise
 

Walther

Mitglied
Hallo Ihr Lieben,

an diesem Werk ist nichts "ernst", weder die Kritikerschelte noch das Selbstlob des LyrIchs. Wer durch vernichtende Kritik nicht betroffen ist, selbst wenn sie noch so treffend ist im wahrsten Sinne dieses Worts, der trete hervor. Ich bin der Erste, der ihn zum Friedensnobelpreis vorschlägt.

Ich meine, man sollte Autoren und LyrIchs, die ja nicht identisch sein müssen, zum Einen Selbsterkenntnis und zum Anderen Selbstironie zutrauen. Nur letztere macht den scharfen Diskutanten überhaupt erträglich. Weil sie im entscheidenden Moment das voraussetzt, was zur Selbsterkenntis notwendig ist: Distanz zu sich selbst. Und: Sich bei weitem nicht so wichtig nehmen, wie es manchmal den Anschein haben mag.

Also schmunzelt, Ihr lieben Leser, und gerne mal auf des LyrIchs Kosten. Ob dieses in dem hier vorliegenden Fall vielleicht der Autor selbst ist? Diese Frage bleibt, wie manches Geheimnis in der Kunst, offen. Wer möchte denn zuviel von sich preisgeben in der Welt der Avatare, Tarn- und Narrenkappen, aufgeführt vor dem staunenden Publikum auf der grünen Bühne des Weltweitweb.

Vielen Dank und lieber Gruß

W.
 



 
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