Lebensweg

Thinker

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Eine lange Strasse liegt vor mir. Ich stehe auf ihr und wie es scheint, bleibt mir nichts anderes übrig, dieser Linie zu folgen. Nach vielen Kilometern frage ich mich, wohin die Strasse führt und ich bleibe stehen um mir ein Überblick zu verschaffen. Als ich mich umschaue, sehe ich viele Strassen die parallel zu meiner verlaufen. Doch niemand geht auf ihnen. Meine Rast erfüllt mich mit einem Gefühl von leere. Als ich wieder gehe merke ich wie die anderen Strassen zu meiner parallel verlaufen doch trotzdem ihren eigenen Gang haben. Das gehen scheint mir beinahe schon Routine. Immer den einen Fuss vor den anderen. Plötzlich entdecke ich einen anderen Menschen auf der Strasse neben mir. Während wir beide weiter laufen winke ich ihm zu. „Wisst ihr, wo diese Strasse hinführt?“, frage ich ihn. Viele Fragen wuchsen in mir als ich ihn traf, doch zu stellen wagte ich sie nicht. Nach einem beinahe unendlichen Meter antwortet er: „Dies ist nicht die Frage! Viel eher solltest du fragen, ob du richtig läufst!“ Verwirrt schaue ich ihn an. „Du bewegst dich zwar von der Stelle, aber ist dies alles was du willst? Wäre es nicht erstrebenswert besonders gut zu laufen? Gehst du so wie es für dich am angenehmsten ist oder gehst du so wie du am schnellsten voran kommst? “, fügt er hinzu. „Willst du mir sagen, dass ich nicht richtig laufe?“, frage ich erbost. Er lächelt mich an und antwortet: „Nein! Das einzige was ich dir sagen wollte ist vielleicht gibt es andere Möglichkeiten zu laufen!“ Ich bleibe stumm so fügt er hinzu: „Zum Beispiel hast du dich jemals gefragt wieso du diesen Pfad gehst?“ Er pausiert zwischen den Sätzen um mir eine Möglichkeit zu geben mir meine Gedanken dazu zu machen. Er erklärt weiter: „Vielleicht wäre die Frage nach deinem Startpunkt gerechtfertigt oder deiner jetzigen Position“ „Woher bist du gekommen?“, frage ich ihn, da ich so hoffe Antworten zu erhalten die auf meine Fragen schliessen lassen. „Warst du glücklich alleine?“, fragt er mit einem ernsten Ton. Ich antworte ihm im entsprechenden Stil: „Nein war ich nicht.“ „In dem Moment als du nicht mehr alleine sein wollest warst du fähig mich zu sehen. Ich ging schon immer neben dir! Doch du hast mich erst jetzt wahrgenommen.“ Ich sehe ihn nur fragend an. Schliesslich laufen wir schweigend einige Meter vor uns hin. Mein Begleiter wird mit jeden Meter langsamer und ich frage ihn: „Hast du beschlossen anders zu gehen?“ Das einzige was er tut ist auf den Boden deuten. Also schaue ich zu Boden und sehe, dass sein Weg eine Abzweigung hat. „Ich werde nun gehen! Auf Wiedersehen.“, bemerkt er und tut es gleich ohne auf meine Verabschiedung zu warten. Zuerst bin ich ein wenig traurig doch dann sehe ich auf und bemerke, dass meine Strasse noch lange weitergeht. Mit einer Zuversicht die ich noch nie verspürte tue ich meinen nächsten Schritt und beginne meinen alten Pfad mit neuen Schritten.
 
Hallo Thinker!
In Märchenform gefasst kommt mir deine Story vor, wie eine Zeitrafferaufnahme menschlichen Zusammenlebens.

[blue]Warst du glücklich alleine?“, fragt er mit einem ernsten Ton. Ich antworte ihm im entsprechenden Stil: „Nein war ich nicht.“[/blue]
Das ist jenes Ich kann nicht mit dir, aber auch nicht ohne dich leben

[blue]„Ich werde nun gehen! Auf Wiedersehen.“, bemerkt er und tut es gleich ohne auf meine Verabschiedung zu warten. Zuerst bin ich ein wenig traurig doch dann sehe ich auf und bemerke, dass meine Strasse noch lange weitergeht[/blue]
Das ist im Zeitraffer ganz gut zu ertragen. Aber wenn du in die Echt-Zeit gehst, spürst du den Schmerz viel stärker.
Ich darf dazu auf meine kleine Story Vorbei oder Das Frühstück, das keines war hinweisen, in der die Kameraeinstellung aus der Totalen wechselt in die Nahaufnahme.

Vorschlag: Vielleicht mal eine Geschichte versuchen, in der sich beide Kameraeinstellungen mischen?
gruß
dd
 

Thinker

Mitglied
Guten Abend DoktorDigitalis,

ich habe deine Geschichte überflogen. Nun ergeben deine Worte ein wenig Sinn.
Ich habe ehrlich gesagt diese, du nennst sie Einstellungen,
nicht bewusst gewählt.
Doch sie bewusst einzusetzen finde ich eine Interessante
Idee.
Dennoch mir gefällt die Geschichte so wie sie ist
recht gut.

Was fuer deine Argumente spricht:
  • Ich könnte die Geschichte näher an den Leser bringen
  • Eventuell wäre ich in der Lage schneller auf den Punkt zu bringen
    [/list=A]

    Vielleicht werde ich sie eines Tages umschreiben. Wenn ich gerde Zeit habe.

    MFG
    Thinker
 



 
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