Leben in der Stadt

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Leben in der Stadt


Bin zurück vom Land, Verwandtenbesuch,
die Gegend weit, die Herzen eng.
Mit einem würgenden Gefühl im Hals,
wie ein Echo der letzten Tage,
betrete ich den Hauptbahnhof
und gehe zum Kiosk.
Die Bedienung sieht von einer Zeitschrift auf,
als hätte sie mich gespürt,
von weitem, und strahlt mich an.
Ich kenne sie nicht, aber ich lächel zurück,
bestell eine Cola und bezahle,
während sie schon wieder in der Zeitung liest.
Nur ihre grünen Augen sehen zu mir hoch.
"Ich wünsche Ihnen ein besonders schönes
Wochenende!" sagt sie.
Ich genieße das besondere des Augenblicks,
warte einen Moment, und wünsche ihr dasselbe,
bevor ich gehe, und den Faden nicht aufnehme,
den sie hält.
Und schon
kann ich wieder freier atmen.
Es ist die Summe der Möglichkeiten,
genutzte und ungenutzte Chancen,
die ich brauche und hier finde,
umgeben von Beton und Menschen.
Hier ist das Leben hart wie überall,
aber es gibt die Gelegenheit zu flüchten,
so viele Möglichkeiten,
dass man sich kaum entscheiden kann,
und die Abgase in meiner Kehle,
sind der Preis,
den ich dafür zahle.
 



 
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