Hallo Ralf
So, jetzt habe ich den Text etwas sacken lassen. Also, an Sex hatte ich eigentlich auch nicht gedacht, will ich auch ehrlich gesagt nicht. Das führt mich ja auf eine völlig neue Bahn, die mir, in der Art deiner Wortwahl, auch nicht ganz nachvollziehbar erscheint.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man viel Lyrik schreibt und auch liest, man immer komplexer denkt, seine Gedanken versucht, auf das Wesentliche zu verkürzen, immer mehr verdichtet. Einen lyrischen Text, der mir zu schnell und zu offen sagt, was er zu sagen hat, empfinde ich mittlerweile schnell als langweilig. Deshalb glaube ich, deinen Versuch nachvollziehen zu können. Ich denke allerdings, dass - auch wenn ein Text beim ersten Mal lesen noch nicht völlig erfasst worden ist, - schon ein Gefühl transportiert werden muss. Da liegt die eigentliche Kunst. Zwischen verdichten, neu erschaffenen Bildern, den Leser trotzdem spontan mit einem Gefühl oder einer Emotion zu erreichen. Ich werde einen Text mehrmals lesen, wenn er irgendetwas in mir weckt, wenn mich einzelne Sätze daraus erreicht haben, bis ich ihn schließlich für mich interpretiert habe. Aber gerade das, ist nicht leicht zu erreichen. In deinem Text „Kurzzeit Existenz“, muss ich zu viel grübeln. Das, was du sagen möchtest, oder das, was ich durch deinen Text empfinden könnte, kommt durch diese dichten Zeilen nicht durch. Deswegen halte ich es, so wie es jetzt noch da steht, für zu abstrakt.
Wie du siehst, habe ich meine Schwierigkeiten mich kurz zu halten. Aber ich denke, es ist jetzt gesagt was ich sagen wollte
LG
Sandra